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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens
Autoren: Dan Shocker
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und morgen so – und
deine Beschreibung würde niemand etwas nützen. Sie werden
dir nicht mal glauben, was du ihnen erzählst, sie werden denken,
daß du den Verstand verloren hast und dringend ausspannen
müßtest. Du hast in der letzten Zeit zuviel gearbeitet und
zuviel Geld verdient. Du wirst es verschmerzen können. Leb’
wohl!«
    Hardy spurtete los.
    Es war weniger der Gedanke, daß Cheryl vielleicht noch mal
in die Wohnung kam und ihn erneut in schreckliche Hypnose versetzte,
als vielmehr die Überlegung: ich stürze sie in die Tiefe.
Doch das tat sie schon von selbst…
    Cheryl rutschte einfach von der Fensterbank herunter. Hardy flog
förmlich dem Fenster entgegen und starrte in die Tiefe…
    Aber da raste kein menschlicher Körper dem Asphalt
entgegen!
    Sanft und lautlos entfernte sich eine riesige Fledermaus von der
Hauswand, beschrieb noch mal einen kleinen Kreis und stieg dann steil
in den nächtlichen, wolkenverhangenen Himmel über
London.
    Phantoma, die Tochter der Finsternis, auf der Zauberwelt
Mandragoras geboren, machte ihrem Namen alle Ehre.
    Sie verschwand in der Finsternis, bereit ihren Plan zu Ende zu
führen. Das alles war erst nur eine Episode gewesen.
     
    *
     
    Poul Hardy rief in der Tat nicht die Polizei an. Ein
Telefongespräch führte er. Mit Charly. Wußte er
vielleicht doch mehr und konnte er möglicherweise etwas
über die geheimnisvolle Fremde in Erfahrung bringen? Charly
wußte nur das, was er Hardy bereits mitteilte, aber er wollte
versuchen, mehr zu erfahren.
    Das war gut gemeint, sollte aber zu nichts führen.
    Die ganze Nacht lag der Antiquitätenhändler wach. Er
schloß kein Auge, seine Gedanken drehten sich im Kreis, und
wenn er wirklich mal in einen unruhigen Schlaf fiel, dann zuckte er
unerwartet zusammen, und die alte Angst kam wieder, daß er mit
Mächten konfrontiert worden war, die sich nicht so einfach
erklären ließen.
    Er war mit seinen Nerven ziemlich am Ende, als er am nächsten
Morgen wie gerädert aus dem Bett kroch. Alle Glieder schmerzten
ihm, und als er einen Blick in den Spiegel warf, fand er sich zum
Heulen.
    Er rief später in seinem Geschäft an und forderte May
auf, den Laden heute mal allein zu schmeißen. Möglich,
daß er noch mal vorbeischaute.
    Hardy hatte einen Entschluß gefaßt. Er brauchte
Urlaub. Abstand von den Dingen, die sich hier ereignet hatten. Cheryl
oder wie immer sie heißen mochte, hatte recht gehabt. Es hatte
keinen Sinn, die Polizei einzuschalten. Man würde ihn für
verrückt erklären.
    Doch vor dem Verrücktwerden hatte er eine panische Angst: er
hatte schon gehört, daß durch Überarbeitung eines
Tages die Nerven nicht mehr mitmachten und das eine Vorstufe zum
echten Wahnsinn sein konnte.
    Urlaub! Weit weg…
    Er rief verschiedene Reisebüros an und ließ sich
exklusive Angebote unterbreiten.
    Eine kombinierte Flug- und Schiffsreise, die insgesamt über
drei Wochen ging, weckte sein besonderes Interesse.
    Von London aus direkt nach New York, über Los Angeles weiter
nach Honolulu. Nach den Besichtigungsfahrten mehr als zweieinhalb
Wochen Ruhe und Ausspannen auf einem der modernsten Kreuzschiffe.
Eine Fahrt auf der »Aloha«, Zwischenstation auf den
Galapagos und Oster-Inseln, und dann Ankunft in Valparaiso und einen
Tag später Abflug nach Europa.
    Plätze waren noch frei. Poul Hardy buchte.
    Schon dieses Gespräch und der Gedanke an die herrliche Reise,
für die er sich so schnell entschlossen hatte, erfüllten
ihn mit einer ganz anderen Stimmung, einem ganz anderen
Gefühl.
    Er lehnte sich zurück. Sicher würde er das vergessen,
was in der letzten Nacht gewesen war, und er würde sich bestimmt
amüsieren und erholen.
    Ganz losgeworden war er das Grauen nicht das ihn gepackt hatte,
und immer wieder mußte er gerade an das schreckliche Monster
denken, das sich aus diesem herrlich gestalteten Leib entwickelt
hatte. Wie war so etwas möglich – wenn nicht durch
übersinnliche Kräfte?
    Er hatte noch nie etwas von Phantoma gehört.
    Das war seine erste Begegnung, aber es sollte nicht bei dieser
bleiben.
    Das Schicksal mischte manchmal seltsam die Karten.
    Der Entschluß, die Kreuzfahrt auf der »Aloha« zu
machen, war genau verkehrt gewesen!
    Aber das ahnte niemand im voraus.
    Einer von vielen Reisenden auf dem Schiff würde nämlich
– Björn Hellmark sein, der Erzfeind der Dämonen.
    Es gab viele finstere Wesen und Geister. Manche standen unter dem
direkten Befehl Molochos’, des Schwarzen Priesters, der sich
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