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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion
Autoren: Simon Scarrow
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Die Organisation der römischen Legion

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er Zweiundzwanzigsten Legion gehörten rund fünfeinhalbtausend Mann an. Die Basiseinheit war die achtzig Mann starke Centurie, die von einem Centurio befehligt wurde, als dessen Stellvertreter der Optio fungierte. Die Centurie war in acht Mann starke Unterabteilungen gegliedert, die sich im Lager einen Raum und im Feld ein Zelt teilten. Sechs Centurien bildeten eine Kohorte, und zehn Kohorten bildeten eine Legion; die Erste Kohorte hatte jeweils doppelte Stärke. Jede Legion wurde von einer hundertzwanzig Mann starken Kavallerieeinheit begleitet, unterteilt in vier Schwadronen, die als Kundschafter und Boten Verwendung fanden. Die Ränge in absteigender Folge lauteten folgendermaßen:
    Der Legat war ein Mann aristokratischer Herkunft, gehörte aber in Ägypten nicht wie in den anderen Provinzen dem Senatorenstand an. Der Legat befehligte die Legion mehrere Jahre lang und hoffte darauf, sich einen Namen zu machen, um so seine anschließende Karriere als Politiker zu fördern.
    Beim Lagerpräfekten handelte es sich um einen erfahrenen Veteranen, der zuvor oberster Centurio der Legion gewesen war und die Spitze der einem Berufssoldaten offenstehenden Karriereleiter erklommen hatte.
    Sechs Tribune taten als Stabsoffiziere Dienst. Dies waren Männer Anfang zwanzig, die zum ersten Mal in der Armee dienten, um administrative Erfahrung zu sammeln, bevor sie untergeordnete Posten in der Verwaltung übernahmen. Anders verhielt es sich mit dem Obertribun. Er war für ein hohes politisches Amt bestimmt und sollte irgendwann eine Legion befehligen.
    Die sechzig Centurionen sorgten in der Legion für Disziplin und kümmerten sich um die Ausbildung der Soldaten. Sie waren aufgrund ihrer Führungsqualitäten handverlesen. Der ranghöchste Centurio befehligte die Erste Centurie der Ersten Kohorte.
    Die vier Decurionen der Legion kommandierten die Kavallerie-Schwadronen und hofften darauf, zum Befehlshaber der Kavallerie-Hilfseinheiten befördert zu werden.
    Jedem Centurio stand ein Optio zur Seite, der die Aufgabe eines Ordonnanzoffiziers wahrnahm und geringere Kompetenzen hatte. Ein Optio wartete gewöhnlich auf einen freien Platz im Centurionat.
    Unter den Optios standen die Legionäre, Männer, die sich für fünfundzwanzig Jahre verpflichtet hatten. Theoretisch durften nur römische Bürger in der Armee dienen, doch wurden zunehmend auch Männer der einheimischen Bevölkerung angeworben, denen beim Eintritt in die Legion die römische Staatsbürgerschaft verliehen wurde.
    Nach den Legionären kamen die Männer der Hilfskohorten. Diese wurden in den Provinzen rekrutiert und stellten die Reiterei sowie die leichte Infanterie des Römischen Reiches und nahmen andere Spezialaufgaben wahr. Nach fünfundzwanzigjährigem Armeedienst wurde ihnen die römische Staatsbürgerschaft verliehen.

Die römische Marine

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ie Römer befassten sich relativ spät mit der Seekriegsführung, und erst in der Regierungszeit von Kaiser Augustus (27 v. Chr. – 14 n. Chr.) wurde eine stehende Flotte aufgestellt. Die Marine war in zwei Hauptflotten mit Stützpunkten in Misenum und Ravenna unterteilt, hinzu kamen Provinzflotten in Alexandria und anderen großen Häfen des Mittelmeers. Die Marine wahrte nicht nur den Frieden auf See, sondern überwachte auch die großen Ströme des Imperiums wie den Rhein, die Donau und natürlich den Nil.
    Jede Flotte wurde von einem Präfekten befehligt. Vorherige Erfahrung in den Seestreitkräften war nicht erforderlich, denn die Tätigkeit umfasste vor allem administrative Funktionen.
    Unterhalb des Rangs des Präfekten ist der große Einfluss der griechischen Marine auf die Flotte des Imperiums unübersehbar. Die Flottillenkommandanten hießen Navarchen und befehligten zehn Schiffe. Die Navarchen bekleideten zur See einen dem Centurionat entsprechenden Rang. Auf Wunsch konnten sie sich als Centurio in die Legion versetzen lassen. Der ranghöchste Navarch der Flotte trug den Namen Navarchus Princeps und entsprach dem Obercenturio einer Legion. Auf Nachfrage stand er dem Präfekten mit seinem fachmännischen Rat zur Seite.
    Die Schiffe wurden von Trierarchen befehligt. Wie die Navarchen stiegen auch sie aus den Mannschaftsdienstgraden auf und hatten das Kommando über das jeweilige Schiff. Ihre Rolle entsprach jedoch nicht der eines modernen Kapitäns zur See. Der Trierarch hatte zwar im seemännischen Sinne die Befehlsgewalt über das Schiff, doch in der Schlacht lag die
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