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Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst
Autoren: Dan Shocker
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war.
     
    *
     
    Er war wie tot.
    Aber der Zustand veränderte sich von einem Augenblick zum
anderen.
    Björn Hellmark hatte plötzlich wieder Gefühl
für seinen Körper, für seinen Geist.
    Sein Originalkörper verdichtete sich wieder. Macabros, der
noch eben in einer fernen, unwirklichen und trostlosen Welt existiert
hatte, die Mandragora gehörte, war aufgelöst.
    Macabros konnte nichts ändern an dem Geschehen.
    Aber eine winzige Chance hatte Hellmark noch.
    Jörg Sommerkorn fuhr zusammen, als aus dem Stuhl vor dem
Fenster sich plötzlich jemand erhob.
    Da war noch jemand?!
    »Kommissar Merlin…?« begann Björn. Da sah er
das Entsetzliche.
    Sommerkorn wich zurück. Diesen Mann kannte er, Hellmark war
im Kommissariat gewesen. Björn erkannte Sommerkorn.
    »Ich weiß nicht, wie es passiert ist – was machen
Sie hier?« Der Assistent war noch völlig durcheinander.
    Hellmark hatte eine furchtbare Ahnung: Mandragoras Einflüsse!
Dies war ein Teil des notwendigen Rituals, um Phantomas Weg zu
ebnen.
    »Rufen Sie den Unfallwagen! Los!« stieß Hellmark
hervor, den Schwerverletzten untersuchend. Ob da noch etwas zu machen
war?
    Die Sackgasse schien perfekt. Er hätte dringend Merlins Hilfe
gebraucht.
    Erika Pallers Leiche mußte vernichtet werden. Als Macabros
war ihm Mandragoras Gedankenwelt klargeworden. Er wußte, was
sie mit diesem Körper wollte.
    Aber Phantoma würde niemals geboren werden, wenn Erika
Pallers Körper sie nicht aufnehmen konnte.
    Für Merlin konnte er im Augenblick wenig tun. Das war Sache
der Ärzte.
    Er hetzte hinaus in den Flur, wo Sommerkorn telefonierte.
    »Wie komme ich ins Leichenschauhaus?« fragte er heiser.
»Beschreiben Sie mir den Weg! Schnell, wenn wir noch irgend
etwas gutmachen wollen! Erklären sie mir genau wo Erika Paller
liegt!«
    Jörg Sommerkorn plapperte es heraus. Die Zeit, um noch nach
dort zu kommen, eine polizeiliche Genehmigung mitzunehmen, um an
Erika Paller auch heranzukommen, hatte er nicht mehr.
    Björn Hellmark versetzte sich abermals an einen anderen
Ort.
    Als Macabros tauchte er in der Leichenhalle auf, während sein
Originalkörper unverändert vor Sommerkorn stand. Der
Zustand des berühmten Majavi-Rupa war wieder einmal erreicht.
Beide Körper waren aktiv und ansprechbar, und Hellmark bekam
mit, was er als Macabros in der Leichenhalle sah und was er als
Hellmark im Wochenendhaus der Pallers im Taunus besprach und
beobachtete.
    Im Leichenschauhaus fand er die verlassene Bahre, das abgerissene
Namensschild und den erwürgten Wächter.
    Macabros schluckte. Wieder kam er zu spät. Mandragora hatte
zuviel Zeit gehabt.
     
    *
     
    Die beiden nächsten Tage waren nicht weniger hektisch.
    Björn sorgte zunächst dafür, daß alle
Unterlagen, einschließlich der Gifte, die Erika Paller
produziert hatte, unter Verschluß kamen, um nicht noch mehr
Unheil anzurichten.
    Er selbst sorgte für die Vernichtung der Pflanzen, die den
Namen Mandragora trugen und in deren Bereich sich die unheimlichen
Halluzinationen abgespielt hatten.
    Um Kommissar Merlin kümmerten sich die Ärzte in einem
Frankfurter Krankenhaus. Nach einer noch in der Nacht
durchgeführten Operation hoffte man, ihn durchzubringen.
    Sommerkorn hatte seine Erlebnisse eingehend geschildert. In jener
Nacht war viel passiert. Die Zeitungen überschlugen sich in
ihren Berichten, die sie über die gespenstischen und
rätselhaften Ereignisse brachten. Aber zum Kern konnte kein
Berichterstatter vordringen.
    Durch Hellmarks Eingreifen war zumindest sichergestellt, daß
sich kein Außenstehender mit dem Material vertraut machen
konnte. Als Hellmark einen Besuch bei dem, genesenden Merlin machte,
kam man überein, alles zu vernichten, was dazu beigetragen
hatte, Mandragoras Geist zu beschwören.
    Eine Gefahr war gebannt. Aber Björn Hellmark war nicht
glücklich.
    In jener Nacht, als Erika Pallers Körper aus dem
Leichenschauhaus verschwand, war in einer Boutique in einer
abgelegenen Geschäftsstraße eingebrochen worden.
Damenwäsche und ein Kostüm waren verschwunden.
Größe achtunddreißig, die zu einer schlanken Person
paßte.
    Die Parallelität der Ereignisse gab Hellmark zu denken.
    Für ihn gab es keinen Zweifel, daß die
geheimnisumwitterte Mandragora einen Teilerfolg errungen hatte.
    Ein fremdes Wesen wandelte auf der Erde. Halb Mensch, halb
Dämon.
    Es war Phantoma, die Tochter der Finsternis.
    Würde er ihr jemals begegnen?
    ENDE
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