Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2592 - Im Zeitspeer

2592 - Im Zeitspeer

Titel: 2592 - Im Zeitspeer
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
Wer meint, der erste
    Schritt sei immer der schwerste,
    geht in die Irre.
     
    Haikus von unterwegs
     
    Prolog: Heldenquartett
     
    Sie waren nahe dran.
    Perry Rhodan spürte es mit jenem Instinkt, der ihn noch selten getrogen hatte. Ein unverkennbares Kribbeln im Hinterkopf signalisierte ihm, dass eine Krise, ein Wendepunkt unmittelbar bevorstand.
    Ob dieses Gefühl auf seine schwache parapsychische Begabung zurückging, war ihm dabei herzlich egal. Jedenfalls konnte er es nicht bewusst hervorrufen.
    Er wusste nur: Wenn es auftrat, dann ... kam Großes.
    Ramoz fauchte. Das Tier, das ebenfalls schon öfter eine gewisse präkognitive Veranlagung bewiesen hatte, verdrückte sich hinter Mondra Diamonds Beine.
    Das Fell gesträubt, die zitternden Barthaare angelegt, starrte das Luchswesen in die Dunkelheit, die sich inmitten von MIKRU-JONS Zentrale ausbreitete. Die undefinierbare Schwärze hatte die Form einer Kugel und zugleich einer ebenen Fläche, eines Kleckses mit Krakenarmen, eines sich immer weiter öffnenden Mauls ... Und sie dehnte sich aus, wuchs auf Rhodan und seine Gefährten zu.
    Julian Tifflor wich einen Schritt zurück.
    Auf Mondras Gesicht mischten sich Abscheu und Furcht.
    Lotho Keraetes stählernes Antlitz hingegen zeigte genauso wenig Mimik wie Icho Tolots mächtiger Kuppelschädel.
    Und Perry selbst lächelte.
    Endlich, dachte er.
    *
    Endlich strebte dieses Unterfangen, das sich nervenaufreibend erfolglos dahinzog, seinem Kulminationspunkt zu.
    Die Suche nach dem PARALOX-ARSENAL, erschwert durch den Umstand, dass keinerlei Ansatzpunkte, keine wie immer gearteten Spuren oder Hinweise vorgelegen hatten, trat in die entscheidende Phase. Sie waren nahe dran, das spürte Perry Rhodan.
    Ein gewisser Teil der schwarzen Wand warf Wellen, verformte sich mehr und mehr zu einem Rachen. Tief drinnen deutete sich ein Lichtschein an, ein lockender grellweißer Punkt.
    Licht am Ende des Tunnels ...
    »Ein Tor«, sagte Perry. »Man fordert uns auf einzutreten.«
    Tiff schnitt eine Grimasse. »Wer öffnete es? Wer wartet auf der anderen Seite? Was wartet auf der anderen Seite? Das PARALOX-ARSENAL?«
    Er klang pessimistisch. Als könne er es kaum glauben. Als traue er der Sache nicht.
    Dass Tiff derzeit nicht gerade einen Quell überbordenden Frohsinns darstellte, war nur allzu verständlich. Sein Zellaktivator hatte vor fünf Stunden seine Tätigkeit eingestellt, plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung.
    »Beziehungsweise die >Zeitkörner    »Es hat unmittelbar mit uns zu tun«, sagte Perry begütigend. »Die Frage nach Prryns war auf uns Terraner abgestimmt. Kaum ein anderes Wesen hätte sie beantworten können.«
    Genauer ausgedrückt: auf ihn. Eine mentale, wie in einem Canyon lange nachhallende Stimme war in ihren Gedanken erklungen: Wer zeigte Perry Rhodan, wie ESTARTUim Charif-System das Schwarze Loch Anansar erschuf?
    Jede der fünf Personen in der Zentrale kannte die Antwort: Prryns. Der Name, wiewohl nicht gerade häufig erwähnt, war Bestandteil der terranischen Historie.
    Nun meldete die Stimme sich erneut, verbunden mit starkem, mentalem Druck: Einer von euch wird gehen. Die anderen bleiben hier.
    Der Auserwählte wird Leid auf sich nehmen wie kein Mensch zuvor. Er wird Belastungen erfahren wie kein Mensch zuvor. Er wird Geduld beweisen müssen wie kein Mensch zuvor.
    Perry Rhodan versteifte sich. Das klang nach einem Spaziergang der eher strapaziöseren Sorte. Innerlich wappnete er sich bereits dafür.
    Selbstverständlich fühlte er sich angesprochen. Wer sonst sollte gemeint sein?
    Zumal in der Gedankenstimme ein Unterton mitklang, der ihm vertraut vorkam. Er wusste bloß noch nicht, wo er ihn hintun sollte.
    »Leid, Belastungen und Geduld«, grollte Icho Tolot, während er seinen tonnenschweren Körper in Bewegung setzte. »Ich denke, dass mich eine derartige Herausforderung reizen könnte.« Er lachte so leise, wie dies ein Haluter unter äußerster Selbstbeherrschung zustande brachte.
    »Ich könnte ebenso gut gehen.« Keraete überholte Tolot, blieb vor ihm stehen und blickte, die Arme vor der Brust verschränkt, zu ihm hoch.
    Der Bote der Superintelligenz ES verbarg seine Emotionen wie immer gut. Jedoch lag die Vermutung nahe, dass er die Chance ergreifen wollte, einen Schandfleck auszumerzen.
    Perry leckte sich über die Lippen, räusperte sich und setzte dazu an,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher