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Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst
Autoren: Dan Shocker
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Birchlinger war nicht
viel zu machen. Sein Kreislauf, schon immer sehr schwach, war
zusammengebrochen.
    Claudia Sander wurde festgenommen. Das Glas, in dem sich die
Spuren des Schlafmittels eindeutig nachweisen ließen, wurde zum
belastenden Moment. Ein klarer Mordfall.
    Mandragoras dämonischer, unsichtbarer Gehilfe hatte zum
erstenmal zugeschlagen.
    Drei Opfer mußten es sein, um einem Phantom den Weg zu
ebnen.
    Das erste Opfer für die Tochter der satanischen Gebieterin
war geschaffen.
    Jeder konnte der nächste sein.
     
    *
     
    Ein Mann war unterwegs.
    Sein Name: Jörg Sommerkorn. Er war Merlins Assistent.
    Am späten Nachmittag war er im Zuge der Nachforschungen im
Mordfall Paller noch einmal in das Kommissariat gekommen, um Bericht
zu erstatten. Merlin war nicht anzutreffen.
    Sommerkorn hielt es für wichtig, Merlin zu benachrichtigen.
Der legte immer sehr viel Wert auf sofortige Information, wenn es
Neuigkeiten gab.
    Am Abend war Merlin noch immer nicht zurück.
    Sommerkorn erfuhr, daß der Kommissar noch einmal zum
Wochenendhaus der Pallers gefahren sei, um etwas zu
überprüfen.
    Merlin war nach Sommerkorns Meinung aber ziemlich lange
unterwegs.
    Sommerkorn war ein Mann der schnellen Entschlüsse. So kam er
auf die Idee, gegen neun Uhr loszufahren, als Merlin noch immer
nichts von sich hören ließ.
    Sommerkorn ging seinen Gefühlen nach und geriet in die
Region, in der durch Erikas Experimente ein in Mandragoras Welt
geborener Dämon wirksam geworden war.
    Der gleiche Dämon, der Claudia Sander zu der verruchten Tat
mißbraucht hatte, war nicht mehr als ein Lufthauch.
    Fünf Kilometer vor der Einfahrt in die Wochenendsiedlung fuhr
dieser Dämon in den Leib Jörg Sommerkorns.
    Damit sollte etwas eintreten, was auch Björn Hellmark nicht
mehr rückgängig machen konnte.
     
    *
     
    Hellmark und Paller gingen auf die Haustür zu.
    Schon draußen vor der Gartenumfriedung hatten sie den
parkenden Wagen gesehen. Es war ein dunkelblauer Ford. Björn,
der ein gutes Gedächtnis hatte, erinnerte sich an diesen Wagen
und erkannte ihn auch an der Nummer.
    Das war Anton Merlins Fahrzeug. Damit war er in das
Untersuchungsgefängnis gefahren. Björn hatte ihn vom
Fenster der Gastwirtschaft aus beobachtet.
    Das Siegel an der Eingangstür zu dem Wochenendbungalow warzerbrochen.
    Im Haus jedoch war es völlig finster. Trieb Merlin sich
irgendwo im Garten herum oder in den Treibhäusern?
    Sie konnten auch hier keine Anzeichen dafür erkennen.
    Ferdinand Paller drückte die Türklinke zum Haus
herab.
    Er tastete nach dem Lichtschalter. Helligkeit überflutete
Möbel und Teppiche. Das Innere des Hauses sah aus, als
hätte ein Orkan darin gewütet.
    Bilder waren von den Wänden gerissen, die Tapeten
stellenweise aufgeschlitzt, der Verputz wie mit einem scharfen
Gegenstand großflächig abgekratzt. Eine Blumenvase lag
zerschmettert am Boden.
    »Was ist denn hier los?« kam es erschrocken über
die Lippen des alter Apothekers.
    Björn kam nicht mehr dazu, etwas darauf zu bemerken. Sie
hörten das leise Stöhnen aus dem angrenzenden Raum.
    Die Tür nach dort war ins Schloß gefallen.
    Hellmark riß sie sofort auf.
    Ein Bild der Verwüstung bot auch dieses Zimmer.
    Die Vorhänge waren heruntergerissen, die Möbel
umgekippt. Zwischen Tischen und leichten skandinavischen Sesseln lag
eine Gestalt und versuchte mühsam, sich zu erheben. In der Hand
hielt sie eine schmale Gardinenleiste.
    »Kommissar Merlin!« Björn ging sofort neben dem
Stöhnenden in die Hocke. »Was ist passiert?«
    In den Augen des Kommissars glitzerte es. Gleichzeitig erkannte
Björn, was Merlin vorhatte. Er wollte die Leiste
hochreißen und Hellmark damit attackieren.
    Björn war schneller. Seine Hand schlug Merlins Unterarm
zurück.
    Merlin kippte zur Seite. Blitzschnell entwand ihm Hellmark die
Schlagwaffe.
    »Tut mir leid, Kommissar. Nicht schlagen! Da bin ich
empfindlich. Sie müssen mich verwechseln.« Er blickte sich
in der Runde um, während Merlin ihn anstierte.
    »Hellmark – Sie sind – Herr Hellmark«, sagte
Merlin mit schwerer Zunge.
    »Haben Sie das alles hier veranstaltet?« deutete
Björn in die Runde.
    »Wie kommen Sie hierher?« lautete die Gegenfrage. Merlin
ging auf Björns Frage gar nicht ein. »Da waren doch andere
– graue Gestalten – sie fielen über mich her –
warfen mich zu Boden…«
    Eine Halluzination! Björn wurde lebhaft an das Erlebnis
erinnert, das er im Labor Ferdinand Pallers gehabt hatte.
    Hellmark war Merlin behilflich,
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