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Macabros 001: Der Monster-Macher

Macabros 001: Der Monster-Macher

Titel: Macabros 001: Der Monster-Macher
Autoren: Dan Shocker
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erkannte die Gefahr, warf sich nach hinten und
riß Konaki mit. Durch die abrupte Bewegung jedoch und um sich
vor dem herabrieselnden Kalk zu schützen, mußte Hellmark
loslassen. Er stürzte zu Boden und rollte sich instinktiv auf
die Seite, in die Nähe der Liege, um zunächst mal eine
schützende Stelle zu finden.
    Konaki, ebenfalls zu Boden gefallen, rappelte sich sofort wieder
auf. Er nahm dabei die Gelegenheit wahr, seinem verhaßten
Gegner, der ihn aufgespürt und seiner Meinung nach in diese
gefährliche und unerklärliche Situation gebracht hatte,
noch einen Fußtritt zu versetzen.
    Konaki selbst stürzte schreiend durch den Kellergang.
    Zwei der Kabinen waren noch erhalten, die beiden anderen waren
eingestürzt, Hamado und Suuki hatten unter den Trümmern
wahrscheinlich den Tod gefunden.
    »Löscht!« tobte Konaki krächzend. Sein Gesicht
war flammend rot, was nicht nur vom Widerschein des flackernden
Feuers herrührte.
    Die aufgescheuchten Monster stürzten nach draußen.
    Sie verschwanden hinter einer Wand aus Rauch, Qualm und leckenden
Flammenzungen. Die kopflosen Gestalten wühlten sich bis an die
brennende Computerwand heran und achteten nicht auf die Flammen, die
über ihre Körper liefen. Sie empfanden keinen Schmerz.
    Konaki torkelte nach vorn. Seine Augen waren ungläubig
aufgerissen. Er sah seine brennenden Götzen, das zerstörte
Laboratorium und begriff nicht, wie dies passiert war.
    Er traf eine Gestalt, die sich kaum noch aufrecht halten
konnte.
    Chantalle Durimand!
    Die Tür zu ihrer Zelle war durch die Explosion
eingedrückt worden. Die Französin versuchte, das in Flammen
stehende Haus zu verlassen und suchte halbblind und entkräftet
nach dem Ausgang.
    Björn Hellmark war unmittelbar nach Konakis übereilter
Flucht ebenfalls auf die Beine gekommen. Eine ungeheure Hitze
herrschte unten im Keller.
    Vierfünftel des Laboratoriums waren vernichtet, und das Feuer
griff immer weiter um sich. Immer noch erfolgten kleine Explosionen.
Die Wand, in der die riesige Maschine eingebaut gewesen, war
völlig zerstört. Ein Berg von Schutt lag über den
Drähten und dem Gestänge, über dem verschmorten
Plastik und den zerbrochenen Glasbehältern.
    Konaki atmete schwer, seine Augen tränten, sein Gesicht war
dick und schweißig. Stoßweise kam der Atem über
seine ausgedörrten Lippen.
    »Löscht!« kam es tonlos aus seinem Mund.
    Konaki ging mit ausgestreckten Armen auf die Stelle zu, wo der
Computer gestanden hatte. Er taumelte, als er über einen
brennenden Balken stürzte, der von der Decke auf seine
Füße fiel.
    Der Ausgang war ihm versperrt.
    Halbblind vor Rauch wich der Japaner zurück. Die Luft war
glühendheiß. Vor seinen Augen begann alles zu kreisen.
    Er stürzte nach vorn, und seine Sinne verließen
ihn.
     
    *
     
    Hellmark merkte, wie die Luft ihm knapp wurde. Aber er durfte
nicht aufgeben.
    Der Boden unter seinen Füßen war heiß. Der
Deutsche wußte, daß er es in den nächsten Minuten
schaffen mußte, sonst würde auch er ein Opfer der
Flammen.
    Links war der Treppenaufgang. Dort kämpfte sich eine
keuchende Gestalt vorwärts. Sie konnte sich kaum noch auf den
Beinen halten. Ihre Kräfte verließen sie.
    Chantalle Durimand schleppte sich bis an die oberste Stufe hoch,
dort brach sie zusammen.
    Wie ein Schatten tauchte Björn Hellmark neben ihr auf,
ergriff die Französin und torkelte zur Tür. Seine Kleider
waren angesengt. Aber er erreichte die Straße. Menschen waren
noch nicht auf den Feuerschein aufmerksam geworden, wohl aber auf den
Rauch, der in dichten Schwaden aus den kleinen Kellerfenstern
quoll.
    Hellmark gelangte ins Freie. Inzwischen hatte auch jemand die
Feuerwehr benachrichtigt.
    Noch ehe der erste Wasserstrahl auf das flackernde Haus zischte,
hatte Björn Hellmark die gerettete Französin bereits in
einem Taxi zum nächsten Hospital gebracht. Yasujiro Konakis Haus
brannte bis auf die Grundmauern nieder.
     
    *
     
    Noch am gleichen Abend erhielt die Polizei durch Hellmark einen
Tip. Anonym wies der Deutsche auf die ungewöhnlichen Dinge hin,
die sich in diesem Haus abgespielt hatten. Die Polizei fand diese
Angaben bestätigt. Im Licht der Scheinwerfer waren
Suchmannschaften dabei, Überlebende zu finden.
    Aber sie betraten nur ein verwüstetes Labor, sahen verkohlte
Leichen und zur Unkenntlichkeit verschmorte künstliche
Köpfe und geheimnisvolle Apparaturen.
    Sie fanden auch Yasujiro Konaki.
    Der Japaner lag in einer Luftblase unter einem Berg aus Schutt und
Steinen.
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