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Macabros 001: Der Monster-Macher

Macabros 001: Der Monster-Macher

Titel: Macabros 001: Der Monster-Macher
Autoren: Dan Shocker
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abgeduscht und neues Wasser in die Wanne gelassen.
Hellmark wurde langsam müde, ohne sich dagegen wehren zu
können.
    Noch immer wurde kein Wort gesprochen, und schon zwanzig Minuten
waren vergangen. Ein wohliges, zufriedenes Gefühl breitete sich
in Hellmark aus.
    Mitsuku lächelte. Still und schweigsam. Sie war sympathisch,
und menschliche Wärme strahlte von ihr aus.
    »Ich war noch nie in Tokio«, begann der Deutsche, den
Kopf zurückgelehnt, die Augen geschlossen. Seine Stimme klang
müde. »Auf einem Sportball in Frankreich habe ich
japanische Sportler kennengelernt. Unter ihnen auch ein gewisser
Tonka Hamado… er managte damals einen Rennfahrer… Yamahoki
hieß der, glaube ich… hat den Grand Prix gewonnen…
ganz genau weiß ich das allerdings nicht… kenne mich in
dieser Sportart nicht so gut aus… aber ich erinnere mich daran,
daß Hamado von einem Badehaus in Tokio erzählte, von der
Besitzerin Meiko und seinem Bademädchen Mitsuku… ich habe
das noch recht gut im Sinn, ich habe mir schon damals vorgenommen,
hierher zu kommen.«
    Er redete leise und monoton und merkte, wie schwer es ihm fiel,
die Müdigkeit abzuschütteln. Es mußte etwas im
Badewasser sein, das mit dem aufsteigenden Wasserdampf inhaliert
wurde und ihn stärker ermüdete, als es das heiße
Wasser und die Ruhe allein vermocht hätten.
    »Nicht so viel sprechen«, flüsterte Mitsuku.
»Sie wollen sich doch hier entspannen, ausruhen, wollen
schlafen…« Ihre Lippen waren ganz dicht an seinem Ohr.
    Hellmark nickte. »Aber ich bin nur noch drei Tage in
Tokio… ich hätte gern Hamado wiedergesehen… weiß
seine Adresse nicht mehr… vielleicht können Sie mir
helfen.«
    »Ja, gern, später«, lautete ihre Antwort.
    Leise schlug das Telefon an, das auf dem Kaminsims über dem
Massagetisch stand. Dort waren auch Tuben und Döschen mit Cremes
untergebracht.
    Mitsuku Nosheimo nahm den Hörer ab und meldete sich
flüsternd.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte Mitsuku einige
Sekunden später. »Ich gehe nur schnell in die Nebenkabine
zu meiner Kollegin.«
    Hellmark glaubte zu nicken. Und ein leises, zustimmendes Brummen
kam über seine Lippen.
    Unhörbar klappte die Tür ins Schloß.
    Björn Hellmark war allein.
    Plötzlich war wieder jemand an der Tür. Er wußte
nicht, ob eine Minute oder eine Stunde vergangen war. Jeder
Zeitbegriff fehlte ihm.
    Instinktiv öffnete er einen Spaltbreit die schweren
Augenlider.
    Schlagartig wurde er wach!
    Nicht Mitsuku Nosheimo, sein Bademädchen, stand im Raum. Drei
Gestalten, die in dem Dunst, der den kleinen quadratischen Raum
erfüllte, wie Schemen wirkten.
    Drei Männer!
    Etwas zischte. Etwas mischte sich unter den Wasserdampf, traf voll
sein Gesicht, noch ehe er sich aufrichten oder sonstwie reagieren
konnte.
    Da stürzten auch schon die drei Eindringlinge auf ihn zu!
    »Tut ihm nicht weh! Behandelt ihn wie ein rohes Ei!« Es
war die Stimme von Tonka Hamado. Wie durch Watte hörte
Björn Hellmark die Worte. Er verstand sie nur zum Teil, aber in
Gedanken ergänzte er das, was fehlte.
    Sein Körper kam langsam wie gelähmt in die Höhe.
Das Gas, mit dem man ihn angesprüht hatte, zeigte sofort seine
Wirkung.
    Die Glieder wurden schwer wie Blei, sein Seh- und
Hörvermögen wurde eingeschränkt und brach bald
völlig zusammen. Er taumelte, weil sein Gleichgewichtssinn
ausgeschaltet wurde.
    Aber er konnte nicht mehr ins Wasser fallen, weil einer der drei
Eindringlinge schon neben der Wanne stand und den splitternackten
Hellmark auffing.
    Sie warfen die Kleider des Betäubten auf einen Haufen und
wickelten Hellmark in ein großes Laken. Ein Mann warf sich die
Last dann über den Rücken, während der andere die
Tür aufriß, Hamado selbst hielt das Sprühgerät
umfaßt, in dem das betäubende, schnell wirkende Gas
abgefüllt war.
    Schweigend stand Mitsuku Nosheimo neben der naturlackierten
Kabinentür.
    Hamado nickte ihr lächelnd zu. »Danke«, sagte er
nur.
    Der Japaner schloß sich den beiden Begleitern an, mit denen
er auf Konakis Anordnung hierhergekommen war. Sofort nach dem
Betreten des Badehauses durch Hellmark, hatte Hamado seinen Herrn
unterrichtet. Ein Telefonanruf von Meiko hatte Mitsuku hinausgelockt.
Gleich nach ihrem Weggehen waren die Männer unter Hamados
Führung in die Badekabine gestürmt.
    Der auf diese Weise entführte Hellmark wurde durch den
Hinterausgang in den Hof geschleppt, wo der dunkelblaue
Taykushi-Spezial Hamados stand.
    Der Hof lag in völliger Dunkelheit. Er war von einem
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