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Macabros 001: Der Monster-Macher

Macabros 001: Der Monster-Macher

Titel: Macabros 001: Der Monster-Macher
Autoren: Dan Shocker
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werden selbst die besiegen, denen wir jetzt
noch dienen. Hier – « er wies auf Tonka Hamado, »er
ist mir treu ergeben. Ich habe ihm das Paradies gezeigt.«
    »Das Paradies?« Hellmark spürte den Wunsch Konakis,
zu sprechen, sich zu äußern.
    »Alle, die mir dienen, die ich nicht als Sklaven oder Helfer
benutzte, dürfen das Paradies sehen. Erzähle ihm davon,
Tonka!«
    Hamado lächelte. Seine Augen leuchteten. Er berichtete mit
blumenreichen Worten von den Schönheiten eines Ortes, den zu
sehen und zu besuchen bisher nur ganz wenigen vergönnt gewesen
sei.
    »Es gibt dort Gärten, in denen goldene Paläste
stehen«, schwärmte Hamado, und in seiner Stimme schwang
eine Begeisterung mit, die ein Mensch nur aufbringen konnte, wenn er
das, wovon er berichtete, wirklich erlebt hatte!
    Der geheime Kult der Assassinen hatte im 11. Jahrhundert in seinen
noch heute bekannten Grundzügen begonnen. Von Persien aus hatte
er rasch andere Länder erobert. Die Geschichte wußte zu
berichten, daß junge Männer heimlich von ihrem König
an einen geheimen Ort gebracht wurden. Sie wurden mit Drogen
vollgepumpt und wußten dann von Erlebnissen zu berichten, die
märchenhaft anmuteten. Sie sahen die Gärten, von denen auch
Hamado gesprochen hatte.
    Konaki zuckte die Achseln. »Was soll’s«, murmelte
er.»Für ihn ist es die Wirklichkeit. Es stimmt«, seine
Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Aber er ist
überzeugt davon, im Paradies zu sein. Und ich schicke ihn immer
wieder dorthin, weil er es sich wünscht. Es ist seine Belohnung
für die Treue, die er mir entgegenbringt. Auch die alten
Assassinen versicherten sich mit diesem Trick der Abhängigkeit
und der Treue ihrer Untergebenen.«
    Hellmark bemühte sich vergebens, die Zusammenhänge zu
begreifen. Der große Hintergrund war verwischt. Nur eines war
ihm klar: Man hatte ein Komplott gegen ihn geschmiedet. Schon damals,
beim Grand Prix. Und jetzt war er wie ein Anfänger, in die Falle
gelaufen und nicht mal bewaffnet!
    Eins allerdings beruhigte ihn: So wie die Dinge sich ihm im Moment
darstellten, bestand für ihn keine unmittelbare Lebensgefahr.
Yasujiro Konaki hatte ihn zwar durch die Fessel zur
Bewegungsunfähigkeit verdammt, aber der fette Japaner war sich
selbst noch unsicher, was mit Hellmark werden sollte.
    »Wenn Sie der sind, für den wir Sie halten«, fuhr
Konaki fort und auf seiner Stirn perlte ununterbrochen der
Schweiß, »dann haben wir vielleicht einen Fehler gemacht,
als wir uns entschlossen, Sie zu beseitigen, um mit Sicherheit den
Sieg im Rennen davonzutragen. Aber dieser Sieg war wichtig. Für
meine Forschungen und zur Bestätigung und vor allen Dingen auch
für den Taykushi-Konzern, der mich in jeder Hinsicht finanziell
und mit Lieferungen aus dem Elektronikprogramm unterstützt hat.
Selbst wenn wir darauf verzichtet hätten, Ihren Wagen zu
manipulieren, hätte kaum ein Zweifel daran bestanden, daß
Yamahoki der Sieger geworden wäre. Er ist jedem Menschen in
jeder Hinsicht überlegen.« Er faselte etwas von seinen
Operationen, von dem ungehemmten Mut und der Kaltblütigkeit, die
durch keine Todesangst mehr gebremst würde und vor allen Dingen
von dem Organ, das in diesem menschlichen Hirnrest, über den
Yamahoki noch verfügte, Ultraschallreaktionen hervorrief.
    Hellmark sah Yamahoki ohne den künstlichen Kopf und merkte,
wie seine Haut sich zusammenzog.
    »Ich gebe Ihnen zwölf Stunden Zeit«, meinte Konaki
dann, »zwölf Stunden, sich zu besinnen und sich mit mir zu
verbünden. Sagen Sie mir, was Sie wissen! Nach dieser Zeit kenne
ich kein Erbarmen mit Ihnen!«
    Er schilderte seine Begegnungen mit drei Wahrsagern, von denen er
sich Einblick in die dunkle und offenbar äußerst
gefährlich Zukunft erhofft hatte. Niemand hatte ihm diesen
Einblick gewährt. Eine japanische Wahrsagerin, ein chinesischer
Hellseher und zuletzt ein französischer namens Armand Feraud
waren seiner ohnmächtigen Wut zum Opfer gefallen, weil sie sich
weigerten, ihm den gewünschten Einblick zu geben.
    Dieser Mann war besessen von dem Gedanken, seinen Tod zu
verhindern. Aber warum?
    »Und es gibt noch etwas, worauf ich nicht versäumen
möchte hinzuweisen: Ihre kleine französische Freundin ist
bei mir ebenfalls inzwischen in besten Händen.« Absichtlich
schien er mit dieser Neuigkeit bis zuletzt gewartet zu haben.
    »Ich weiß nicht, von wem Sie sprechen«, entgegnete
Hellmark, obwohl er sofort einen furchtbaren Verdacht hatte.
    »Sie hat die Dreistigkeit besessen, mit einem
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