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Macabros 001: Der Monster-Macher

Macabros 001: Der Monster-Macher

Titel: Macabros 001: Der Monster-Macher
Autoren: Dan Shocker
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euer Verlangen, und das habe ich
euch gegeben. Erklärt mir, was ihr mit mir vorhabt? Ihr
könnt es verhindern, wenn ihr wollt. Oder ist es so weit,
daß euch euer Werkzeug lästig geworden ist? Bin ich euch
zu nahegetreten? Noch ein Platz ist frei. Neunundzwanzig Opfer sind
vorgeschrieben. Den Platz für neunundzwanzig Hirne habe ich
geschaffen. Was käme danach?«
    Er warf ruckartig den Kopf herum. Schlagartig durchzuckte ihn ein
Gedanke.
    Vielleicht hatte Hellmer sich heimlich eingeschlichen?
    Aber die Tür zum Laboratorium war fest verschlossen. Hellmark
wies auf das Telefon. »Rufen Sie die Polizei an«, sagte er
mit fester Stimme. »Bitten Sie sie hierher!«
    Die Polizei hier in seinen Räumen? Das würde das Ende
bedeuten.
    Aber Konaki gab noch nicht auf.
    Er versuchte den Blick seines Gegenüber zu bannen.
    »Sie sind Bernd Hellmer«, zwang er sich ruhig, gelassen
und monoton zu sprechen. Die gewohnte hypnotische Kraft strömte
von Konaki aus. »Sie sind gekommen, um mit mir zu sprechen. Sie
sind mein Freund und wollen sich mit mir verbünden. Alles, was
Sie an Rachegedanken mit sich herumtrugen, ist von diesem Augenblick
an für Sie vergessen!«
    Hellmarks klare blaue Augen begegneten dem Blick des
Hypnotiseurs.
    »Wir reden von zwei verschiedenen Dingen, Konaki. Sie sind
ein Mörder! Und ich werde dafür sorgen, daß Sie sich
der Polizei stellen!« Dies war die Antwort eines Mannes, von dem
Konaki glaubte, daß er unter Hypnose stünde.
    Aber Hellmark war nicht zu hypnotisieren! Also doch keine Gestalt
aus Fleisch und Blut! Eine Halluzination!
    Konaki machte auf dem Absatz kehrt. Ohne einen Blick
zurückzuwerfen, eilte er zur Tür und passierte den
Durchlaß, der in den ein halbes Stockwerk tiefer gelegenen
Keller führte.
    Hier unten waren die Aufenthaltsräume für die von Konaki
geschaffenen Monster. In einem Kellerraum, der beinahe saalartigen
Charakter hatte, standen mehrere Liegen, Tische und Stühle. Auf
einer Bank saßen zwei Monster, ruhig und reglos wie Statuen.
Die Kapseln auf den Schultern wirkten wie Aufstecksätze, zu
denen die Einsatzstücke in den biosynthetischen Hälsen
genau paßten. Und diese Hälse wiederum, an denen die
künstlichen Köpfe klebten, standen auf Regalen an der Wand
wie abgestellte, griffbereite Helme, die man bei Bedarf aufsetzt.
    Drei andere Monster lagen auf ihren Betten und schliefen.
    Sie zeigten kein Interesse und waren nicht mehr als Roboter. Sie
lebten und waren doch tot!
    Konaki durchquerte mit seinen kurzen Beinen den Keller, riß
eine Tür auf und eilte durch den dämmrigen Korridor. Zu
beiden Seiten waren Türen wie in einem Hotel. In einigen
Türen befanden sich in Augenhöhe kleine rechteckige
Fenster, durch die man einen Blick in die dahinter liegenden
Räume werfen konnte.
    Hier unten lagen die Aufenthaltsräume seiner Untergebenen,
die Mitglieder des Geheimkults waren.
    Im Vorübergehen nahm Konaki aus dem Augenwinkel heraus Hamado
wahr, der auf seiner Liege ruhte und mit offenen Augen zur Decke
starrte. Ein verklärtes Lächeln lag auf seinen Zügen.
Hamado hatte die Welt vergessen. Er war im Paradies und genoß
Freuden, die er glaubte wirklich zu erleben. Aber sie waren nur ein
Traum und abhängig vom Willen und der Laune Konakis.
    Hinter der nächsten Tür lag Hideo Suuki, der
einflußreiche Generaldirektor. Ebenfalls im Drogenrausch. Er
wandelte im Paradies und genoß die kostbarsten Weine. Sein
Gesicht drückte Freude und Zufriedenheit aus. Seine Hände
kamen leicht in die Höhe, und es schien, als würde er
pantomimisch den vollendet nachgebildetem Körper einer Frau
streicheln.
    Im hintersten Raum saß Chantalle Durimand. Sie stand nicht
unter Drogeneinwirkung. Aber sie machte einen stillen, lethargischen
Eindruck und starrte vor sich hin, als würde sie sich über
ihr Leben klar werden.
    Am Ende des Kellergangs befanden sich die Räume, in denen
technisches Material gelagert war. Auf den grauen Eisentüren
standen entsprechende Vermerke. Es gab hier im Haus einen Generator,
der Konaki unabhängig vom Stromnetz mit Elektrizität
versorgte.
    Konaki zog einen Riegel zurück, hinter der Tür befand
sich Bernd Hellmer, sein Gefangener.
    Mit irrlichternden Augen starrte Konaki auf die primitive
Liege.
    Hellmer lag darauf.
    Ein eisiges Lächeln umspielte die Lippen des Japaners.
    »Eine Halluzination! Ich wußte, daß Sie hier sein
mußten.«
    Was er weiter sagen wollte, ging in einem leisen
Überraschungsschrei unter. Bernd Hellmer sprang auf. Wie
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