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Luzidzone: Projekt Alpha (German Edition)

Luzidzone: Projekt Alpha (German Edition)

Titel: Luzidzone: Projekt Alpha (German Edition)
Autoren: Sascha Menzer
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die Bedürfnisse der Menschen, und sie ließen sich ihr Schauspiel gut bezahlen. Medien, Politik, Industrie und Gesundheitssystem bildeten ein Konglomerat, das miteinander derart verflochten war, dass selbst die strippenziehenden Eliten hinter den Kulissen Schwierigkeiten haben mussten, dieses Wirrwarr noch durschauen und kontrollieren zu können. Im Finanzsystem wurden irrsinnige  Summen an „Luftgeld“ hin- und her-geschoben. Dieser große Luftballon würde bald platzen, und der Erdball unter ein einziges Finanzmonopol gestellt werden. Was einige Jahre zuvor noch als Verschwörungstheorie einiger Spinner abgetan worden war, zeichnete sich nun deutlich als mögliche Zukunft ab. Er hatte es aufgegeben, sich darüber Gedanken zu machen, das Internet war voll mit diesen Themen. Er allein konnte ohnehin nichts dagegen ausrichten. Sollten es doch die anonymen Gruppen mit ihrem Hacker-Krieg versuchen. Man wusste ohnehin nicht mehr, wer auf welcher Seite stand. Geheimdienste kontrollierten die Netze genauso wie Untergrundhacker deren Systeme knackten. Mit der Digitalisierung wurde die Kreativität ihres Wesens der Einzigartigkeit beraubt. Jede Information, und war sie auch noch so sinnvoll, sinnlos, wahr oder unwahr , konnte durch flächendeckende Verbreitung in Sekundenschnelle zur Manipulation der gesamten Weltbevölkerung eingesetzt werden. Intelligente Programme konnten eingesetzt werden, um Daten überall auf der Welt zu stehlen, zu löschen oder zu verändern. Die wenigsten Menschen verließen sich auf ihre identitätsstiftende Intuition. Die Masse der Menschen tanzte wie Korken auf den Wellen im Sturm der widersprüchlichen Daten und wusste nicht mehr wie ihr geschah. Sie ließ sich hin und her werfen von der Flut an Falschinformationen, die sich täglich über sie ergoss. Der Informationskrieg war in vollem Gange, und niemand kannte mehr den Verlauf der Fronten. Selbst die Massenmedien konnten sich dem Schlagabtausch, der im Internet stattfand, nicht entziehen und mussten darüber berichten,  um nicht vollends in der Versenkung zu verschwinden. Sie leugneten jedoch die Kritik, die über Sie erging, in dem zum Scheitern verurteilten Versuch, den schwindenden Passiv-Konsumenten des TVs diese Kritik vorzuenthalten. Sie hechelten den Trends im Internet hinterher, und Nachrichtensprecher trieben die Propagandalügen der Systemagenturen vom Teleprompter in üblicher Manier der unwissenden Herde von Hirnwaschkasten-Süchtigen in den flimmerfrequenz-verseuchten Schädel, damit sie weiter in ihrer geistigen Umnachtung vom neust en Waschmittel, Shampoo oder Anti-Faltencreme träumten, um sich die giftige Chemie dann am nächsten Tag ins Gesicht zu schmieren und dafür auch noch sklavisch für einen Hungerlohn zu schuften, um sich diese idiotischen Pseudo-Luxusartikel leisten zu können. Das perfide Spaltungsspiel auf der Basis des Neids funktionierte – noch. Die Absatzzahlen an Neuwagen waren in den letzten Jahren jedoch dramatisch gesunken, und Wirtschaft, Politik und vor allem die Ölindustrie machten sich Sorgen darüber, wie sie ihre davon schwimmenden Felle retten sollten. Das Kapital suchte sich neue Betätigungsfelder, ohne Rücksicht auf Verluste und entfachte neue Krisen und Kriege um Öl und Nahrung.
    Der Wetterbericht für Berlin war einmal wieder so allgemein, dass er ihn auch hätte selbst formulieren können, wenn er nur einen Blick in das trübe Grau vor seinem Fenster warf. Danach folgte ein Song aus den 80ern und gleich darauf gab es eine Serie von Werbespots. Ein großer Supermarkt bot Joghurt und Putenfleisch zu Sonderpreisen an und wiederholte dies mehrmals im gleichen Spot. Er kam sich bei dieser Art von Werbung wie ein kleines Kind vor und konnte nicht verstehen wie eine derartige Machart bei den Menschen bloß Anklang finden konnte, mittlerweile empfand er es nur noch als eine Verhöhnung und eine Beleidigung mittlerer Intelligenz. Offensichtlicher konnte an der Verdummung der Menschheit nicht gearbeitet werden, und je dümmer die Menschen sind, umso leichter lassen sie sich kontrollieren. Er wusste, dass selbst die großen Unterhaltungsshows, die voll gefüllte Besucherränge vorgaukelten, mit bezahlten Klatschern vollgepfropft waren. Ein Sozialgeldempfänger konnte für den Besuch einer solchen Sendung ein wenig Bargeld kassieren indem er an bestimmten Stellen johlte, klatschte oder mit den Füßen aufstampfte, je nachdem, welches auch noch so idiotische Verhalten auf der Bühne gerade mit
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