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Luzidzone: Projekt Alpha (German Edition)

Luzidzone: Projekt Alpha (German Edition)

Titel: Luzidzone: Projekt Alpha (German Edition)
Autoren: Sascha Menzer
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können. Sind alle Geräte abgeschaltet?“. „Ja, die Geräte sind abgeschaltet“, antwortete er. Die Dame sprach mit einer sanften Stimme in langsamem Tonfall, und ihre Worte schienen ihn auf einer vertrauten Ebene zu erreichen, so, als wäre er mit dieser Frau auf irgendeine Weise tiefer verbunden. Er fühlte sich angenehm entspannt, obwohl er im Stehen telefonierte. „Darf ich du sagen?“ fragte sie ihn. Er hatte etwas Vertrauen geschöpft zu ihrer Stimme und ein „Ja“ verließ seine Lippen. Mit langsam tiefer und ruhiger werdender Stimme sprach sie: „Du hast nicht ohne Grund hier angerufen. Du suchst Antworten auf Fragen, die dich schon lange beschäftigen, darum hast du diese Nummer gewählt. Du hast deine Fähigkeiten lange Zeit vor dir selbst versteckt und sie verdrängt, weil es die Welt sehr schwierig für dich macht, sie zu nutzen. Nun möchtest du deine seit langem in dir schlummernden Kräfte wieder in dein Bewusstsein zurückholen. Die lange Zeit des Wartens ist vorbei und die Zeit ist reif dafür, dich daran zu erinnern, dass du diese Kräfte und Fähigkeiten hast und dass du sie nutzen willst. Ich möchte nun deine Fähigkeit testen, ferne Dinge in Zeit und Raum wahrzunehmen, dazu habe ich ein mir und dir unbekanntes Ziel ausgewählt.
    Trojan, bitte schließe deine Augen und sage mir gleich, was du sehen kannst. Nenne mir bitte die erste Farbe, die dir in den Sinn kommt, auch, wenn du sie nicht visuell sehen kannst sondern du sie nur erahnst. Bitte schließe nun deine Augen und sage mir die Farbe, die du erfährst.“ Er hatte die Augen schon seit längerer Zeit geschlossen. Er genoss die angenehme und ruhige Stimme. Seine innere Wahrnehmung bestand darin, dass er seine Augenlider von innen als schwarz empfand, doch er hörte sich sagen „ich sehe blau“. Irgendein Teil von ihm schien zu sprechen und seinen Mund zu bewegen, während er halbbewusst noch mit seinem Verstand kämpfte und versuchte, die Anweisungen zu interpretieren und zu überdenken. Der Teil jedoch, der seine Lippen bewegte, schien stärker zu sein. So beantwortete er auch die nächste Frage nach dem Geräusch, das er innerlich wahrnehme mit „ein Brummen“. Die weiteren Fragen bezogen Sich darauf was er fühlte und was er riechen könne worauf er mit „Kälte“ und „süßlicher Geruch“ antwortete. Die letzte Frage war die nach dem Geschmack und er sagte „schmeckt süß“. Als letztes wurde er gefragt nach einem Gegenstand, der ihm in den Sinn komme und er sah tatsächlich für einen kurzen Augenblick einen rotierenden Ring verschiedenartiger Farben vor seinem geistigen Auge. Das machte ihn stutzig und holte ihn in die Gegenwart zurück, da er auch ein wenig erschrocken war. Die Dame sagte nun zu ihm mit etwas lauterer und schnellerer Stimme:  „So, das war es schon! Vielen Dank, Trojan! Wenn Sie nichts dagegen haben, sieze ich Sie nun wieder und nenne Sie bei Ihrem Nachnamen.“ Er war etwas verdutzt, aber wieder voll da. „Ist alles in Ordnung, Herr Gabriel?“ Er erwiderte noch etwas benommen: “Ja, ok. Wie geht es nun weiter?“. Ob er den Test bestanden hatte, wollte er aus einem ihm unbewussten Grund nicht fragen. „Herr Gabriel, ich würde vorschlagen, Sie kommen zu uns zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch. Würde es Ihnen morgen Nachmittag gegen 14.00 Uhr passen?“. Er willigte ein und ließ sich die Adresse sagen. Sie verabschiedeten sich, und er legte den Hörer auf.
    Langsam zog er seine Hose und seinen Pullover aus und legte sich ins Bett. Er war hundemüde und schlief sofort ein.
    Er erwachte aus einem kurzen Schlaf in dem er geträumt hatte, dass er sein Ohr auf eine Eisenbahnschiene gelegt hatte. Neben ihm stand eine Frau mit Notizblock und er sollte ihr beschreiben was er hörte. Er beschrieb ihr das Vibrieren der Schiene so gut er konnte, als er jedoch aufsah, schossen ihm funkelnde Blitze in allen Farben entgegen und er schreckte aus seinem Traum auf.
    Es war kurz nach 13.00 Uhr, und er hatte noch über 24 Stunden Zeit bis zu dem Termin am nächsten Tag. Er überlegte, ob er hingehen solle oder lieber doch nicht. Er spürte, dass es die richtige Entscheidung sei, zu gehen, dies schien ihm eine leise Stimme aus seinem Unterbewusstsein zu sagen. Schließlich konnte man ihn auch nicht zwingen, etwas zu tun, was er nicht tun wollte. Und, wenn ihm die Sache zu sehr gegen den Strich gehen würde, würde er sicher etwas anderes finden. Die üblichen Klinkenputzer-Jobs waren immer zu
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