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Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Titel: Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht
Autoren: Angelika Schmelzer
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die Bande, die Kruppe ist nach links in Richtung Bahninneres verschoben. Alles klar? Vermutlich nicht, das werden Sie wohl noch mal durchlesen müssen (Wie sieht das im „Bettrahmen" aus? Ach so!).
    Zur Durchführung: Entwickeln Sie den Travers aus einer Kehrtvolte oder aus der Hufschlagfigur „Aus der Ecke kehrt". Zielen Sie auf den Hufschlag, nehmen Sie die neue äußere Longe dabei ruhig etwas tiefer, um nun die Hinterhand in Richtung Bahninneres zu treiben, lassen Sie also die äußere Longe außen, anstatt sie wie beim Schulterherein über den Rücken zu legen. Ziehen Sie auf keinen Fall den Kopf des Pferdes in eine übertriebene Stellung hinein, vielmehr sollten Kopf und Hals Anlehnung an der Bande finden und parallel dazu gehalten werden. Die Biegung entsteht einzig und allein aus dem Heraustreiben der Hinterhand. Unterstützen Sie die treibende Wirkung der äußeren Longe durch leichtes Touchieren, falls nötig. Sie dürfen nämlich auch nicht zu stark über diese Longe einwirken, da sich sonst der Kopf des Pferdes entgegen der gewünschten Innenbiegung nach außen stellen würde und eine dem Schenkelweichen ähnliche Geschichte entstünde.
    Renvers ist, wie gesagt, die Gegenlektion zu Travers, aber aufgrund der nun fehlenden Anlehnungsmöglichkeit an die Bande um einiges schwerer. Kopf und Hals sind in Richtung Bahninneres verschoben, die Kruppe berührt den äußeren Hufschlag. Auf dem Hufschlag fußt der innere (auf der konkaven Seite liegende, aber zur Bande zeigende) Hinterhuf, äußerer Hinterhuf und innerer Vorderhuf folgen auf einer gemeinsamen mittleren Linie und zur Bahnmitte hin tritt der äußere Vorderhuf. Renvers linksherum (= auf der linken Hand) bedeutet also, die rechte Körperseite ist hohl, die rechte Schulter des Pferdes führt und die Kruppe ist nach rechts zur Bande hin verschoben.
    Traversale
    Traversale
    Stellen Sie sich vor, Sie würden Travers nicht entlang einer Bande, sondern auf einer Diagonalen durch das Bahninnere reiten oder führen, dann entsteht die Traversale. Hilfengebung, Biegung und Vorwärts-/Seitwärtsbewegung entsprechen dem Travers, das Pferd geht also in Bewegungsrichtung gebogen mit führender innerer Schulter.
    Da sich das Pferd nun im freien Raum der Bahn parallel zur Bande bewegt, fehlt jede äußere Orientierungsmöglichkeit, sodass das Pferd besonders sicher an den Hilfen stehen muss. Entwickeln Sie die Traversale am besten aus der Ecke, indem Sie das Pferd zunächst in Stellung auf die gegenüberliegende Seite richten und dann die Hinterhand durch die tief genommene, angelegte äußere Longe beiholen, sodass das Pferd unter Kreuzen der Beine vorwärts-seitwärts in der Diagonalen läuft.
    Ihnen stehen mit dem Erlernen dieser oder auch nur einzelner Seitengänge nun viele neue Möglichkeiten offen, Ihr Pferd gymnastizierend und versammelnd zu arbeiten. Dabei ist der Schritt die bevorzugte Gangart, da die Führung der Longen selbst im langsamen Trabtempo beim weniger versierten Longenführer ruckartig und störend wird. Vor allem das Schulterherein, bei einiger Erfahrung auch andere Seitengänge können durchaus auch auf der Zirkellinie durchgeführt werden, sodass der Longenführer am Platz bleibt und damit doch die Möglichkeit erhält, sein Pferd mit sensibler Longenführung auch im Trab zu arbeiten.
    Die meisten Freizeitreiter werden sich mit der sicheren Durchführung eines bevorzugten Seitenganges auf beiden Händen meist zufrieden geben. Ohne viel Erfahrung und die Korrektur durch versierte Ausbilder läuft man leicht Gefahr, das Pferd durch unsaubere Hilfengebung zu verunsichern und die Seitengänge miteinander zu vermischen.
    Verflixt, es klappt nicht!
    Verflixt, es klappt nicht!
    Es käme einem mittleren Wunder gleich, würden alle Seitengänge auf Anhieb und jederzeit abrufbar klappen. Meist stellen sich gleich zu Beginn bestimmte Schwierigkeiten ein, manchmal scheint es auch anfangs zu funktionieren und plötzlich geht gar nichts mehr. Am häufigsten tritt wohl eines oder gleichzeitig mehrere der folgenden Probleme auf:
     
    Problem : Das Pferd lässt sich anscheinend nicht biegen, sondern klappt mit Hals und Kopf ab und latscht geradeaus: Es fällt über die Schulter aus.
    Ursache : Fehlende äußere Anlehnung
    In neun von zehn Fällen liegt dies daran, dass der Longenführer die äußere Longe nicht ausreichend anstehen lässt, er zieht lediglich durch die stark einwirkende innere Longe den Kopf herum. Die innere Longe gibt zwar die Stellung vor,
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