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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia
Autoren: Robin Black
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Prolog - Wunden

Ein paar Sonnenjahre zuvor:

Die Finger des Dämons folgten der verschnörkelten Schrift eines uralten Buches, als er den letzten Absatz vorlas.
»Vor vielen Sonnenjahren gab es einst ein mächtiges Juwel, welches man das Herz von Elowia nannte. Es bewahrte die Träume aller Lebewesen auf und beschützte sie. Doch eines Tages zerbrach das Juwel in Abertausende Splitter und mit ihm zerfiel das Licht der Hoffnung. Die Allianz der Dimensionen löste sich auf und Elowia stürzte in ein Zeitalter der Dunkelheit, des Krieges und der maßlosen Gier. Angetrieben von den Menschen, denen durch die Juwelensplitter zu unglaublicher Macht verholfen wurde, entstanden ein neues Volk und eine neue Weltordnung.
Von nun an herrschten die Diamantaner.«
Dorn schlug das Buch geräuschvoll zusammen. Stille hatte sich über den Raum gelegt und nur das andächtige Raunen seiner kleinen Tochter war zu hören.
»Ist das wahr, Papa? Sind die Diamantaner aus den Splittern eines Juwels entstanden?«
Der Dämonenfürst lächelte matt und legte seine Hand auf den Lockenkopf seiner Tochter. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es ist nur eine Legende, mein Schatz.«
»Was ist eine Legende?«
Dorn schmunzelte. »So etwas wie ein Märchen.«
»Mama hat immer gesagt, Märchen sind nur Geschichten.« Sie machte eine kurze Pause, bevor sie die Frage stellte, die Dorn so sehr fürchtete: »Du Papa, wann kommt die Mama endlich wieder zu uns heim?«
Dorn senkte seinen Kopf, unfähig ihr eine Antwort zu geben, murmelte er nur: »Du solltest jetzt schlafen, mein Schatz.«
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er fluchtartig das Zimmer und stürmte auf den dunklen Gang hinaus. Er lehnte sich gegen die Steinmauer und atmete langsam ein und aus.
»Sie hat wieder nach Hereket gefragt, nicht wahr?«
Dorn zuckte erschrocken zusammen und wandte seinen Kopf. Neben ihm im dunklen Gang stand sein Bruder Feldar. Peinlich berührt richtete sich Dorn rasch auf und nickte flüchtig. »Ja, hat sie.«
Feldar seufzte tief auf und in seinem Tonfall schwang eine bittere Anklage mit. »Es verschwinden immer mehr Dämonenfrauen, die nicht mehr zurückkehren. Es ist an der Zeit, etwas zu unternehmen oder wie lange möchtest du noch mit ansehen, wie unserem Volk Unrecht geschieht?«
»Ich tue, was ich kann«, sagte Dorn leise.
»Dann tust du eben nicht genug, Bruder«, fauchte Feldar. »Gib mir endlich den Marschbefehl, damit ich mit meinen Kriegern in das Reich der Diamantaner vorrücken kann.«
Dorn konnte den Zorn seines Bruders nachvollziehen, er selbst wäre am liebsten sofort in die Schlacht gezogen, aber die Gelegenheit eines Angriffs hatte sich noch nicht ergeben.
»Hab etwas Geduld, Feldar. Wir wissen noch nicht, wie wir ihre Steine besiegen können, ohne eine große Anzahl unserer Männer zu verlieren. Gib den Spähern etwas Zeit, das herauszufinden.«
»Zeit?« Feldars Mundwinkel neigten sich seiner Kinnspitze zu, während seine Augenbrauen nach oben schnellten. »Du willst diesen steintragenden Bastarden noch mehr Zeit geben? Man könnte beinahe meinen, du wärst einer von ihnen. Nein, mein Bruder, meine Geduld ist erschöpft. Wenn du den Befehl zum Angriff nicht gibst, werde ich es tun.«
Die Respektlosigkeit mit der Feldar zu ihm sprach, ließ Dorn auffahren. Mit entblößten Reißzähnen kam er drohend auf seinen Bruder zu und legte seine Pranke um dessen Hals: »Denk daran, wo dein Platz ist. Du bist zwar mein Bruder, aber immer noch der Kriegsherr des Fürsten und der bin ich. Ich entscheide daher, wann ich dich und deine Truppen aussenden werde. Hältst du dich nicht daran, werde ich dich des Hochverrats anklagen. Wegen dir und deiner Ungeduld werden keine Männer sterben. Haben wir uns verstanden?«
Auf Feldars Gesicht spiegelte sich eine Palette von Gefühlen wieder und keine davon gefiel Dorn. Sein Bruder fletschte nun ebenfalls die Zähne, riss Dorns Hand von seiner Kehle und raunte verächtlich: »Ich bin bereit die Konsequenzen zu tragen, bist du es auch, Bruder?« Dann drängte er sich an dem Dämonenfürsten vorbei und verschwand ohne ein weiteres Wort.
Dorn sah ihm verdrießlich nach und hoffte sein Hitzkopf von Bruder würde ihm nicht noch mehr Kopfschmerzen bereiten, als er es jetzt schon tat. Mit einem unguten Gefühl begab er sich in seine Räume, und als er die Tür öffnete, stieg ihm ein wohlbekannter Duft in die Nase.
»Alrruna?«, fragte er unterkühlt und doch strafte ihn sein Körper der Lüge. Er war froh die Fee zu
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