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Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Titel: Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht
Autoren: Angelika Schmelzer
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muss aber von der äußeren Longe Hilfestellung erhalten. Nehmen Sie die äußere Longenhand etwas tiefer, lassen Sie die Hand ganz ruhig und gleichmäßig stehen, legen Sie die Longe deutlich um die äußere Kruppe und geben Sie allenfalls leichte Impulse, um das Pferd zum Abknicken im Genick zu veranlassen. Vergessen Sie das Nachgeben nicht!
     

    Ein sich einrollendes Pferd muss sofort vermehrt getrieben werden.
     
    Problem : Das Pferd verkriecht sich hinter dem Zügel, wird immer langsamer und kommt zu tief.
    Ursache : Fehlende treibende Hilfen, zu starre Einwirkung der Hände
     
    Oft konzentriert sich der Longenführer vor allem bei schwierigeren Übungen so sehr auf die Hilfengebung, dass die treibenden Hilfen zu kurz kommen. Alle Wendungen und Seitengänge funktionieren nur bei erhaltenem Vorwärtstrieb des Pferdes. Ertappen Sie sich gerade dabei, wie Sie sich festmachen und Ihre Einwirkung starr wird, schalten Sie am besten eine kurze Entspannungsphase ein, bei der das Pferd sich dehnen darf, dabei aber fleißig vorwärts schreiten muss. Auch Sie haben nun kurz Gelegenheit, den Kopf frei zu machen. Dann legen Sie wieder los und achten nun darauf, die Longen weich und flexibel zu führen und den Takt des Pferdes fleißig zu erhalten. Dies wird Ihnen vor allem durch die Stimme gelingen, die den Takt aus der langen Linie aufgreift und beim Einleiten des Seitenganges durch rhythmisches Schnalzen oder „Komm, Komm" weiterführt.
     
    Problem : Das Pferd steht auf langen Linien sauber an den Hilfen, drückt aber beim Einleiten von Wendungen oder Seitengängen sofort den Rücken durch, nimmt den Kopf hoch und geht steif nach außen gestellt weiter.
    Ursache : Rückenschmerzen oder Überforderung aufgrund mangelhaft ausgebildeter Beweglichkeit oder Sensibilität auf Hilfen
     
    Vor allem dann, wenn ähnliche Probleme bereits bei der Arbeit unter dem Sattel aufgetreten sind, das Pferd häufig einen passartigen Schritt zeigt, im Kreuzgalopp anspringt oder – bei Gangpferden – trotz guter Gangveranlagung häufig im Schweinepass geht, sollten Sie Ihren Vierbeiner sicherheitshalber einem guten Tierarzt vorstellen. Er wird untersuchen, ob eine Erkrankung der langen Rückenmuskulatur oder der Wirbelsäule vorliegt, die bei bestimmten Bewegungen starke Schmerzen verursachen kann. Ist das Pferd organisch gesund, kann man davon ausgehen, dass es mit diesen Übungen schlicht und ergreifend noch überfordert ist. Arbeiten Sie an der einfachen Longe viel über Stangen, um den Rücken frei zu machen, üben Sie das korrekte Gehen von Wendungen an der Doppellonge, vor allem in einem ruhigen, kontrollierten Schritt. Beginnen Sie dann, gymnastizierende Seitengänge quasi einzuschleichen, indem Sie an geeigneter Stelle – also beim Ausleiten verschiedener Wendungen – ein, zwei Tritte probieren.
     
    Problem : Das Pferd reagiert nicht oder nur unzureichend auf die seitwärts treibenden Hilfen und lässt sich nicht von einmal eingeschlagenen Wendungen abbringen.
    Ursache : Vorauseilender Gehorsam oder fehlende Sensibilität gegenüber seitwärts treibenden Hilfen, mangelhafte Beweglichkeit
     
    Die Schlaumeier unter den Pferden bringen es oft fertig, ihren Besitzern zuvorzukommen, wenn sie bestimmte Übungen zu erkennen glauben. „Ich weiss schon, ich weiss schon, lass mich nur machen" heißt es dann, und der liebe Vierbeiner geht eifrig und im Bewusstsein einer hervorragenden Leistung aus der Ecke weiter in die Diagonale, obwohl der Longenführer eigentlich einen Seitengang aus dem Abwenden entwickeln wollte.
    Die Hilfengebung dazu ignoriert das Pferd natürlich, es weiß schließlich genau, was gerade verlangt wird. Besonders die Ponys wissen grundsätzlich alles besser und sind manchmal regelrecht empört, wenn sie korrigiert werden. Bei besonders hartnäckigen Fällen sollten Sie unbedingt für viel Abwechslung sorgen, sodass das Pferd lernt, dass ständig etwas anderes verlangt wird. Dies macht es wieder aufmerksamer gegenüber der tatsächlichen Hilfengebung. Ignoriert der Vierbeiner grundsätzlich seitwärts treibende Hilfen, können fehlendes Verständnis oder Unbeweglichkeit die Ursachen sein. In beiden Fällen sollten Sie Seitengänge zunächst wieder ausklammern und gleichzeitig Hilfengehorsam wie Beweglichkeit durch Wendungen und andere Übungen an der Doppellonge verbessern.
     

    Bei fein auf jede Hilfe reagierenden Pferden können einzelne Bewegungsmerkmale optimiert werden. (Foto: Stroscher)
     
     
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