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Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Titel: Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht
Autoren: Angelika Schmelzer
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Touchieren auf Gurthöhe innen und durch forsches Zugehen auf die äußere Vorhand des Pferdes gegen den äußeren Zügel. Sanfte Paraden außen erzeugen die nötige Anlehnung, ohne die das Pferd lediglich mit krummem Hals vorwärts eilen würde, der innere Zügel bestimmt den Grad der Abstellung. Das Pferd sollte in einem Winkel von ungefähr 30 Grad zur Bande gehen, der bei weiter fortgeschrittenen Pferden auf 45 Grad erhöht werden kann. Beobachten Sie von hinten, ob das innere Hinterbein wirklich mit dem äußeren Vorderbein auf einer Linie auffußt, nur dann stimmt die Abstellung von 30 Grad. Bei einem Winkel von 45 Grad fußen alle vier Beine auf verschiedenen Hufspuren auf, da nun auch das äußere Vorderbein weiter zum Bahninneren hin rückt.
    Zum Konterschulterherein: Das Konterschulterherein ist die Gegenübung zum Schulterherein, die beiden Übungen verhalten sich spiegelbildlich zueinander. Im Hinblick auf die Hilfengebung ändert sich deswegen nichts, da das Pferd lediglich zur Bande hin schaut anstatt zum Bahninneren, ansonsten aber genauso gebogen wird und in derselben Weise auffußt: Innerer (auf der gebogenen Seite liegender, wenn auch zur Bande gerichteter) Vorderfuß auf der äußeren Hufspur, äußerer Vorderfuß und innerer Hinterfuß auf der zweiten Hufspur daneben und der äußere Hinterfuß auf der dritten Hufspur. Das Konterschulterherein entwickeln Sie am besten aus Figuren, bei denen das Pferd in irgendeiner Phase schräg auf die Bande zugeht, also beispielsweise aus einer Kehrtvolte. Sobald die Nase des Pferdes am Hufschlag ankommt, fordern Sie es durch seitwärts treibende Hilfen auf, die Biegung beizubehalten und an der Bande entlang vorwärts-seitwärts zu treten.
    Verlangen Sie von Ihrem Pferd zunächst nur wenige Schritte, da beide Übungen versammelnd wirken und die Hinterhand aktivieren, also recht anstrengend sind. Entlassen Sie den brav mitarbeitenden Schüler nach jeder Übungseinheit zumindest für ein paar Schritte in die Dehnungshaltung, da sich sonst Verkrampfungen und Konzentrationsschwächen einstellen können. Erst das geübte Pferd ist in der Lage, Seitengänge auf einer ganzen langen Seite zu zeigen.
     

    Sachgerechte Longenarbeit auf höherem Niveau schafft die Voraussetzung für zirzensische Lektionen.
     

    Seitengänge, Schenkelweichen und andere Übungen vom Boden aus bereiten Dressurlektionen wie das Anpiaffieren vor.
    Travers und Renvers
    Travers und Renvers
    Diese beiden Seitengänge sind auf eine ähnliche Art und Weise miteinander verwandt wie Schulterherein und Konterschulterherein: Vereinfacht gesagt handelt es sich um prinzipiell dieselbe Übung, die nur einmal mit dem Kopf, das andere Mal mit der Kruppe des Pferdes in Richtung Bahninneres durchgeführt wird. Beherrschen Pferd und Longenführer das Schulterherein, kann mit dem Erlernen des Travers begonnen werden, Renvers schließt sich an und ist um einiges schwerer zu erlernen, da, wie wir sehen werden, die Anlehnung an die Bande fehlt.
    Beginnen wir wieder mit einem Bild: Stellen Sie sich vor, Sie zielten am Ende einer Kehrtvolte auf den Hufschlag und stellen Ihr Pferd etwas verfrüht um (Sie nehmen ja einen Handwechsel vor). Ihr Pferd ist also bereits nach innen gestellt und geht schräg auf den Hufschlag zu. In dem Moment, wo die Schulter des Pferdes diesen erreicht, befindet es sich mit der Hinterhand noch ein wenig vom Hufschlag entfernt. Wie zuvor beim Schulterherein planen Sie kurzfristig um, schwenken nicht ganz auf den Hufschlag ein, sondern lassen Ihr Pferd in genau dieser Stellung an der Bande entlang vorwärts gehen. Siehe da, Sie zeigen Travers. Der äußere Vorderhuf Ihres Pferdes fußt auf der äußersten Hufspur, innerer Vorderfuß und äußerer Hinterfuß treten auf einer Linie und ganz innen schließlich tritt der innere Hinterfuß. Ihr Pferd ist in Richtung seiner Vorwärtsbewegung gebogen und geht in einem Winkel von 30 Grad, später auch von 45 Grad zur Bande.
    Klingt auf den ersten Blick genauso wie Schulterherein, oder? Drei Hufspuren, Schrägstellung, alles schon mal dagewesen. Die Unterschiede werden erst dann offensichtlich, wenn sich das Pferd in Bewegung setzt: Schulterherein linksherum (= auf der linken Hand) bedeutet, dass die linke Körperseite hohl gebogen ist und die rechte Schulter führt, Kopf und Hals des Pferdes blicken zum Bahninneren. Beim Travers linksherum ist ebenfalls die linke Körperseite hohl, aber die linke Schulter führt und Kopf und Hals haben Anlehnung an
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