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Lloyd, Sienna

Lloyd, Sienna

Titel: Lloyd, Sienna
Autoren: 04 Verführt von einem Vampir
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drei Filmen war mein Herz voller Freude. Ich habe geschlafen wie ein Baby und mir vorgestellt, dass Gabriel und ich die Hauptdarsteller in einem modernen Film wären, in einem Liebesfilm mit Happy End.
    * * *
    „Na, meine Kleine, ich rufe dich schon seit einer halben Stunde.“
    „Guten Morgen, Magda, ich habe geschlafen.“
    „Oh, ich habe dir nämlich zuerst Mails geschrieben, aber da du nicht geantwortet hast und ich gerade ein Soufflé im Backofen habe, das ich nicht aus den Augen lassen darf, habe ich dich gerufen! Du weißt ja, diese Dinger sind wie kleine Kinder, du drehst dich nur eine Sekunde um und …“
    „Magda, sag' mir, was du wolltest, oder gib mir Kaffee! Morpheus will mich noch nicht loslassen!“
    „Lucas Macjals hat heute Morgen angerufen, er erwartet dich in zwei Stunden in seinem Büro in der rue du Temple … Ich hatte also einen guten Grund, dich zu wecken!“
    „Was? Wir haben doch ausgemacht, dass wir uns nach den Feiertagen zusammenrufen, um ein Treffen zu vereinbaren …“
    „Ja. Das hat er ja auch getan.“
    „Abgesehen vom Wort „vereinbaren“.“
    „Ja, so ist er nun einmal.“
    „Kennst du ihn?“
    „Jeder kennt ihn, aber ich kenne ihn nicht sehr gut und es ist schon lange her.“
    Noch immer verschlafen setze ich mich und höre Magda zu, die ihren Blick nicht vom Backofen abwendet. Lucas Macjals ist der größte Verleger überhaupt, er beherrscht den Markt bereits seit … Jahrhunderten. Sämtliche Veröffentlichungen der Universität und der Politik kommen aus seinem Hause. Noch bevor die Existenz der Vampire bekannt wurde, verhandelte Macjals schon mit den Sterblichen, meist in seinem Büro, um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen oder bei einem Mittagessen auf einer Terrasse sein Leben zu riskieren.
    Lucas Macjals ist ein Geschäftsmann, er hat einen guten Instinkt, ist schlau und geht keine Kompromisse ein, erzählt mir Magda. Ich fühle mich sehr geschmeichelt, dass er sich für die Entwürfe einer jungen Frau interessiert, die seit einigen Wochen seine Welt entdeckt.
    „Ich weiß nicht, was ich anziehen soll, Magda.“
    „Da bin nicht ich die Expertin, aber Macjals wird dich anlässlich der Pressekonferenz in das verwandeln, was er sich vorstellt. Ich würde an deiner Stelle ganz natürlich hingehen, einfach so, wie du bist.“
    „Eine Pressekonferenz?“
    „Héloïse, ich bin nicht Macjals, aber ich weiß, dass es einen riesigen Medienrummel geben wird, wenn eine Sterbliche ein Buch über das Zusammenleben von Mensch und Vampir in der Welt der Vampire schreibt.“
    „Aber das ist ein ernstes Thema, und nur theoretisch.“
    „Ich wette mit dir um alles, was du willst, diese Pressekonferenz wird dich einem großen Publikum näherbringen.“
    „Ich denke, da übertreibst du.“
    „Und ich denke, dass du dir deines Wertes nicht bewusst bist.“
    Magda kümmert sich um ihr Soufflé und ich gebe ihr im Vorbeigehen einen Kuss auf ihre kühle runde Wange. Nachdenklich gehe ich zurück in mein Zimmer. Ich habe absolut keine Ahnung, was mich erwartet, doch ich bin total aufgeregt, einem so erfahrenen Mann über meine Recherche berichten zu dürfen. Ich überlege, ob ich mir Kleidungstipps von Sol holen soll, doch ich denke, dass Magda recht hat. Natürlich, seriös und professionell, so muss ich Macjals entgegentreten. Verstohlen taucht Gabriel in meinen Gedanken auf. Ich ärgere mich, dass er wieder einmal nicht für mich da ist, um mich zu coachen. Ich bin ganz alleine, und wer weiß, vielleicht verkaufe ich ja mein Buch dem Teufel höchstpersönlich?
    „Du bist ein großes Mädchen, beweise ihnen, dass du es alleine schaffen kannst“, ermutige ich mich selbst laut, während ich vor meinem Computer sitze.
    Ich benenne die Dateien um, sodass sie in der richtigen Reihenfolge stehen, und kopiere sie auf einen USB-Stick. Während der Datenübertragung lese ich meine Mails. Mélanie hat mir gestern geschrieben: Wir hatten einander versprochen, uns nach den Feiertagen zu treffen und zu quatschen.
    Heute ist der 1. Januar. Es ist 13:05. Ich habe einen furchtbaren Kater, aber ich denke an dich. Es freut mich, dass es dir gut geht. Wann sehen wir uns?
Ich brenne schon darauf, zu erfahren, wo du dich die ganze Zeit über versteckst.
    Ein frohes neues Jahr!
    Mel
    Oh! Genau das brauche ich: eine neutrale Person, die nichts weiß, jemanden wie sie, die den Begriff „Zeit“ versteht. Ich antworte sofort auf ihr Angebot.
    Hallo Mélanie,
    auch dir ein frohes neues Jahr!
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