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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer
Autoren: Dagmar H. Mueller
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gerade sein Auto geparkt hat und nun zu der Gruppe staunender Leute kommt.
    „ Zwei Pinguine!“, verbessert ihn Anton strahlend.
    (Ist es nicht fantastisch, was alles so in einer Woche passieren kann?)
    Liona sagt gar nichts. Liona kaut ihr Brötchen und denkt nach.
    Könnte ihre Mama doch etwas damit zu tun haben? Aber wieso sollte sie Schnee und Pinguine nach Hennerswalde hexen? Und überhaupt – wer braucht schon Schnee im Sommer?
    Nein, das kann nicht Mama Oktavia gewesen sein. Sie hext nie echte Tiere irgendwohin. (Außer vielleicht mal Frösche in den Mund frecher Kinder.) Aber wer dann?
    „Oh nee! Wie süüüüß!“ Carlen und die anderen Kinder sind auch an der Schule angekommen. „Kann ich den mal streicheln?“
    Und da die Polizei noch nicht da ist und sie aufhalten könnte, laufen ein paar mutige Kinder einfach auf die beiden Pinguine im Schnee zu.
    „Wiiiiiep!“, machen die Pinguine erschrocken und rappeln sich schnell hoch auf ihre Beine.
    Doch dann lassen sich beide erstaunlich gelassen streicheln.
    Auch Liona möchte gerne wissen, wie sich Pinguine anfühlen. „Oh, die sind ja weich und glatt zugleich! Richtig kuschelig! Und so …“
    „… süß!“, ruft Carlen noch mal. „Oh, Herr Schmidt, dürfen die auch bei Schneewittchen mitspielen?“
    „Oh ja, bitteeeee!“, betteln sofort mindestens zehn andere Mädchen.
    Die Jungen halten sich eher zurück. Erstens haben sie keine große Lust, dass sich ihr Räuberstück (denn das ist es doch!) komplett in eine Zoogeschichte verwandelt. Und zweitens … äh … sehen die Pinguine aus nächster Nähe doch ziemlich groß aus …
    Schließlich scheinen die beiden Watschelvögel genug vom Kraulen zu haben. Sie tapsen ungerührt durch all die Menschen hindurch, gucken sich vor der Schule kurz um und machen sich dann zielstrebig auf den Weg zum Ortskern von Hennerswalde. „Jemand muss sie aufhalten!“, ruft einer der Wetterwissenschaftler. (Wetterwissenschaftler haben gern Ordnung in ihrem Leben.)
    Die Reporter dagegen ermuntern die beiden Tiere sogar noch. „Ja, ja! Immer weiter, ihr beiden! Das werden großartige Bilder! Pinguine auf Einkaufsbummel in Hennerswalde, hahaha!“

Viel zu viele Tiere im Fischladen
    Auf der Hauptstraße von Hennerswalde hört man nur wenig später eine wüste Stimme aus einem kleinen Laden dröhnen – dem Fischladen. Eigentlich ist Herr Niesmann, der Besitzer, ein sehr freundlicher Mensch. Doch allmählich reicht es ihm!
    Bereits gestern sind ihm zwei Katzen auf seine saubere Theke gesprungen und haben ihm frische (und übrigens nicht ganz billige) Fische direkt vor der Nase weggeklaut. Heute Morgen hat es noch eine versucht. (Als hätten die anderen ihr von dem Diebstahlerfolg erzählt.) Die hat HerrNiesmann aber mit Hasso, seinem großen Schäferhund, in die Flucht geschlagen. Der Ärmste muss nun den ganzen Tag angebunden vor dem Laden sitzen. Als Katzenschreck, sozusagen.
    So hat sich Hasso den Dank von Herrn Niesmann zwar nicht vorgestellt, aber immerhin geht sein Herrchen ab und zu rüber in den Wurstladen und bringt Hasso was Feines zum Knabbern. Gerade jetzt knabbert Hasso an einem fetten Hammelknochen und sieht und hört nichts anderes als das Knacken des Knochens und sein eigenes glückliches Schmatzen. Nicht mal das Fluchen seines Herrchens hört er.
    Dabei flucht Herr Niesmann nicht schlecht. Denn kaum hat er eine Lösung für das plötzliche Katzenproblem gefunden, da schneien ihm doch jetzt glatt zwei Pinguine in den Laden. NEIN! Herr Niesmanns Fischladen ist doch kein Tier-Restaurant!
    „Verdünnisiert euch!“, schreit Herr Niesmann böse. „Ab nach Hause in den Zoo! Weg hier! Polizei! Feuerwehr! Hassooooo!“
    Genau in diesem Moment biegt Kater Kalle um die Ecke. Er sieht ein klein wenig übernächtigt, aber kaum müde aus. Noch nicht mal besonders miesgrämig. Nein, Kalle macht sogar einen ausgesprochen entspannten Eindruck.
    Direkt hinter ihm her schnürt mit elegant seidenweichen Bewegungen Katalina von Zuckerstein – ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen.
    „Tagchen, Hasso!“, grüßt Kalle lässig den auf der Erde liegenden Hund. „Gibt’s was Neues?“
    Hassos Antwort geht in Schmatzen unter. (An seinem Knochen ist noch ’ne Menge dran.) Deshalb spaziert Kalle einfach weiter in den Fischladen rein. Katalina von Zuckerstein wartet höflich draußen. (Neben Hasso, dem kauenden Katzenschreck.)
    Oh, was für ein verführerisch fischhimmlischer Duft! Und – ah, wie gut, dass Kalle
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