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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer
Autoren: Dagmar H. Mueller
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Plätze!“
    Dann erst merkt sie, dass ja außer ihr überhaupt niemand in der Küche ist.
    Mama Oktavia ist schnell einen Moment in den Garten gehuscht, um ein paar frische Tomaten für Liona zu holen.
    Kalle ist von seiner nächtlichen Tour immer noch nicht zurück. Archibald ist runter ins Dorf in den normalen Supermarkt gegangen, weil er – wie er sagt – gelegentlich auch mal gerne normal einkaufen geht.
    Und Duffy und Zeno haben gestern so ausgiebig Kaninchenjagen gespielt, dass sie noch oben auf Lionas Bettvorleger in lustige Kaninchenträume verstrickt schlafen.
    Vorsichtig steht Liona auf und späht durch das kleine Fenster in der Haustür.
    „Anton! Marilotta!“ Sie reißt die Tür auf. „Was macht ihr denn hier?“
    Anton und Marilotta wohnen am anderen Ende von Hennerswalde. Daher treffen sich die drei eigentlich immer erst in der Schule.
    „Es ist schon wieder was passiert!“, bringt Marilotta atemlos hervor.
    Und Anton kichert aufgeregt: „Das rätst du nie!“
    Liona kriegt ein kleines, unangenehm warnendes Bauchkneifen.
    „Was denn?“, fragt sie langsam.
    „Komm mit!“, giggeln Anton und Marilotta geheimnisvoll und versuchen Liona aus dem Haus zu ziehen.
    „Moment! Mein Brötchen!“ Liona macht sich frei, rennt schnell zurück, schnappt sich ihr Frühstück und ruft dann durch die Küchentür in den Garten: „Mama! Ich geh schon los! Marilotta und Anton haben mich abgeholt!“
    „Ist gut, viel Spaß!“, ruft Mama Oktavia aus dem Garten zurück und winkt.
    (Die Tomaten kann sie ja genauso gut fürs Mittagessen verwenden.)
    Auf dem Weg kommt Liona leider auch nicht zum Essen, denn Anton und Marilotta rennen genauso schnell zurück, wie sie hergerannt sind.
    Es ist ein weiterer heißer Sommertag und wie immer so früh am Morgen an warmen Tagen zwitschern die Vögel sich geschäftig die neuesten Neuigkeiten zu. Heute scheinen sie sogar noch ein ganzes Stück geschäftiger zu sein oder aber die Neuigkeiten sind noch neuer.
    Doch auf das aufgeregte Zwitschern kann Liona nicht achten. Denn gerade sind sie hinter der Schule angekommen, da sieht Liona es.
    Das, was schon wieder passiert ist, nämlich!
    Es ist schwarz-weiß, watschelt auf zwei Beinen und gucktgenauso verblüfft wie Liona. Ja, eigentlich guckt es sogar reichlich verwirrt.
    „Ein Pinguin? “, haucht Liona fassungslos und starrt hoch auf die Kuppe vom Hexenhügel.
    Und weil ihr im Augenblick nichts Besseres einfällt, beißt sie nun endlich mal herzhaft in ihr Frühstücksbrötchen.

Pinguine leben am Südpol
    Es dauert nicht lange, bis auch die ersten Reporter und Wissenschaftler den Pinguin auf dem Hexenhügel entdecken. Eilig und begeistert über die neue Sensation verbreiten sie das Auftauchen des ungewöhnlichen Tieres in der Schule.
    „Waaas?“ Herr Direktor Breselkorn stürmt aus seinem Büro, als hätte jemand Stecknadeln in seinen Po gepiekt. „Ein PINGUIN? Das geht zu weit! Da erlaubt sich doch einer einen schlechten Scherz! Das mit dem Hüpfkissen auf Bauer Starnbergs Wiese war ja schon ein starkes Stück. Der arme Mann rauft sich immer noch die Haare, wie das Ding,noch plötzlicher als es aufgetaucht ist, wieder verschwinden konnte. Und nun das? Also das geht wirklich zu weit!“
    Der Pinguin tapst währenddessen etwas unbeholfen durch die Büsche runter zu dem Flecken, auf dem immer noch Schnee liegt. (Genauer gesagt, scheint es jede Nacht ein wenig weiterzuschneien, daher wird die Schneemenge zwar nicht mehr, aber auch nicht weniger.) Glücklich, weil er endlich etwas Vertrautes gefunden hat, lässt sich der Pinguin auf dem Bauch in die kühlenden Flocken fallen und rutscht zufrieden darin herum.
    Liona, Anton und Marilotta haben fast keine Zeit, den Pinguin zu bestaunen, denn nach wenigen Minuten prasseln bereits hundert Blitzlichter auf das verwirrte Tier ein. Durch die vielen Erwachsenen hindurch können die Kinder kaum noch sehen, was vor sich geht.
    „Da ist noch ein Zweiter!“, schreit plötzlich einer der knipsenden Reporter und drängt sich nach vorne.
    „Das geht ZU WEIT!“, wiederholt Herr Breselkorn (nicht, dass ihm jemand zuhören würde) und wischt sich den Schweiß von der Stirn. „Pinguine leben am Südpol und nicht hier bei uns. Das weiß doch wohl jeder! Das ist doch … Das ist doch …!“
    Allerdings achtet immer noch keiner auf ihn. Insofernmacht es auch nichts, dass ihm nicht einfällt, wie er seinen Satz beenden könnte.
    „Ein Pinguin?“, fragt Herr Schmidt ungläubig, der
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