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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer
Autoren: Dagmar H. Mueller
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Ausdruck im Gesicht sieht sie sich um, schüttelt eine Maus von ihrem Fuß und verkündet noch einmal: „Ich hab’s!“
    „Du hast was?“, zischt Kalle verächtlich.
    Natürlich versucht er dabei, möglichst uninteressiert zu wirken. Er reckt seine Barthaare keinen Zentimeter. Hexenkater haben es nicht nötig, neugierig zu sein.
    „Ich wusste es!“, verkündet Oktavia statt einer Antwort nur noch seliger. „Ich wusste es! Oh, Liona wird sooo froh sein!“
    Dann hält sie sich erschrocken den Mund zu. „Nein, nein! Was rede ich denn? Liona darf ja gar nicht wissen, dass ich …“
    „Dass du WAS?“, fragt Kalle und reckt seinen Kopf nun doch vielleicht ein kleines bisschen zu Oktavia rüber.
    Doch die kichert bloß zufrieden. „Ach, nichts. Nicht so wichtig!“
    Allerdings rubbelt sie dabei verräterisch an ihrem linken Nasenflügel rum.

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    DIENSTAG
    abends

    Liona schnarcht.
    Oktavia und Arschibald sind schon wieder im Mondschein unterwegs. (Wird das allmählich zur festen Angewohnheit? Frechheit! Wo soll ICH denn dann spazieren gehen? Man möchte beim nächtlichen Rumstromern ja nicht dauernd auf die eigene Familie stoßen.)
    Vorher hat Oktavia stundenlang am Küchentisch über ihren Hexenbüchern gebrütet. Dann ist sie plötzlich aufgesprungen, hat irgendwas von „Ich hab’s!“ gequietscht, und keine fünf Minuten später ist sie auch schon dämlich lächelnd mit Arschibald abgezogen.
    Ärgerlicherweise hatte sie das Buch bereits zugeschlagen, bevor ich nachgucken konnte, welche Seite sie gelesen hat.

    Laune: dementsprechend mies.
    Ich sag nur: Geheimnisse, Geheimnisse, Geheimnisse!
    Was ist los? Hat Oktavia kein Vertrauen mehr in ihren eigenen Kater? Oder bevorzugt sie es plötzlich, ihre Heimlichkeiten mit einem stinklangweiligen und total hexenfremden Mann zu teilen?
    FAUCH!
    Wetter: unverändert heiß
    Fische: Schon vier heute. Lecker! Zwei waren direkt vom Fischhändler. Ist mir aber auch recht. Schmeckten wunderbar frisch. Die anderen beiden waren so winzige rote Viecher, die noch in meinem Maul dauernd im Kreis rumzappelten. (Gibt es Fische, die nicht geradeaus schwimmen können?) An einem klebte sogar ein kleiner Glassplitter. Mir ein Rätsel, wo die herkamen. Aber auch durchaus schmackhaft!
    Mäuse: Liiiieben Katiklecks und vermehren sich stündlich. Leider fängt Oktavia an, sich über zu viele der nützlichen Nagetierchen hier bei uns im Haus zu beschweren. Sehe mich daher gezwungen (LECKER-SCHMATZ), mein Geschäft deutlich auszuweiten, damit meine Mäusezucht nicht aus dem Ruder läuft.

    Geschäft: Kann mich wirklich nicht beschweren, aber werde heute Nacht noch einmal ein wenig Werbung machen.Ob ich mir auch feste Geschäftszeiten einrichten sollte? So zum Frühstück zwischen 7 und 8, dann zum Mittagessen zwischen 1 und 2 und als Spätabend-Happen zwischen 9 und 10? Möchte nicht, dass sich Oktavia auch noch über zu viele Katzen (mit leckeren Fischen im Maul) im Haus beschwert.
    Erschreckt: Ach du dicker Ameisenklumpen! Tatsächlich nichts und niemanden! Ich werde doch nicht aus der Übung kommen? Ranziges Rattennest! Als erfolgreicher Geschäftsinhaber verliert man die schönen Dinge des Lebens anscheinend leicht aus den Augen. Muss die nächsten Tage mehr darauf achten! Ich will ja nicht meinen guten Ruf verlieren.
    Katalina von Zuckerstein: Hab die schnuckelige Katlin den ganzen Tag nicht erspäht. Nirgends. Werde mich gleichmal auf den Weg machen und sehen, ob die nachts irgendwo rumtigert. Schließlich muss ich sie ja noch unbedingt fragen, ob sie vielleicht was von all den Raketen-Blumen-Sand-und-Schnee-Vorfällen bemerkt hat. Will sagen: ob sie möglicherweise weiß, wer dahintersteckt. Das ist natürlich der einzige Grund, warum ich sie suche. Schnurrrr … Ich könnte mir vorstellen, dass Oktavia – wenn sie es denn wirklich nicht selber ist – sich über eine weitere Hexenfreundin im Ort freuen würde.
    Und – SCHNURR – ich könnte die Katlin ja bei der Gelegenheit auch mal zu einem netten Fischessen einladen!

Frühstücksbrot mit Pinguin
    Es ist noch nicht mal halb acht am Mittwochmorgen, als es schon wieder an der Haustür der Familie Lix klopft. Liona wollte gerade eben in ihr Frühstücksbrötchen beißen. Vor ihr auf dem Tisch liegt der Text, den sie für Schneewittchen und die sieben Räuber auswendig zu lernen hat.
    Sie lässt das Brötchen unangebissen zurück auf den Teller fallen und ruft stattdessen automatisch: „BESUCH! Alle auf ihre
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