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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer
Autoren: Dagmar H. Mueller
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sich darum nicht mehr selber kümmern muss! Es ist wirklich praktisch, ein erfolgreicher Geschäftskater zu sein.
    Ohne sich am Schimpfen von Herrn Niesmann zu stören, geht Kalle auf die beiden Pinguine zu und flüstert ihnen was ins Ohr. (Oder jedenfalls dahin, wo Kalle die Ohren bei Pinguinen vermutet.)
    Und die Pinguine nicken. Dann watscheln sie brav aus dem Fischladen raus und machen sich auf den Weg zurück zum Hexenhügel. Dorthin, wo die dichten Büsche hoch über dem Schnee anfangen.
    Die Meute der Reporter (die schon großartige Bilderim Fischladen geschossen hat) folgt ihnen, doch an den Büschen kommen sie nicht weiter. Zu dicht und zu dick besetzt mit Dornen sind die Pflanzen hier oben.
    „Meine teure Kamera!“, heult der erste auf. „Ich hab schon zwei fette Kratzer am Objektiv! Was für ein mistiges Gestrüpp!“
    Und ein zweiter zetert: „Blöde Wildnis! Ich hab keine Lust, mir meine teure Lederjacke zu zerreißen!“
    „Ach, ich glaube, wir haben genug Bilder“, meint ein dritter. „Lasst die Viecher doch abhauen!“
    Den Pinguinen machen die Büsche nicht viel aus. Die Dornen scheinen an ihrem glatten Körper abzugleiten wie Reißnägel auf einer Rutschbahn.
    Und Katzen haben noch weniger Schwierigkeiten mit Dornengestrüpp.
    Kater Kalle und Katalina von Zuckerstein ducken sich dicht am Boden unter den spitzen Stacheln durch und folgen den Pinguinen – immer tiefer in das Dickicht oben auf dem Hexenhügel hinein.
    Erst als sie die Reporter und Wissenschaftler und Kinder (die ihnen ebenfalls gefolgt sind) weit hinter sich gelassen haben, machen die vier auf einer kleinen Lichtung Halt.
    „Danke für deine Hilfe!“, maunzt Katalina und klimpertganz entzückend mit ihren langen Katzenwimpern. „Kann ich dann jetzt anfangen?“

    „Logo!“, zischt Kalle. „Oder wolltest du noch auf den Winter warten?“
    Da kichert Katlin erst schelmisch, legt danach ihren Kopf schief, überlegt kurz und beginnt schließlich, mit samtweich katzenkratziger Stimme merkwürdige Reime zu murmeln …
    Als die eilig aus dem nächsten Zoo gerufenen Tierpfleger mit großen Lastwagen anrollen, ist von den beiden Pinguinen nichts mehr zu sehen. Auch der Rest der Lichtung,durch die sich die Polizei mit dicken Astschneidern durchkämpft, ist tierseelenleer.
    Nur zwei Katzen, die gemächlich die andere Seite des Hexenhügels herunterschlendern, können die Männer von Weitem erkennen. Die eine Katze ist groß und dunkel, die andere Katze deutlich kleiner und rot-braun gestreift.
    „Danke, Kalle Lix!“, maunzt die kleinere der großen jetzt zu.
    „Ehrensache!“, raunzt die große Dunkle zurück. „Wäre schon schade gewesen, wenn die beiden eingesperrt in einem Zoo gelandet wären.“
    Doch diese Unterhaltung können die Männer aus der Entfernung sowieso nicht hören.

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    MITTWOCHABEND
    nach einer dreifachen Portion Fischsuppe à la Oktavia – rülps, aaaaah

    Laune: Na schön, vielleicht nicht ganz so mies. Also – hm – schnurr, äh, ich meine fauch – vielleicht sogar gar nicht mies. Mal sehen. Das Leben hier in Hennerswalde wird jedenfalls immer bunter, hehehe!
    Habe letzte Nacht tatsächlich die entzückende Katlin wieder getroffen und wir hatten eine sehr interessante Unterhaltung. Im Mondschein direkt am Hennerswalder See. Wo ich zum Glück nicht Oktavia und Arschibald begegnet bin … Huch? Wie war das?
    Sehe eben in den Nachrichten, während ich dies schreibe, dass im ganzen Land Pinguin-Alarm ausgerufen wurde.Wer die Tiere findet, kriegt eine Belohnung von fünfhundert Euro.
    Rottiger Rattenpups! Hätte ich das gewusst …! Aber – fauch – was will ich schon mit blödem Geld? Das, was ich brauche im Leben, habe ich mir bereits bestens organisiert, höhöhö! Ja, und das führt mich direkt zu meinem großartigen
    Geschäft: Wie gesagt, läuft bombig!
    Katzen aus dem ganzen Ort strömen zu unserem Haus. Heute Nachmittag musste ich sogar mit Kreide zwei Linien zum Anstellen malen. Die Fische stapelten sich meterhoch in der Küche.

    Oktavia war höchst entzückt und sah das erste Mal den Vorteil der Mäuseüberflutung bei uns im Haus. Liona war natürlich deutlich weniger entzückt und fürchtete gleich wieder, dass ihre Freunde Angst vor den Mäusen haben könnten. Doch als ich ihr klargemacht habe, dass die Viecher inzwischen so zahm sind, dass sie auf Befehl Männchen machen, um an ihr Katiklecks zu kommen, war sie beruhigt.
    Mäusemist!
    Da hatte ich mich natürlich
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