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Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter

Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter

Titel: Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter
Autoren: Verschiedene
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    Band 26

    Die Gruft der Weißen Götter

    Swen Liefenstahl hatte seine Runde beendet, verharrte einen Moment lang reglos auf der Stelle und ging dann denselben Weg zurück, den er gekommen war. Er war groß, selbst für einen Mann seines Volkes, und seine mächtigen Schultern sprengten beinahe den dunklen Lederharnisch. Sein Gesicht wirkte müde und übernächtigt, aber die dunklen Augen unter dem Helm blickten aufmerksam und wach.
    Drei Tage war es her, daß Erik ihn und die anderen Ratsmitglieder zusammengerufen hatte, um seine düsteren Vorahnungen mit ihnen zu teilen. Seid wachsam, hatte er gemahnt, denn das Ende unserer Herrschaft steht bevor.
    Hätte ein anderer Mann als Erik Weltuntergangsstimmung verbreiten wollen, hätte er sich Swens beißenden Spott
    zugezogen. Nicht so Erik. Seine Ahnungen hatten noch nie getrogen. Und das erfüllte Swen mit einer Ungewissen, nagenden Furcht.

    Die Welt des Hexers

    Trotz der schrecklichen Zugkatastrophe haben die meisten der Passagiere überlebt, paradoxerweise durch die Kokons gerettet, in die der Shoggote sie eingewoben hatte. One-Shot Bodine aber, der die Lok vor ihrem Sturz in den Abgrund von den übrigen Waggons abkoppelte, ist mit ihr zu Tode gestürzt. Buffalo Bill, Sitting Bull, Annie Oakley und Robert Craven sind unter den Überlebenden.
    Trotzdem schweben sie in Lebensgefahr. Ralph Teagarden, der Spieler, der dem Hexer die Schuld am Tod seines Bruders gibt, hat mit seiner Killertruppe den Zug verfolgt und sinnt auf blutige Rache. Nur der Umstand, daß Teagarden angesichts der über hundert Augenzeugen nichts unternehmen kann, rettet den Freunden das Leben.
    Das ändert sich, als ein Hilfszug eintrifft, um die Menschen zurück nach San Francisco zu bringen. Noch bevor Teagarden handeln kann, machen sich die Gefährten aus dem Staub. Begleitet werden sie von einem verschrobenen Cambridger Wissenschaftler, der in der Schlucht sein Lager aufgeschlagen hatte, und dem beinahe die Lokomotive auf den Kopf gefallen wäre: Lancelot Postlethwaite.
    Er ist auf der Suche nach einer Legende, von der er fest glaubt, daß sie existiert: einem Berg, in dem weiße Götter leben sollen, von einem schrecklichen Drachen bewacht. Robert hat Mühe, seine Überraschung zu verbergen. Weiße Götter? Ein Drache? Necrons Drachenburg!
    Postlethwaite schließt sich den Freunden an, und sie versuchen gemeinsam, Teagardens Meute zu entkommen – vergebens. Am nächsten Tag holt er sie ein. Die Revolvermänner wollen Sitting Bull töten, da er damals am Little Bighorn General Custers Armee vernichtete. Doch bevor sie ihn aufknüpfen können, werden sie von Indianern überfallen – von einem Stamm, der bislang völlig unbekannt war.
    Sitting Bull redet in einer uralten, überlieferten Sprache mit ihnen, und halb überrascht, halb erschreckt ziehen sich die Roten zurück. Das Blatt aber hat sich gewendet – Teagarden ist nun der Gefangene.
    Und doch soll es noch ganz anders kommen. Plötzlich taucht hinter den Männern eine Bestie auf – ein Drache! Die Legende vom Berg der Weißen Götter ist also wahr!
    Der Gigant wütet furchtbar unter den Männern. Keiner von ihnen hat eine Chance.
    Sitting Bull aber erkennt den Berg aus alten Überlieferungen, erinnert sich an eine Formel – und öffnet die Pforte in den Berg der Weißen Götter. Bevor der Drache über die Gefährten herfallen kann, dringen sie in den Berg ein, und hinter ihnen
    schließt sich das gewaltige steinerne Portal wieder. Sie sind gefangen...

    * * *

    Die Dunkelheit war absolut, aber trotzdem spürte ich, wie gigantisch die Höhle sein mußte, in der wir uns befanden. Da war nichts von dem Gefühl irgendeiner Begrenzung, nichts von dem Eingesperrt- oder Lebendig-begraben-Sein, das man fühlt, wenn man in kleinen Räumen eingeschlossen ist. Die Atemzüge und kleinen Geräusche, die die anderen verursachten, verklangen ohne das mindeste Echo in der Schwärze, und ich hatte das Gefühl, mich in einem großen, saugenden Nichts zu befinden. Selbst der glasharte Fels, auf dem ich lag und der unangenehm und spitz durch meine Kleider und in meine Haut stach, erschien mir seltsam irreal.
    »Keiner rührt sich von der Stelle«, sagte eine Stimme neben mir. Es dauerte einen Moment, bis ich sie als die Buffalo Bill Codys erkannte. Das war ein Effekt unserer unheimlichen Umgebung, den ich noch weitaus stärker kennenlernen sollte: wo es keine Echos gab, klangen selbst bekannte Stimmen sonderbar fremd und unvertraut.
    Dann
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