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Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter

Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter

Titel: Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter
Autoren: Verschiedene
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Widerstand durch ihn durch!
    Doch diesmal war Swen darauf vorbereitet. Er nutzte seinen Schwung zu einer Seitendrehung, wirbelte herum und war plötzlich im Rücken Wankas. Ohne die Gelegenheit zu einem Angriff zu ergreifen, stürmte er weiter – den ungleichen Kampf gegen die körperlosen Geister konnte er nicht gewinnen. Er mußte weg, die anderen warnen, solange er noch dazu in der Lage war.
    Er kam nicht weit. Plötzlich war Wanka vor ihm, als unterlägen seine Bewegungen nicht den Naturgesetzen. Mit kampfeslustigem Glitzern in den Augen drang er auf ihn ein. Swen wehrte ihn im letzten Moment ab, mußte dann dem schnellen Schwertstreich eines zweiten Körperlosen ausweichen und von einem Dritten einen Hieb mit der stumpfen Seite einer Axt hinnehmen. Er taumelte zurück, unfähig, den schnellen Bewegungen seiner Gegner zu folgen.
    In seinen Ohren rauschte das Blut. Seine Abwehr wurde schwächer, seine Kräfte erlahmten. Sein Herz begann, schnell und unregelmäßig zu schlagen, und vor seinen Augen wallten rote Schleier.
    Mühsam riß er sich zusammen. Seine mächtigen Muskeln entspannten sich. Mit einem Aufschrei preschte er vorwärts. Seine Arme wirbelten vor, scheinbar ziellos und doch darauf bedacht, die Waffen seiner Gegner abzuwehren. Er bekam eine Axt zu fassen, zerrte an ihr, riß den Mann, der sich verbissen an sie klammerte, von den Füßen. Swen machte nicht den Fehler, nach seinem Körper zu schlagen. Er hatte begriffen, daß nur die Waffen der Körperlosen real waren.
    Der Körperlose ließ die Axt los und sprang zurück. Bevor Swen nachsetzen konnte, traf irgend etwas seinen Rücken. Ein Krampf durchlief seinen Körper. In seinen Lungen schien flüssiges Feuer zu brennen.
    Swen Liefenstahl schrie. Es war ein markerschütternder Schrei, der den Kampflärm übertönte und sich in den Gängen der Unbezwingbaren Feste brach. Er ließ sein Schwert fallen, ging in die Knie, stemmte sich nochmals mühsam hoch und sackte dann endgültig in sich zusammen. Anstatt ihm den Rest zu geben, wichen die Körperlosen zurück, fast, als warteten sie auf etwas.
    Feurige Sterne tanzten vor Swens Augen, aber langsam bekam er wieder Luft.
    Er atmete tief durch und richtete sich auf, ohne zu begreifen, warum ihm die Körperlosen die Atempause gönnten. Ein paar Sekunden lang hätten sie ihn praktisch ohne Gegenwehr töten können.
    Die Szene hatte etwas Bizarres. Die Körperlosen, standen im Halbkreis um ihn herum, aber jeder Kampfeswille war von ihnen gewichen.
    Swen taumelte auf den nächstbesten zu, holte aus und schlug mit der bloßen Faust zu. Sein Schlag fegte den Körperlosen von den Füßen. Zuerst war Swen viel zu verblüfft, um nachsetzen zu können. Er starrte verwirrt auf seinen Gegner, der sich mühsam wieder aufrappelte. Irgend etwas stimmte mit seinen Proportionen nicht. Die hagere Gestalt zerfloß, stabilisierte sich wieder. Es war, als kämpften zwei Erscheinungsformen miteinander. Gerade, als Swen erneut vorschnellen wollte, schälten sich die Konturen deutlicher hervor.
    Swen blieb so abrupt stehen, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Keuchend stieß er die Luft aus. Und endlich begriff er, warum er diesen Körperlosen von den Füßen hatte fegen können.
    Vor ihm stand niemand anders als Erik.

    * * *

    Die Fackeln fraßen einen Tunnel aus unsicherer Helligkeit in die immerwährende Nacht, die im Inneren des Berges herrschte. Wir hatten die Höhle längst verlassen – sie war nicht halb so groß gewesen, wie mir mein Gefühl glauben machen wollte – und waren in einen immer noch mächtigen, aber doch sichtlich begrenzten Stollen eingedrungen, der schnurgerade vom Tor fort und dabei auch ich sanft in die Tiefe führte.
    Der Gedanke, daß wir uns jetzt, eine halbe Stunde nach unserem Aufbruch, sicherlich schon tief unter dem Wüstenboden befanden, bedrückte mich mehr, als ich mir erklären konnte. Letztendlich spielte es keine besondere Rolle, ob wir nun unter der Erde oder unter einigen hunderttausend Tonnen Fels eines Berges eingeschlossen waren.
    Und es war auch nur logisch, daß der Berg der Weißen Götter in Wahrheit wohl eher eine Höhle der Weißen Götter sein mußte. So gewaltig der Torfelsen auch gewesen war, war es eben nur ein Felsen, längst kein Berg und lange nicht groß genug, eine ganze Burg in seinem Inneren zu verstecken, wie es die Legende behauptete. Nein – wahrscheinlich glich dieses Ding am ehesten noch einem Eisberg: Nur der allerkleinste Teil mit dem Eingang ragte über
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