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Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition)
Autoren: Babsy Tom
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Stimme wieder, „uns geht’s ganz gut.“ Ich streichelte demonstrativ meinen Bauch, schon allein um zu erfahren, ob Gerome über den Tatbestand meiner Schwangerschaft Bescheid wusste.
    Er nickte grinsend: „Und hast du schon eine Ahnung, was es wird?“, fragte er , wahrscheinlich eher aus Höflichkeit als aus Neugier. Isa hatte Recht, Gerome war eher zurückhaltend, höflich distanziert. Jeder fragte mich ständig, ob ich mich endlich an den Erzeuger erinnern konnte. Ich freute mich über die Tatsache, dass mich endlich mal jemand über die Schwangerschaft befragte.
    „Nein, ich möchte mich überraschen lassen.“ Genau wie darüber, wer der Vater meines Kindes ist, fügte ich gedanklich hinzu und versuchte ein Lächeln.
    „Wenn du bei Georg fertig bist, komm doch kurz noch in mein Büro, ich zeige dir, wie weit wir mit der fashion week sind, okay?“ 
    „Ja gerne“, entgegnete ich und klopfte leise an Georgs Bürotür.
    „Herein“, hörte ich Georgs tiefen Bass. Ich betrat sein Büro. Georg erblickte mich, stand sofort auf und schloss den mittleren Knopf seines Jacketts. Die Situation vermittelte jetzt noch mehr den Eindruck eines Vorstellungsgespräches. Ich räusperte mich nervös.
    „Penny, schön dass du gekommen bist.“ Georg zog mich in seine Arme und küsste mir ebenso die Wangen wie Gerome einen Moment zuvor. Er hielt meine Hand hoch und ließ mich wie bei einem Tanz eine Drehung vollziehen (In Birkenstöckern! Sehr elegant!)
    „Du siehst zauberhaft aus. Wie geht es dir? Bitte setz` dich doch“, bot er mir einen Platz in einer separaten Sitzgruppe an. Ich ließ mich in einen Sessel fallen und schlug schwerfällig meine angeschwollenen Beine übereinander.
    „Mir geht es gut, danke Georg. So langsam gewöhne ich mich an die Situation. Aber was bleibt mir auch anderes übrig?“ , seufzte ich. Es klopfte an der Tür und die Bohnenstange stelzte samt Tablett, auf dem Geschirr klapperte, herein.
    „Kaffee?“, fragte Georg. Ich nickte.
    Die Giraffe stellte das Tablett ab und stöckelte sogleich wieder hinaus. Georg goss uns zwei Tassen ein und reichte mir meine.
    „Das heißt also, es ist alles beim altem? Du hast immer noch keine Erinnerung? An nichts?“
    „Nein. Leider nein“, gab ich zu, „das ist auch der Grund, warum ich unserem Treffen zugestimmt habe. Ich würde gerne mit dir besprechen, wie es weitergeht. Im Grunde genommen bin ich wieder arbeitsfähig, was aber nicht heißen soll, dass ich wüsste, was ich hier zu tun hätte.“ 
    Georg nickte: „Ich verstehe.“
    „Nein Georg, du verstehst leider nicht. Ich glaube nicht, dass ich hier – bei dir – eine Zukunft habe.“ Georgs Miene wurde ernst.
    „Was soll das heißen, Penny? Willst du etwa kündigen?“ Ich beobachtete, wie Georg blass wurde unter seinem standardmäßig sonnengebräunten Teint.
    „Nun ja, von wollen kann hier nicht die Rede sein. Ich denke viel eher, ich bin es dir schuldig. Du zahlst mir jetzt schon seit über fünf Monaten mein wirklich großzügiges Gehalt, obwohl ich nicht arbeiten komme. Ich finde das mehr als großmütig von dir, aber das muss unbedingt aufhören.“
    „Papperlapapp. Ich will davon nichts hören.“ Georg stand auf und lief wie ein Tiger auf und ab.
    „Georg“, versuchte ich.
    „Hör auf Penny“, schnitt er mir kühl das Wort ab, „ich will kein Wort mehr davon hören.“ Seine Gesichtszüge wurden weicher. Er setzte sich auf den Hocker neben mich.
    „Hör zu Penny! Ich hab es dir schon einmal angeboten. Bleibe solange zu Hause, wie du willst. Von mir aus solange, bis das Kind auf der Welt ist. Aber eine Kündigung kommt für mich nicht in Frage. Das was ich bin, habe ich dir zu verdanken. Wenn das der Preis ist, den ich zahlen muss, zahle ich ihn nur zu gerne.“
    Ich schüttelte stur den Kopf. „Georg, nein, das kann ich nicht annehmen. Noch dazu belastet mich, dass ich nicht weiß, wer der Vater meines Kindes ist. Ich werde mich schon irgendwie über Wasser halten. Das Haus ist abgezahlt und eigentlich stünde mir auch Arbeitslosengeld zu.“ Georg rutschte von seinem Sessel und ging vor mir auf die Knie. Oh Gott ein Kniefall! Wie albern. Bloß nicht lachen!
    „Nein Penny, tu mir das nicht an. Bitte kündige nicht. Denk doch nur daran, wenn das mein Kind ist, dann könnten wir eine richtige Familie werden. Du wolltest doch in Ruhe darüber nachdenken, ob du dir ein Leben, zusammen mit mir, vorstellen könntest.“
    Wie Georg so vor mir kniete und flehte und bettelte
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