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Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition)
Autoren: Babsy Tom
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Isa, danke für dein Angebot. Vielleicht werde ich es sogar annehmen. Wenn es weiterhin so deprimierend zu Hause ist, komme ich bestimmt auf dein Angebot zurück. Vielleicht ist das ja dann auch für Tom das Beste. Immerhin bin ich jetzt im dritten Monat. Bald lässt sich die Schwangerschaft nicht mehr verbergen, so dass er nur noch öfter an den Umstand erinnert wird. Abgesehen davon, freue ich mich wirklich auf das Baby. Das arme Ding kann doch nichts dafür, dass seine Mutter eine herumhurende Schlampe ist.“ Ich tätschelte meinen Bauch und guckte schuldbewusst in die Runde.
    „Du bist doch keine Schlampe“, wog Isa ab, während Vera mit den Schultern zuckte, was wohl ganz das Gegenteil bedeuten sollte.
     
     
     

Dahin geplätschert…
    Die nächsten Wochen gingen ins Land und mein Bauch wuchs. Ich hatte mich vorerst entschieden, in unserem Hause wohnen zu bleiben. Ein Auszug wäre in meinen Augen gleichbedeutend gewesen mit einer Kapitulation. Ich wollte nicht kapitulieren. Noch nicht. Nur langsam gewöhnte ich mich daran, in meiner oberen Etage zu schlafen, zu wohnen und zu nähen, allein. Ich vermisste Tom fürchterlich. Wie sehr hatte ich die anfängliche Nähe doch genossen, die Nächte, in denen er sich instinktiv gewohnheitsmäßig an mich gekuschelt und mich festgehalten hatte. Nun waren meine Nächte lang und einsam. Das Weihnachtsfest begingen wir mehr oder weniger jeder für sich, wobei Tom und ich an Heiligabend bei Vera und ihrer Familie eingeladen waren. Vera hatte einen riesigen Weihnachtsbaum aufgestellt und eine Weihnachtsgans in den Ofen geschoben. Zur Bescherung glänzten Leos und Klaras Augen wie kleine Sternchen und an diesem Tag geschah es zum letzten Mal, dass Tom liebevoll meine Hand hielt, als mir vor Rührung die Tränen liefen. Zu Silvester war ich bei Manfred und seinem neuen Freund Alexander eingeladen und wir feierten ganz ruhig ins Neue Jahr, während sich Tom, der eigentlich miteingeladen war, in seinem Atelier verkroch.
    Und auch die nächsten Wochen schleppten sich so dahin. Tag süber nähte ich an meinen Stramplern und verdiente mir so ein ordentliches Zubrot. Tom verkroch sich derweil in seinem Atelier und tat wer weiß was. Lediglich zum Frühstück oder Abendbrot trafen wir uns hin und wieder in der Küche. Oft war es jedoch so, dass Tom sich ein Brot schmierte und es sich mit ins Atelier nahm.
    Inzwischen war ich im fünften Monat , es war Anfang Mai und an meiner Amnesie hatte sich immer noch nichts geändert. Ich hatte zwischenzeitlich sogar mit meiner Mutter telefoniert, die gar nicht mitbekommen hatte, dass ich unter einem Gedächtnisverlust litt. Ich hatte nichts von meinem Unfall erwähnt, meine Schwangerschaft verschwiegen und sie hatte mir wortreich von ihrer Weltreise vorgeschwärmt. Es war schön, ihrer Stimme zu lauschen. Auch wenn sie eine Fremde für mich war, trug sie eine Art Heimat in ihrer Stimme, jedenfalls bildete ich mir das ein. Das war die Frau, die mich in ihren Armen gehalten, mich in den Schlaf gewiegt und großgezogen hatte mit all ihrer Liebe, derer sie mächtig war. Zumindest versuchte ich mir das einzureden. Spätestens im Sommer, so sagte sie, wolle sie zurück nach Berlin kommen und mit uns und ihrem Freund zusammen ein großes Fest feiern. Auch, wenn ich noch nicht wusste, wie ich das alles bewerkstelligen sollte, war ich neugierig auf sie und freute mich auf ihren Besuch.
    Tom hielt weiterhin Abstand, wir redeten nur das Nötigste. Jeglichen Versuch, mich ihm anzunähern, erstickte er im Keim. Er war zwar bemüht, dabei höflich und zuvorkommend zu sein, aber in Momenten, in denen ich das Gefühl hatte, ihm wieder näher zu kommen, trat Tom jedes Mal den Rückzug an. Es war zum Verrücktwerden.
    Eines Tages pinnte ich, meiner guten Laune geschuldet, eine Karte an den Kühlschrank auf der geschrieben stand: „Bei etwaigen Begrüßungen ist die Frau an die Wand zu pressen und leidenschaftlich zu küssen“. Das entlockte ihm allenfalls ein müdes Lächeln mit wenigstens einem hochgezogenen Mundwinkel, holte ihn ansonsten aber leider auch nicht aus der Reserve! Verflixt!
     

Angeklopft!
    Nicht nur die Wochen gingen ins Land und nicht nur mein Bauch wuchs stetig, ich musste auch endlich Georg gegenübertreten. Bis jetzt hatte Georg mich nicht bedrängt und ich dachte nicht im Traum daran, mich bei ihm oder in der Firma zu melden, wenn auch bei jedem Gehaltsscheck mein schlechtes Gewissen an mir nagte. Heute Morgen nun hatte mein Telefon
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