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Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition)
Autoren: Babsy Tom
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Schwulen? Vielleicht wusste Tom ja nicht, dass Manfred schwul war. Ein kleiner Hoffnungsschimmer blitzte an meinem zurzeit nicht sehr selbstbewussten Ego-Horizont auf. Wenn Tom eifersüchtig war, hieß das, dass er noch Gefühle für mich hatte. Das hieß außerdem, dass für uns noch eine Chance bestand, schlussfolgerte ich hoffnungsvoll.
    „Ja haben wir“, sagte ich bissig, „aber apropos neuer Freund, ich soll dir von Anja einen schönen Gruß ausrichten und dir sagen, dass sie noch Geld von dir bekommt.“ Tom zog die Augenbrauen hoch.
    „Anja war hier?“, fragte er und schien betroffen.
    „Ja, wieso fragst du?“
    Tom zuckte mit den Achseln: „Nur so…, hast du sie wiedererkannt?“
    Ich schüttelte den Kopf: „Nein, aber ich hatte den Eindruck dass sie wusste, wer ich bin.“
    Tom lachte bitter auf: „Ja, allerdings weiß Anja, wer du bist.“
    Wieder dieser vorwurfsvolle Unterton, der alles und nichts bedeuten konnte. Aber es klang in erster Linie nach ANKLAGE!
    „Was soll das denn jetzt wieder heißen?“, fragte ich entnervt, „ich finde es langsam nicht mehr lustig, dass du mich ständig unterschwellig anklagst. Sag mir doch ganz einfach, was du willst, was du von mir erwartest. Ich kann deine ständigen Anspielungen doch gar nicht deuten oder hast du vergessen, dass meine Synapsen Matsch sind?“
    „Nein Penny, das hat hier niemand vergessen, genauso wenig, wie ich andere Sachen vergessen kann, nämlich, dass du dich hast von mir scheiden lassen, um mir dann hinterher wieder…“, Tom suchte nach den richtigen Worten. „Weißt du Penny, vergiss es einfach. So wie du alles vergessen hast, was dir, bezie hungsweise was uns wichtig war.“
    Betsy knurrte und trat auf der Stelle. Genau wie wir , wie Tom und ich. Wir traten auch auf der Stelle und wussten, nichts mit uns anzufangen. Und wir knurrten uns an, wie wütende Tiere.
    „Ach! Soll ich mich jetzt auch noch für meinen Unfall entschuldigen? Oder was? Was verlangst du von mir? Was willst du“, schrie ich schrill.
    Damit lockte ich ihn wahrscheinlich aus der Reserve. Tom sprang auf und trat zu mir.
    „Was ich will?“, schrie er und hob drohend den Zeigefinger, „Was ICH will?“ Sein Gesicht war schmerzverzerrt. „Ich will, dass du dich an alles erinnerst, dass du dich an uns erinnerst und, dass du dich daran erinnerst, was wir uns vor deinem Unfall geschworen haben. Und dann Penny“, jetzt wurde seine Stimme gefährlich leise, „dann erkläre du mir, wie du mit Georg schlafen konntest. Nach alledem! Wie konntest du nur?“ Toms Gesicht versteinerte sich, sicher eine Art Selbstschutz, um Fassung ringend, kurz davor, seinem Schmerz nachzugeben. Sein Gesicht war blass und seine Augen glasig. Er drehte sich um und preschte ins Atelier. Die Tür flog mit einem lauten Krachen zu. Ich ließ mich zittrig, völlig fertig auf einen Stuhl sinken und war nicht mehr fähig zu sprechen oder nachzudenken. Ich verfluche den Tag meines Unfalls!
     
     

Erdbeertorte
    „Und dir ist immer noch nicht eingefallen, ob Georg oder Tom der Vater deines Ungeborenen ist?“, fragte Vera neugierig und schob sich eine Kuchengabel voll Erdbeertorte in den Mund. Ich schüttelte traurig den Kopf.
    „Das ist doch auch egal. Sei froh, dass du mit fast vierzig noch das Glück hast, guter Hoffnung zu sein. Ich würde mir den rechten Arm dafür abhacken“, sagte Isa.
    „Was willst du denn mit einem Kind? Rennst von einer Party zur nächsten und vögelst alles, was nicht bei drei auf dem Ast sitzt. Wie soll denn da ein Kind aufwachsen?“, stellte Vera vorwurfsvoll in den Raum.
    Isa lehnte sich träumerisch zurück: „Ich könnte mich ändern. Wirklich. Für einen ganz bestimmten Mann könnte ich das.“
    Ich nahm die Sprühsahne und bedeckte meinen Erdbeerkuchen mit reichlich Sahne, so dass nichts Rotes mehr hervor blitzte. Isa zischte spöttisch: „Früher hast du übrigens Kalorien gezählt, vielleicht solltest du wieder damit anfangen.“ Sie taxierte hämisch meine stetig breiter werdenden Hüften und formte ihren Mund zu einem „Oh“.
    „Kalorien zählen?“ Vera schnaubte. „Bist du wahnsinnig? Die Schwangerschaft ist die einzige Zeit im Leben einer Frau, in der sie keine Kalorien zählen muss und getrost fett werden darf.“
    „Ja, Isa glaub mir, im Moment habe ich wirklich andere Problemzonen in meinem Leben. Aber mal Thema gewechselt, meinst du, du würdest dich für Gerome ändern?“, fragte ich und sprühte trotzig auch noch großzügig Sahne in
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