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Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Titel: Künstlerpech: Palzkis achter Fall
Autoren: Harald Schneider
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Vorwort
     
    Liebe Leserin, lieber Leser! Ich weiß, Sie werden jetzt gleich schmunzeln oder lachen oder sogar ungläubig den Kopf schütteln. Trotzdem muss ich in aller Deutlichkeit ausführen, dass dieses Buch, das Sie gerade in der Hand halten, ein Roman ist, also eine fiktive Geschichte. Leider hat sich diese Erkenntnis immer noch nicht überall herumgesprochen. Ich will Ihnen dazu ein Beispiel nennen: In der Tageszeitung ›Die RHEINPFALZ« veröffentliche ich in Teilauflagen monatlich einen Rätselkrimi mit Kommissar Palzki. Eines Tages flatterte der Redaktion ein bitterböser Brief ins Haus. Den im letzten Fall beschriebenen Diebstahl einer Briefmarkensammlung hätte es kürzlich wirklich gegeben und auch genau in der beschriebenen Straße. Sinngemäß stand da unter anderem zu lesen:
    ›Da jetzt wohl jeder kriminelle Zeitungsleser sich denken wird, dass die Versicherung den Schaden bezahlt hat und die Sammlung wieder komplett ist (diese Schlussfolgerung verstand ich nicht), verlangen wir, dass Sie sich gefälligst an den Kosten für erhöhte Sicherungsmaßnahmen des Gebäudes (welches überhaupt nicht beschrieben wurde) in der besagten Straße beteiligen.‹
    In dem vorliegenden Roman »Künstlerpech« werden Orte beschrieben, die es tatsächlich gibt und die ich hoffentlich sehr authentisch beschrieben habe. Es kommt sogar noch schlimmer: Mehrere mitwirkende Personen gibt es wirklich und sie treten sogar mit ihrem richtigen Namen auf. Selbstverständlich habe ich das Einverständnis dieser Personen vorliegen. Details erfahren Sie am Ende des Buches in der Danksagung.
    Auf eine Person, die Sie bestimmt kennen, möchte ich besonders hinweisen: Es ist der bekannte Kurpfälzer Comedian Christian Chako Habekost. Wenn Sie nicht in dieser Region wohnen, finden Sie Informationen zu dem Künstler unter www.chako.de.
    Die erfundene Figur Pako in diesem Buch ist dem Realmensch Chako nur im weitesten Sinne angelehnt. Weder der Charakter noch die Spleens des fiktiven Pakos entsprechen dem Original. Auch die Handlung hat es so oder ähnlich noch nie gegeben. Sie wissen ja: Dieses Buch ist ein Roman.

Szene 1 Ein Herz für Kinder
     
    Es hätte so ein schöner Tag werden können.
    Zittrig wischte ich mir mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und blickte auf die Armbanduhr. 20 Minuten, das war ein neuer absoluter Rekord. Meine Frau Stefanie, die soeben neben mir auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, lächelte. Es war ein eher zurückhaltendes Lächeln.
    »Siehst du, es funktioniert«, meinte sie und schnallte sich an.
    »Aber nur, weil Melanie und Paul zu Hause bleiben«, konterte ich.
    »Die beiden sind alt genug, dass man sie mal für eine Stunde allein lassen kann. Wenn wir sie zum Einkaufen mitnehmen, gibt es ja doch nur wieder Streit.«
    Erbost antwortete ich: »Streit gab es bei uns noch nie.«
    »Und was ist mit den vielen Familienpizzen und den zehn Kilogramm Pommes, die Paul das letzte Mal in den Einkaufswagen getürmt hat? Komm, fahr endlich los.«
    Ich startete den Wagen und zeitgleich begann ein infernalisches Geschrei. Ich stellte den Wagen wieder ab, schaute zuerst flüchtig in Stefanies müdes und gestresstes Gesicht und dann schräg nach hinten zum Urheber des Lärms. Lars strampelte mit seinen Füßen, und seine Augäpfel quollen wegen der kräftigen Schreie fast aus den Höhlen. Mein Sohn. Seit zwei Wochen hatte sich unsere Welt verändert. Stefanie ging wegen der nötigen Rund-um-die-Uhr-Betreuung zurzeit auf dem Zahnfleisch, Paul war von seinem Brüderchen enttäuscht. »Mit dem kann man gar nichts anfangen, der kann nur schreien und in die Windel scheißen.«
    Melanie war die Sache einigermaßen egal, dafür freute ich mich wie ein kleines Kind. Ich, also, wir hatten einen zweiten Jungen. Ein Traum war in Erfüllung gegangen.
    Die Erfüllung des Traumes hatten wir uns zwar mit mehr Arbeit erkauft, doch was zählte das schon. Trotz des Stresses schwebten meine Frau und ich auf Wolke Sieben.
    Stefanie stieg aus und schnallte Lars aus der Babyschale. Sie rümpfte die Nase.
    »Ich glaube, er hat was in der Windel. Du kannst im Wagen sitzen bleiben, während ich ihn schnell wickle.« Sie schnappte sich die Wickeltasche, die bereits im Wagen lag.
    Warum sollte mein Sohn sonst geschrien haben, dachte ich mir, während meine Frau ins Haus ging. In einem Jahr oder so wird er bestimmt sauber sein.
    Mein Handy klingelte. Seit Stefanies Schwangerschaft hatte ich mir mehr oder weniger angewöhnt, ein
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