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Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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meine Augen schon wieder öffnen, da begann er zu reden.
    »Deine Augen sind von einem rauchigen, sanften Grau. Im Licht schillern sie manchmal in einem schwachen Grün. Wie ein Blatt, durch das die Sonne scheint. Doch wenn du wütend wirst, dann verdunkeln sie sich wie bei einem aufkommenden Gewitter und werden fast anthrazitfarben … So! War das schmalzig genug beschrieben?«, fragte er abschließend.
    Ich öffnete meine Augen und lächelte zufrieden. Karl war wahrscheinlich der erste Mann, außer meinem Vater, der meine Augenfarbe tatsächlich kannte.
    »Ja, absolut!«, antwortete ich glücklich.
    Er grinste. »Und deine Körbchengröße dürfte 75 C sein, wenn ich mich nicht verschätze«, setzte er noch dazu.
    Ich schnaubte, aber eigentlich war ich amüsiert.
    »75 D!«, stellte ich richtig.
    »Oho!«
    »Aber jetzt erzähl weiter«, forderte ich ihn auf.
    »Noch mehr?«
    Ich nickte. »Alles!«
    »Na gut … Also, ich glaube, die ganze Wut, die ich auf Hilly hätte haben sollen, weil sie sich wegen eines anderen Mannes von mir getrennt hatte, hast du abbekommen. So war es für sie leicht, eine einvernehmliche Trennung durchzusetzen. Nur wegen dir habe ich das so schnell wie möglich hinter mich bringen wollen und mich auf alles eingelassen, was sie vorschlug.«
    »Aber ich konnte doch nichts dafür«, warf ich ein.
    »Dafür nicht. Aber du hast mit allen möglichen Männern herumgeflirtet, sodass ich davon ausging, dass du dich gar nicht für mich interessierst.«
    »Das stimmt doch gar nicht«, widersprach ich schwach.
    »Und ob das stimmt! Da waren dein Exfreund, der Spanier, dein Chef, dieser Minotaurus und der Fisch auf dem Fest, Franz Grindler, Alwin und Severin, Doktor Fischer und sogar der Polizist im Krankenhaus …«
    Ich war baff. Hatte ich tatsächlich mit all den Männern und einer Frau geflirtet? Nicht, oder?
    »Zu denen warst du immer freundlich. Und bei mir hast du von Anfang an deine Krallen ausgefahren. Ich war eifersüchtig, weil ich dich liebe, Lene. Und das ist wohl der Grund, warum ich lange Zeit so grantig war«, endete er seine Erklärung.
    Ein inneres Vibrieren raubte mir plötzlich fast den Atem, und ich hätte gleichzeitig am liebsten laut schreien mögen vor Glück. Das musste sie sein: die Liebe. Sie erreichte mich endgültig und mit so einer Wucht, dass es aus mir herausplatzte: »I liab di, Karl!«
    »I di a, Lene.«
    Und es fühlte sich völlig richtig an. Danach sagten wir lange Zeit nichts mehr.

Epilog
    Nachdem nun mit unserer Liebe alles klar war, kamen mir die verschiedensten bairischen und auch internationalen Liebesbeteuerungen zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten wie von selbst über die Lippen. Es war, als hätte für mich mit Karl eine neue Zeitrechnung begonnen. Aus dem Grantlhuaba war ein charmanter, liebevoller Gefährte geworden, mit dem das Leben in all seinen Facetten eine unendliche Freude machte.
    Mein Vater und Julia waren begeistert, dass Karl und ich ein Paar waren. Papa hatte ebenfalls Erfolg gehabt mit seiner Liebesübersetzung und zog zu Julia auf den Hof. Er überließ uns das große Wohnhaus auf dem Biobauernhof. Dass einige Leute im Dorf sich aufregten, weil die beiden nun zusammenlebten, interessierte weder meinen Vater noch Julia. Dafür beschlossen Karl und ich zu heiraten, sobald seine Scheidung von Hilly durch war. Es sollte eine kleine Hochzeit werden. Im Gegensatz zu der von Severin und Lissy. Die Feierlichkeiten in der eigens zu diesem Zweck gemieteten Burganlage der Veste Oberhaus dauerten drei Tage und Nächte und wurden zum spektakulärsten Ereignis des Jahres in Passau. Die Hochzeitsfeier stellte jedes bisherige Maienfest in den Schatten. Und es durfte ganz offiziell fotografiert und gefilmt werden.
    Michi und Sabine waren nicht lange aus den Flitterwochen zurück, da hieß es auch schon, dass die beiden beim Scheidungsanwalt gesehen wurden.
    Ernesto schickte mir als Hochzeitsgeschenk eine Kiste mit eingelegten Essiggurken nach katalanischer Art. Und bewies mit seiner besonderen Art von Humor, dass er mir alles Gute wünschte, auch wenn er immer noch ein wenig sauer auf mich war. Ich revanchierte mich mit einem selbst kreierten Rezept für eingelegte Weißkrautblätter, die bald zu einem Verkaufsschlager in seinem Sortiment wurden.
    Anne, der Fisch, stellte mir kurz vor unserer Hochzeit ihre neue Partnerin vor. Wir schafften es, eine unkomplizierte Frauenfreundschaft zu pflegen. Zumindest meistens, denn die Neue an ihrer Seite
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