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Brennende Sehnsucht nach dir

Brennende Sehnsucht nach dir

Titel: Brennende Sehnsucht nach dir
Autoren: Lynne Graham
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1. KAPITEL
    Chrissy sprang aus dem Bus und landete direkt in einer Pfütze, Das schmutzige Wasser spritzte bis an den weißen Kittel, den sie unter dem offenen Mantel trug. Entnervt eilte sie die Strasse entlang und blickte immer wieder verzweifelt auf die Armbanduhr. Sie kam zu spät zur Arbeit.
    Als sie über eine schmale Seitenstrasse hastete, hörte Chrissy plötzlich das Kreischen von Bremsen und wandte den Kopf.
    Undeutlich nahm sie das sich schnell nähernde Auto wahr, dann verlor sie das Gleichgewicht und stürzte auf den Asphalt.
    Verwirrt blieb sie einfach sitzen, registrierte jedoch trotz des Schocks, dass sie nicht verletzt war. Die glänzende schwarze Kühlerhaube des teuren Sportwagens war weniger als dreißig Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Eine Autotür wurde zugeschlagen, und einen Moment später blickte Chrissy auf ein Paar elegante italienische Lederschuhe.
    "Sie kleine Idiotin!"
    Die kultivierte Stimme des Mannes und die Art, wie er selbst eine Beschimpfung kühl und beherrscht hervorbrachte, hatten etwas seltsam Vertrautes. Chrissy ließ den Blick langsam nach oben gleiten.
    "Wollen Sie sich nicht entschuldigen? Oder hat es Ihnen die Sprache verschlagen?"
    Sie konnte wirklich nichts sagen. Ungläubig blickte sie den Mann in dem maßgeschneiderten dunkelblauen Anzug an. Boyd Kenyon! Mit seinen regelmäßigen Gesichtszügen, den
    strahlendblauen Augen und dem dichten schwarzen Haar sah er atemberaubend gut aus - und war unerreichbar, wenn die eigene Schönheit seiner nicht ebenbürtig war, wie Chrissy früher einmal hatte erkennen müssen.
    Während sie ihn weiter mit ihren großen grünen Augen starr anblickte, ging Boyd in die Hocke und tastete Chrissys Arme und Beine nach Verletzungen ab. "Ist Ihnen klar, dass Sie in einer Pfütze sitzen?" Plötzlich lächelte er strahlend. Es verstärkte das Charisma noch, mit dem er jeden in seinen Bann zog.
    Seine Finger lagen nun auf ihrem Oberschenkel. Chrissy erwachte aus ihrer Erstarrung und stieß seine Hand heftig weg.
    Eine solche Reaktion war Boyd nicht gewohnt. Er runzelte die Stirn und richtete sich auf.
    Unbeholfen stützte sich Chrissy mit den Händen ab und versuchte hochzukommen.
    Boyd erkannte sie nicht einmal. Verbitterung und Groll ließen sie trotzig das Kinn heben. "Sie sind viel zu schnell gefahren!"
    "Du liebe Güte", sagte er leise. "Chrissy!"
    "Chri... Christabel", verbesserte sie und verfluchte das Stottern, das sie in Stresssituationen oft quälte.
    Er blickte auf Chrissys schmutzigen Mantel, die
    Laufmaschen in der Strumpfhose, das hochgesteckte,
    mahagonifarbene Haar mit den nassen Strähnen, die sich aus der Frisur gelöst hatten. "Sie haben sich nicht verändert."
    Sie geriet in Wut, unterdrückte jedoch den Wunsch, Boyd auf das hinzuweisen, was ihm sofort hätte auffallen müssen. In den vergangenen drei Jahren hatte sie über zehn Kilogramm abgenommen. "Sie auch nicht."
    Er schaute skeptisch drein. Flüchtig berührte er den engen Stehkragen ihres Kittels "Sind Sie jetzt Krankenschwester?"
    "Das dür ...dürfte Sie wohl kaum in ...interessieren", erwiderte Chrissy und biss die Zähne zusammen. Sie kämpfte mit aller Macht gegen das Stottern, aber das machte es meistens nur noch schlimmer.
    "Vielleicht bin ich einfach neugierig. Ich hatte nicht damit gerechnet, heute einer Hamilton zu begegnen. Sind Sie wirklich nicht verletzt?"
    "Wie es mir geht, ist Ihnen doch im Grunde gleichgültig."
    "Gekränkter Stolz und blaue Flecken am Po?"
    Chrissy hatte sich über den eisigen Unterton in seiner Stimme gewundert, als Boyd ihren Nachnamen aussprach, jetzt errötete sie nach seiner spöttischen Frage. Es mochte drei Jahre her sein, seit sie Boyd Kenyon zuletzt gesehen hatte, doch noch immer beeindruckte er sie tief.
    "Ich muss zur Arbeit", sagte sie außerordentlich steif. "Es war n...nett, Sie zu treffen."
    "Nett?" Er lachte. "Ich hätte Sie beinahe überfahren. Zum Glück habe ich gute Reflexe."
    Ohne ein weiteres Wort ging Chrissy mit hocherhobenem Kopf davon. Gern hätte sie ihren schmerzenden Po massiert, doch sie beherrschte sich, bis sie das exklusive Apartmenthaus betreten hatte, in dem die Arbeit auf sie wartete.
    "Was ist denn mit Ihnen passiert?" Eine schlanke Blondine öffnete Chrissy die Tür eines der Apartments im Erdgeschoss und blickte erstaunt auf die durchnässte, verschmutzte Kleidung,
    "Ich bin hingefallen,"
    "So, so."
    " Könnten Sie mir einen Ersatzkittel leihen, Glynis?" fragte Chrissy, nachdem sie den
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