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Harry Bosch 15 - Neun Drachen

Harry Bosch 15 - Neun Drachen

Titel: Harry Bosch 15 - Neun Drachen
Autoren: Michael Connelly
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Der Autor

       

    Michael Connelly (* 21. Juli 1956 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller.
    Während seiner Schulzeit an der St. Thomas Aquinas High School entdeckte er die Romane Raymond Chandlers und beschloss, seinen Lebensunterhalt ebenfalls mit Schreiben zu verdienen. Connelly studierte an der University of Florida Journalismus und Kreatives Schreiben. Ab 1980 arbeitete er zunächst als Journalist bei verschiedenen Zeitungen in Florida, wo er sich vor allem auf Kriminalreportagen spezialisierte. 1986 führte er und zwei weitere Reporter eine Serie von Interviews mit Überlebenden eines Flugzeugabsturzes in Fort Lauderdale, die ihn auf die Nominierungsliste für den Pulitzerpreis brachte. Dies verschaffte ihm einen Job als Polizeireporter für die angesehene Los Angeles Times. Connelly war somit in der Heimat von Chandlers Privatdetektiv Philip Marlowe angekommen.
    Drei Jahre später schrieb Connelly den ersten Roman um den Polizeibeamten „Hieronymus Bosch“, genannt „Harry“. Der Name des Helden war Programm. Harry Bosch ist ein von einer Mission getriebener Moralist, der seine Vorstellung von Ordnung in eine chaotische Welt zu bringen versucht, die den Bildern des gleichnamigen mittelalterlichen Malers ähnelt. Der erste Roman The Black Echo (dt. Schwarzes Echo) erschien 1992 und wurde im folgenden Jahr mit dem Edgar Allan Poe Award für den besten Erstlingsroman von den Mystery Writers of America ausgezeichnet.
    Seither veröffentlichte Connelly zahlreiche Romane, die meisten mit Harry Bosch als Helden, sowie mehrere Kurzgeschichten. Er hat alle wesentlichen internationalen Auszeichnungen des Krimi-Genres gewonnen. Heute zählt Connelly zu den erfolgreichsten Autoren der USA, gilt als einer der führenden Repräsentanten des Kriminalromans und war von 2003 bis 2004 Präsident der Autorenvereinigung Mystery Writers of America.
    2000 produzierte Connelly unter dem Titel Level 9 eine Fernsehserie über Computerkriminalität. 2002 verfilmte Clint Eastwood mit Blood Work den gleichnamigen Roman, einen Krimi ohne Connellys bevorzugten Helden Harry Bosch. 2010 wurde sein Roman Der Mandant von Brad Furman verfilmt. Der Mandant lief am 23. Juni 2011 in den deutschen Kinos an.
    Michael Connelly lebt mit seiner Familie in Florida.

Für die ganze Mannschaft
vom Enterprise Boulevard
    in Lebanon, Indiana.
     
    Vielen, vielen Dank.

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Teil 1
    Homicide Special

1
    H arry Bosch schaute über den Gang in das Abteil seines Partners und beobachtete ihn bei seinem täglichen Ritual: die Kanten der Aktenstapel ausrichten, den Schreibkram aus der Mitte des Schreibtisches räumen und zum Schluss die ausgespülte Kaffeetasse in die Schreibtischschublade stellen. Bosch sah auf die Uhr. Es war erst zwanzig vor vier. Wie es schien, begann Ignacio Ferras mit seinem Ritual jeden Tag ein, zwei Minuten früher als am Tag zuvor. Es war erst Dienstag, der Tag nach dem verlängerten Labor-Day-Wochenende und der Anfang einer kurzen Woche, und schon wieder legte es Ferras auf einen frühen Dienstschluss an. Eingeleitet wurde das Ritual immer von einem Anruf von zu Hause. Dort wartete eine Ehefrau mit einem kleinen Kind und neugeborenen Zwillingen. Sie hatte die Uhr im Auge wie ein Süßwarenladenbesitzer die dicken Kids. Sie brauchte die Entlastung, und dafür brauchte sie ihren Mann zu Hause. Obwohl der Gang Bosch von seinem Partner trennte und die Arbeitsplätze im neuen Bereitschaftsraum mit einem Meter zwanzig hohen Schallschutzwänden voneinander abgeschottet waren, bekam er normalerweise beide Seiten dieser Anrufe mit. Sie begannen immer mit: »Wann kommst du nach Hause?«
    Als an Ferras’ Arbeitsplatz alles seine Ordnung hatte, schaute er zu Bosch herüber.
    »Ich mache mich dann mal auf den Weg, Harry. Bevor der Feierabendverkehr einsetzt. Es stehen noch verschiedene Rückrufe aus, aber die haben alle meine Handynummer. Deswegen extra hierzubleiben brächte nichts.«
    Ferras rieb sich beim Sprechen die linke Schulter. Auch das war Teil des Rituals. Damit erinnerte er Bosch unausgesprochen daran, dass er an dieser Stelle vor zwei Jahren eine Kugel abbekommen und sich den frühen Dienstschluss verdient hatte.
    Bosch nickte bloß. Es ging eigentlich nicht darum, wann sein Partner Feierabend machte oder was er sich verdient hatte. Es ging um seine Einsatzbereitschaft für die Mission Mordaufklärung und ob sie zu spüren wäre, wenn sie endlich zu ihrem nächsten Einsatz gerufen
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