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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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tut mir leid, dass ich so ohne Ankündigung einfach verschwinde, aber nach langem Nachdenken habe ich beschlossen, nach San Diego zurückzukehren. Es hat mir Spaß gemacht, mit dir zu arbeiten, doch ich glaube, dass in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, mehr Möglichkeiten auf mich warten. Danke für alles, und ich hoffe, dass du sehr großen Erfolg haben wirst. Und wenn du Jack bitte den beiliegenden Brief geben könntest, wäre ich dir sehr verbunden. Danke. Denny .
    Das war’s? fragte sie sich. Nach allem, was wir miteinander erreicht haben? Das stimmt doch vorne und hinten nicht, dachte sie. Schlimm genug, dass Denny sie einfach so verließ, obwohl ihm die Gartenarbeit so gut gefiel und obwohl er wusste, wie allein sie sich momentan fühlte. Aber ihr dieses Kündigungsschreiben heimlich vor Morgengrauen zuzustecken? Einen Brief für Jack zu hinterlassen, anstatt mit ihm zu reden? Sich davonzuschleichen, ohne dass man die Gelegenheit hatte, sich zu verabschieden?
    Sie ging zum Telefon und rief in der Bar an, wobei sie hoffte, dass ihr Anruf zu Jack nach Hause weitergeleitet wurde. Seine oder Mels Nummer würde sie wahrscheinlich auch herausfinden, wenn sie herumtelefonierte, allerdings war es dafür noch schrecklich früh.
    „Jacks Bar“, meldete sich eine barsche Stimme.
    „Preacher?“
    „Ja, richtig“, antwortete er und klang nun vollkommen wach und munter.
    „Ich bin’s, Jillian. Hör zu, gerade ist etwas sehr Seltsames passiert …“
    „Geht es dir gut?“
    „Ja, alles bestens. Aber ich saß in der Küche – im Dunkeln, weil ich den Sonnenaufgang sehen wollte –, da schob mir Denny einen Brief unter der Tür durch und ist sofort wieder auf und davon. Darin teilt er mir mit, dass er weggeht, und er bittet mich darum, dass ich Jack eine Nachricht von ihm übermittle. Die ist in einem verschlossenen Umschlag, Preacher. Aus irgendwelchen Gründen will Denny sich heimlich davonschleichen. Das ergibt doch keinen Sinn.“
    „Mist“, erwiderte Preacher. „Danke Jillian. Ich werde mich darum kümmern. Mach dir keine Sorgen.“
    Preacher rief Jack an, und Jack rief Dennys Vermieterin Jo Ellen Fitch an, während er sich gleichzeitig auch schon Jeans und Stiefel anzog. „Jo, entschuldige bitte, dass ich dich so früh störe …“
    „Ich bin längst aus den Federn, Jack. Bei mir fängt der Tag immer früh an.“
    „Du musst mal nachschauen, ob Denny noch da ist. Er hat Jillian eine Nachricht hinterlassen und gesagt, dass er von hier weggeht.“
    „Von hier weggeht?“, wiederholte sie. „Mir hat er nichts davon erzählt. Warum sollte er denn …?“ Sie verstummte, und Jack konnte hören, wie sie eine Tür öffnete. „Was in aller Welt …? Jack? Da steckt ein Umschlag an meiner Tür und da ist … Da ist Geld drin. Es ist das, was er mir für den Rest des Monats noch schuldig ist. Er hat immer wöchentlich gezahlt, und … Und sein Truck scheint nicht mehr da zu sein. Soll ich den Brief mal vorlesen, Jack?“
    „Nicht nötig. Das war alles, was ich wissen wollte. Ich melde mich später bei dir.“ Er legte den Hörer auf und murmelte: „Dieser Hornochse!“
    Mel setzte sich im Bett auf, die Haare völlig zerzaust. „Was um Himmels willen ist los?“
    „Denny hat sich aus dem Staub gemacht. Er hat Jillian, Jo Fitch und mir Nachrichten dagelassen und verkündet, er fährt nach Hause.“
    „Und wohin willst du?“, fragte sie.
    „Vielleicht die ganze Strecke runter bis San Diego. Wirst du mit den Kindern ohne meine Hilfe fertig, bevor du in die Klinik musst?“
    „Klingt, als hätte ich kaum eine andere Wahl. Was hast du vor?“
    „Das weiß ich noch nicht.“ Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuss. „So etwas tun wir nicht. Wir hinterlassen keine Nachrichten !“
    Denny hielt es einfach für das Beste, zu einem Leben zurückzukehren, das er verstand und in dem er sich wohlfühlte. In San Diego kannte er Leute, vielleicht nicht gerade Unmengen, aber er hatte noch immer ein paar Freunde dort. Und es stimmte – wahrscheinlich hatte er dort mehr Möglichkeiten, was die Arbeit betrat. Jillians Farm verließ er allerdings nur sehr ungern, denn er hatte angefangen sich auszumalen, wie sie in Zukunft aussehen könnte … wahrscheinlich würde mal eine der gefragtesten, produktivsten Biohöfe in Nordkalifornien daraus. Man musste nur zuhören, wie Jillian tagein, tagaus davon redete, um sich vorstellen zu können, dass sie in ein paar Jahren unglaublich gut laufen würde. Es
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