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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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überflügelt. Erinnere mich daran, ich muss ihm danken.“
    „Sicher“, versprach sie. „Kann ich dir mal etwas zeigen? Doch das sollte unter uns bleiben.“
    Luke runzelte die Stirn. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich etwas sehen will, das unter uns bleiben muss. Das könnte peinlich werden …“
    „Du wirst es verkraften, Luke. Aber vielleicht weißt du ja gar nicht alles über deinen Bruder. Komm mal mit.“ Damit rutschte sie von seinem Schoß herunter, ließ die Decke auf den anderen Verandastuhl gleiten und marschierte durch die Küche über die Treppe hinauf ins erste Stockwerk.
    Während Luke ihr folgte, bemerkte er, dass sie abgenommen haben musste. Nun ja, sie hatte nie viel auf den Rippen gehabt, vor Colins Abreise allerdings hatte sie etwas voller gewirkt. Er betrat nach ihr das Schlafzimmer und entdeckte die beiden großen Ölgemälde über dem Bett. Es waren zwei Akte. Eine Frau mit einem großen Strohhut, der ihr Gesicht größtenteils bedeckte. Nur die Silhouette einer Brust und die Rundung ihres Pos waren sichtbar, aber allein die Kinnlinie und die Art, wie sie lächelte, ließen erkennen, dass es sich bei diesen Porträts um Jillian handelte. Und die Jillian der Gemälde war viel runder, voller und durchtrainierter als die, die vor ihm stand, in dem Pyjama, der ihr viel zu groß zu sein schien.
    „Er hat sie mir geschenkt, ehe er abgereist ist. Ich war vollkommen überrascht.“
    „Die hat mein Bruder gemalt?“, erkundigte sich Luke, obwohl er die Antwort bereits kannte.
    Jillian nickte.
    Luke schüttelte den Kopf und pfiff durch die Zähne. „Ich war nie unbedingt neidisch darauf, dass er das konnte. Da habe ich keinerlei Ambitionen. Aber verdammt. Jetzt frage ich mich, ob diese Nervensäge von Bruder überhaupt eine Vorstellung davon hat, wie viel er hat, wofür er dankbar sein sollte.“ Er drehte sich um und musterte Jillian. „Irgendwie habe ich da meine Zweifel. Er ist zwar begnadet, aber besonders hell im Kopf ist er nicht.“
    Jillian musste einfach lachen. „Er ist ein sehr kluger Mann.“
    „Oh nee, du und Shelby … immer müsst ihr ihn verteidigen. Das kapier ich nicht.“
    „Ihr seid beide gute Kerle, und ich kapiere nicht, warum ihr nicht besser miteinander auskommt.“
    „Weil er ein Esel und eine Nervensäge ist“, erklärte Luke. „Jetzt geh dich mal duschen und zieh dir eine Jeans an. Ich nehme dich jetzt zum Abendessen mit zu uns nach Hause. Und keine Widerrede! Colin wird nichts davon mitkriegen, falls wir überhaupt noch mal von diesem unterbelichteten Idioten etwas hören. Aber du hast offensichtlich nichts gegessen. Und wahrscheinlich schläfst du auch nicht genug. Wenn ich dir mal meine Meinung dazu sagen soll, es ist reine Zeitverschwendung, dem Blödmann auch nur eine Träne nachzuweinen, doch dagegen können wir etwas tun. Verrat Shelby nicht, dass ich dir das erzählt habe, aber sie ist keine besonders gute Köchin. Allerdings macht sie heute Abend Hackbraten, und der war eigentlich fast immer genießbar. Dazu wird es reichlich Wein geben und einen Nachtisch, den sie, Gott sei Dank, gekauft hat. Das Essen und der Wein werden dir sehr dabei helfen, wieder einmal zu schlafen. Ich werde ein Auge auf dich haben, bis du wieder voll auf dem Posten bist.“
    „Das ist doch nicht nötig, Luke …“
    „Doch, natürlich ist es das. Glaubst du etwa du bist der erste Mensch, der an Herzschmerz leidet? Ach, zum Teufel, Jillian – wir Riordans sind berühmt dafür. Und da wir Colin nicht ändern können, werden wir dich aufpäppeln müssen.“
    „Das ist mir ganz schön peinlich“, wandte sie ein. „Ich wollte nicht, dass jemand …“
    „Sich um dich kümmert?“, fragte er und trat einen Schritt auf sie zu. „Ich denke, dass mein Bruder einen Fehler gemacht hat, und ich bin mir sicher, dass er das bereuen wird. Einfach so abzuschwirren! Möglich, dass er so eine Art verrücktes Genie ist und das Ding, also diese Malbegabung, halt einfach so hat . Aber er hätte besser vorausplanen sollen und sich vergewissern müssen, ob du bereit bist, auf ihn zu warten, solange er tut, was er glaubt tun zu müssen. Diesem Egotrip fehlt ein Ablaufdatum. Allerdings – der Mann, der die gemalt hat …“ Er warf einen Blick über die Schulter, und seine Miene wurde ernst und sogar respektvoll. „Dieser Mann betet dich an. Das ist offensichtlich.“
    Jillian lächelte gefühlvoll. Das wusste sie. Colin liebte sie. Aber würde ihn das je wieder zu ihr
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