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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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nicht zurückgewinnen kann, was bleibt dann noch von ihm? Für mich oder sonst wen? Ich liebe ihn. Ich will, dass er wieder ganz ist.“
    Luke schnaufte. „Für mich sah er ganz gut aus.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich fand auch, dass er in einer guten Verfassung war. Aber ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft er mir gesagt hat, dass er wieder fliegen will, um sich selbst noch einmal herauszufordern. Er hat mir erzählt, dass er zwar Spaß am Malen hat, es ihm aber zu zahm sei. Er ist jetzt vierzig Jahre alt, und seit zwanzig Jahren ist er ständig geflogen, durch die Welt gereist, hat Fallschirmspringen und weiß der Teufel was sonst noch alles gemacht. Er meinte, irgendwann wäre er so weit, dass er einen Gang zurückschalten könnte, allerdings hätte er nicht vor zuzulassen, dass dieser Unfall und die danach folgenden Probleme ihm die Entscheidung abnehmen.“ Als sie Luke in die Augen schaute, lief ihr eine dicke Träne über die Wange. „Und ich will unter gar keinen Umständen die zweite Sache in seinem Leben sein, die ihn zwingt, sich mit weniger zufriedenzugeben. Nur um ein Leben zu führen, das nicht zu ihm passt, ein Leben, dessen Wert er nicht erkennt. Hast du eine Ahnung, wie das ist, wenn man sich als ein Versager fühlt?“
    Oh, woll’n mal sehen, überlegte Luke. In seiner beruflichen Laufbahn hatte es drei Unfälle mit dem Black Hawk gegeben, der erste in Mogadischu, und das war nicht ohne. Damals war er noch jung, und als er zu seiner schwangeren Frau nach Hause zurückkehrte, musste er erfahren, dass das Baby gar nicht von ihm war. Das war so lange her. In der Folge hatte er suizidale Tendenzen entwickelt … Jahre, in denen er ein Leben am Abgrund geführt hatte, nur um zu vermeiden, wirklich zu leben. Und nachdem er später Shelby getroffen hatte, hätte er sie fast wieder verloren, da er so dumm gewesen war sich einzureden, dass er sie einfach nicht verdient haben konnte. „Colin ist so ein Idiot“, murmelte er. „Ich dachte, das Vorrecht hätte ich für mich gepachtet.“
    „Du musst mir versprechen, dass du ihm nie erzählen wirst, dass du mich in dem Zustand gefunden hast. Ich will nicht, dass er nach Hause kommt, weil ich ihn brauche, weil ich so mitleiderregend bin. Ich will, dass er nach Hause kommt, weil er hier sein möchte. Versprichst du mir das?“
    Er wischte ihr eine Träne von der Wange. „Ich verspreche es. Hast du etwas von ihm gehört?“
    „Nur diese Mails. Dieselben, die du auch gekriegt hast. Und noch eine kurze Nachricht, die nur für mich bestimmt war. Vor zwei Wochen.“
    „Keine Anrufe?“
    „Er ist im Dschungel, Luke.“
    „Gibt es dort nicht auch irgendeine Internetverbindung oder so was?“
    „Keine Ahnung“, antwortete sie. „Er hat doch allen gesagt, sie sollen sich keine Sorgen machen, wenn er sich nicht meldet. Ich wünschte nur … Weißt du, es wäre schön gewesen, seine Stimme noch einmal zu hören, bevor er in die Wildnis abgetaucht ist.“
    „Habt ihr beiden eigentlich irgendwelche Pläne für danach? Wie zum Beispiel, wenn er zurückgekehrt? Weil …“
    Aber sie schüttelte den Kopf. „Er will sich nach einer guten Stelle als Pilot umschauen, einen aufregenden Job, bei dem er fliegen kann. Etwas, das mit der Fliegerei bei der Army mithalten kann, nehme ich mal an. Wenn aus Afrika nichts wird, dann vielleicht Neuseeland oder Alaska. Und er hat gesagt, er möchte zwar auch malen, aber das Malen allein würde ihm nicht reichen. Ich denke, ich bin klug genug, um zu begreifen, dass er auf einer Farm nicht glücklich sein kann, wo es nichts Aufregenderes gibt als die erste reife Russian Rose.“
    „Er hat also keine Ahnung, was er als Nächstes vorhat? Denn uns anderen hat er nie etwas davon erzählt, dass das nur der Anfang sein könnte … Er hat immer von sechs Monaten gesprochen …“
    Wieder schüttelte sie den Kopf. „Es sei denn, er findet den Job, nach dem er sucht. Soweit ich informiert bin, hat er euch aber doch gesagt, dass es länger werden kann als sechs Monate.“
    „Ja, ich schätze, er hat mal was davon erwähnt.“
    „Vielleicht ist es das, was mir gerade so schwerfällt. Schließlich könnte er feststellen, dass es ihm ohne mich richtig gut geht und es Zeit für etwas anderes ist …“
    Luke musste lachen.
    „Findest du das etwa lustig?“, fragte sie ihn.
    „Ja, allerdings, das ist lustig. Ich hatte wirklich geglaubt, ich wäre der größte Esel in der Familie. Schön, dass Colin mich in dieser Hinsicht
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