Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)
Autoren: Noah Fitz
Vom Netzwerk:
mich.“ Seine müden, braunen Augen sahen sie dankend an. „Die meisten unserer Vermutungen waren falsch, die eintätowierten Symbole waren der Hinweis“,  sprach er ihre Gedanken laut aus.
    Wieder suchte er nach den Angaben in seinem gut gebrauchten Heft, dessen Seiten leicht vergilbt waren. Er nannte die Zahlen, Gregor tippte die Ziffern leise ein. Fünf an der Zahl bildeten ein Pentagramm, wenn man die Fundorte als Punkte für die Spitzen annahm. Raphael fuhr mit dem Finger über die Orte des Grauens in der Luft ab, und malte den imaginären Stern auf die Karte.
    „Kannst du mir den Mittelpunkt heranzoomen?“ Es klang einer Bitte gleich und keinem Befehl, was dafür sprach, dass er den jungen Mann mochte.
    Gregor tippte mit der Maus in die Mitte des Sterns. Morgenstern vertraute dem, was das Computergenie tat.
    „Das, was ich vermutet habe. Den ersten Stern haben wir enträtselt, dieser Ort ist mir bekannt. Lasst uns auch den zweiten auf der virtuellen Karte positionieren.“
    Erleichterung und Erstaunen lag in dem Gesprochenen, aber auch Angst und Ehrfurcht. Raphael kratze sich laut und nervös über seine Bartstoppeln. „Es sind aber keine zwölf“, stellte er nüchtern fest.
    „Wie bitte?“, rutschte es dem jungen Mann heraus. Er blickte hoch zum Kommissar und sah ihn fragend an.
    „Suchet die Monde, wo diese nicht sind, folget dem Stern, er zeigt auf das Kind“, wiederholte er den Satz, der sich wie ein bis zur Weißglut erhitztes Brandeisen zischend in sein Gedächtnis hineingefressen hatte.
    „Damit meint er das Hexagramm.“ Lisa stand auch auf. Ihre Hand lag sachte auf Raphaels Schulter.
    Wieder flogen die Seiten. „Es sind aber nur drei, die uns bekannt sind, es fehlen noch neun!“ Verzweiflung ergriff ihn.
    „Oder noch weitere drei, wir haben das erste Dreieck, es fehlt lediglich noch das zweite.“ Wie immer wartete Michael bis zum Schluss, umso wichtiger waren seine Überlegungen für seine Freunde, weil seine Schlussfolgerungen immer zutreffend waren, da er nie unüberlegt handelte. Seine Präzision und Geduld erstaunten Lisa immer wieder aufs Neue.
    „Lass uns die ersten drei auf der Karte vermerken.“
    „Es fehlen aber die Koordinaten“, mischte sich die junge Dame wieder ein.
    „Wir werden uns mit dem Vorhandenen begnügen müssen“, mehr sagte Raphael nicht. „Wir müssen improvisieren. Und etwas riskieren.“ Seine Augen trafen auf die ihren, ein schelmischer Ausdruck lag darin. „Willst du es für mich übernehmen?“, neckte er seine Partnerin, die genau wusste, was er damit meinte. Sie schüttelte nur mit dem Kopf, ihr blondes, schulterlanges Haar schwang in leichten Wellen hin und her, ein herrlicher Duft nach Rosen erreichte seine Nase, schmerzlich erinnerte ihn das angenehmen Parfüm an seine Frau. Sie streckte ihm das Smartphone entgegen.
    „Du musst tippen.“ Dabei schob er das Teil leicht von sich. Lisa tippte schnell die Nummer ihres Bosses ein und drückte das Telefon an Raphaels Ohr.
    „Oberinspektor Seehoffer am Telefon.“ Unsicher klang die Stimme des sonst so beherrschten Mannes.
    „Hallo, Chef, Morgenstern hier.“
    Totenstille, keiner sagte etwas, beide warteten auf die Reaktion des anderen. Dann kam das Erwartete.
    „Wo stecken Sie , Sie ... ich werde Sie suspendieren, Sie werden eine Zelle mit all den Typen teilen, die Sie eingebunkert haben, ja genau, Ihre hübsche Lisa wird Ihnen dort auch Gesellschaft leisten. Ihr beide, ihr werdet es bereuen, dass ihr überhaupt geboren wurdet, dass ihr auf dieser gottverdammten Welt noch lebt und leben müsst.“ Der gewohnte Hustenanfall unterbrach den Schwall an leeren Drohungen und Beleidigungen, die auch sehr typisch für ihren Chef waren. Raphael Morgenstern war ein guter Polizist und konnte jede nur erdenkliche Situation immer zu seinen Gunsten ausnutzen, wie er auch jetzt die unbeabsichtigte Pause zum Angriff benutzte. „Gab es noch mehr Tote in den letzten Stunden?“, fragte er kurz angebunden. Sein Chef hustete los. „Was erlauben Sie sich eigentlich, natürlich gab es noch Tote, bei wem soll ich denn anfangen? Vielleicht bei Ihrem Freund, Raphael, es ist schlimmer, als Sie es sich vorstellen können, alles gerät aus dem Ruder, mir sterben die Menschen weg wie ... wie Eintagsfliegen.“ Seine Stimme klang nicht mehr sarkastisch, auch nicht mehr boshaft, sondern müde und mitfühlend. „Auch gute Menschen wie Dieter“, fuhr er fort, für einen Herzschlag verstummte er, um Raphael eine Chance zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher