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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)
Autoren: Noah Fitz
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Raphael wusste, noch ein bisschen und seine Frau würde zu weinen anfangen. Seine Daniela ... Erstaunlicherweise fing sie sich wieder. Er hatte sie so vermisst, doch warum? Waren sie getrennt gewesen? „Er meinte, mit dem Eingriff hätte er seine Schuld beglichen. Du hättest ihm vor genau dreiundzwanzig Jahren das Leben gerettet und uns die Feier vermasselt. Dank dir hatte er sich geschworen, so wie du zu werden und anderen Menschen das Leben zu retten. Er ist Arzt geworden, ein ziemlich guter sogar.“
    Daniela weinte, nickte mit dem Kopf, es waren Freudentränen. War sie immer so hübsch wie in diesem Augenblick gewesen? Warum kannte er sie auch anders, war es nur ein Alptraum gewesen, als er sie gegen den Tod kämpfen sah?
    „Ich habe ihn gerettet und die Feier vermurkst, wie?“ Raphael Herz raste, langsam kam ihm eine andere Erinnerung, die die bisherige zu verdrängen schien. All das Erlebte wurde in den Schatten geschoben.
    Er lauschte der angenehmen Stimme seiner Frau, die Bilder kamen wieder, so als wären sie real, sie waren die Wahrheit, seine Vergangenheit, stellte er mit Erleichterung fest, oder halluzinierte er nur? Lag er immer noch im Koma? „Als Christian sich dir anvertraute, war er ein junger Ministrant. Er bat dich mitten in der Zeremonie um Hilfe ...“
    Raphael sah wieder in die Augen des kleinen blonden Jungen, die Erinnerung war ihm sehr vertraut.
    „Bitte, hilf mir, ich werde missbraucht…“ Leise und unsicher klang seine Stimme, einem Engel gleich . 'Gabriel?' Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. „Von wem?“, hörte Morgenstern seine eigene Stimme, die in seinem Kopf viel jünger klang.
     
    „Was habe ich dann getan?“ Raphael wollte es unbedingt von jemand anderem hören. Er wollte eine Bestätigung haben, dass er es sich nicht erträumt hatte.
    „Du bist aufgestanden, kamst zu mir, fragtest mich nach Handschellen, ich hatte keine dabei, aber Kovatsch hatte welche und ...“, ein breites Grinsen, was für Dieter sehr ungewöhnlich war, doch sehr gut zu ihm stand, zog seine Mundwinkel nach oben, Raphaels Herz zog sich vor Schmerz zusammen, „… anschließend hast du den Priester in seinem eigenen Haus verhaftet. Wir beide hatten deswegen mächtig viel Ärger. Später stellte es sich heraus, dass der Kleine recht hatte. Der Mann Gottes war sehr redselig und hatte gleich all seine perversen Freunde mit verraten. Wir haben dank Christian den ganzen Ring gesprengt. Ihr Sitz war ...“
    „Die Heilige Sofia“, unterbrach ihn Morgenstern. Sein Freund nickte zustimmend.
    „Schatz.“ Seine Frau war aufgestanden, ging zum Schrank, der Kommissar verfolgte sie mit seinen braunen Augen, die immer noch nicht das Gesehene realisieren wollten. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Innersten aus. Nun stand sie vor ihm und nestelte an einem Stück Papier. „Das habe ich in der Kirche gefunden, besser gesagt bei dir, das hattest du in der Hand.“
    Der Zettel war sehr zerknüllt und blutverschmiert. Raphael faltete ihn auseinander. Die Worte raubten ihm den Atem. Leise, fast flüsternd las er daraus vor: „Suchet die Monde, wo diese nicht sind ...“
    Er schnappte nach Luft und hielt sich mit der freien Hand sein Herz, das zu zerplatzen drohte.
    „ ... folget dem Stern, er zeigt auf das Kind.“ Lisa vervollständigte den nichtssagenden Satz. Sie war genauso schockiert wie er. Keiner von den beiden wusste, woher sie den mysteriösen Spruch kannten, die Erinnerung wurde endgültig und komplett gelöscht. Ein neues Leben begann.
    Die angespannte Atmosphäre wurde durch einen jungen Krankenpfleger gestört, er wollte nur das leere Tablett vom Frühstück abholen. Entschuldigend nahm er das Geschirr und trat hinaus, als er lächelnd hinaus ging, sah man seine großen Vorderzähne, die weit nach vorne abstanden und seine Oberlippe anhoben.
    „Nun müssen wir aber los.“ Lisa hüstelte verlegen und zog die beiden Männer hoch. „Jemand muss ja heute zur Arbeit, und du, mein Lieber, erhol dich schnell, ich brauche dich als Partner, ja?“ Sie gab ihm einen Freundschaftskuss auf die Wange, Michael kam auf seinen Freund zu und küsste ihn auch auf die Stirn, alle lachten, Dieter verabschiedete sich mit einem leichten Händedruck, er wollte seinem Freund nicht weh tun.
    „Was macht dein Sohn?“, fragte Raphael ihn mit schlechtem Gewissen.
    „Studiert Medizin, nun muss ich auch los, meine Frau wartet unten auf mich.“ Dann  lief er seinen Freunden nach. „Du weißt ja, wie
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