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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)
Autoren: Noah Fitz
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Wisst ihr, wo er sich versteckt?“
    „Nein.“
    Kovatsch war kurz vor der Weißglut. ‚Was erlaubt sich dieser Grünschnabel eigentlich?‘ , dachte er entnervt und biss seine Zähne zusammen, sodass sie leicht knirschend aneinander rieben. Seine Augen brannten immer noch entsetzlich.
    „Was sagt Seehoffer? Sie haben mit ihm erst vor Kurzem telefoniert? Falls es Ihnen noch nicht ganz klar ist, ich muss über alles informiert werden. So macht man das bei der Polizei.“ Sein Ton wurde barscher, das imponierte zwar dem jungen Mann nicht, dennoch verschaffte es ihm eine Art Respekt, der sich in der Körpersprache seines Gegenübers bemerkbar machte. Dieser stand nun stramm und schaute Kovatsch in die braunen Augen. Lange würde er den jungen Augen nicht standhalten können, dachte Olaf erzürnt. David strahlte Leben und einen ungebrochenen Willen zum Sieg aus.
    „Dann beweisen Sie mir, dass Sie es wert sind.“ Nur die vollen geschwungenen Lippen bewegten sich, der Rest des jungen Gesichts blieb starr. „Sie waren auch nicht immer ganz ehrlich zu mir.“ Das ‚mir‘ spuckte er förmlich seinem Gegenüber mit einem imaginären Klatschen ins Gesicht. Noch bevor Kovatsch zu einer Antwort ansetzen konnte, drehte sich David von ihm ab und verschwand in der Dunkelheit.
     
     
     
    *****
     
     
    Sebastian kämpfte mit sich selbst. Er war sich auf einmal nicht mehr so sicher, ob er es über sich bringen würde, Gabriel zu verraten. Kurz vor der Kreuzung zum steinernen Haus bog er nach links statt nach rechts ab. Er fuhr ruhig und tat so, als wäre er hier schon tausend Mal gewesen, das zweite Auto folgte ihnen. Ab jetzt gab es kein Zurück mehr. Sebastian hatte sich für den Tod entschieden. Die fremden Typen würden ihn nicht am Leben lassen, darüber war er sich im Klaren, auch wenn er Gabriel verraten würde, bliebe ihm nur der Tod als Belohnung. Das Einzige, was ihm Herzschmerz bereitete, war die Sicherheit seiner Familie, die konnte ihm keiner geben. Vielleicht waren sie schon längst tot.
    „Wie lange müssen wir noch fahren? Deine Tochter wird bestimmt langsam unruhig sein, so viel Zeit in Gesellschaft meiner Brüder verbringen zu müssen, das würde jedes Kind beunruhigen. Wenn ich die ungeduldigen Männer nicht bald anrufe, wird sie ein schönes Engelchen abgeben, so wie auch deine Frau, die nun wirklich bei Weitem nicht so hübsch ist wie deine Kleine.“ Ein röchelndes Lachen ertönte. Sebastian trat hart auf die Bremse, das Auto rutschte noch einige Meter auf der weichen, vom Laub bedeckten Schotterstraße und blieb dann quer stehen. Sebastians Herz fühlte sich so an, als wäre es von einer eisernen Hand, die mit spitzen Dornen versehen war, umklammert. Er schrie laut auf, einem Wahnsinnigen gleich trommelte er gegen das Lenkrad. Ein imaginärer Stacheldraht aus Schmerz und Liebe, der sich langsam von innen nach außen durch seinen Körper ausbreitete und ihn zerfleischte, nahm ihm die Luft zum Atmen. Wie ein giftiges Spinngewebe drang er durch seine Haut und fügte ihm unmenschliche Schmerzen zu, die ihn in Stücke zerrissen. Das Verlangen nach Tod verdrängte alle anderen Sinne aus seinem Geist. Nichts wollte Sebastian mehr, als einen Augenblick früher als seine Frau und seine Tochter im Reich der Toten zu erscheinen, um seine Mädels dort zu empfangen. Er wollte zu seiner Familie. Sebastian glaubte an das ewige Leben. „Wir sterben nicht, wir ändern nur unser Dasein, vom Materiellen ins Spirituelle, in das Geistliche, das Allmächtige, das Ganze, das Ewige.“ Das waren Gabriels Worte, an die er glaubte. Wir sind nur ein Teil des Ganzen. Wie werden die Sünden, die die Menschen in ihrem kurzen Leben begehen, vor dem Allmächtigen beglichen? Mit dem Abstieg in die Unterwelt? Es gab kein Untier, es gab nur die allmächtige Kraft des Vollkommenen, daran glaubte Sebastian. Das Untier war nur ein Hirngespinst der selbsternannten Vertreter Gottes.
    „Wir sind gleich da“, die Antwort kam als ein leises Flüstern aus seinem Mund. Er war nun mehr einem in sich gekehrten Buddha gleich, ruhig und gelassen legte er den ersten Gang ein. Sebastian war es klar, dass er sich zu beeilen hatte. Was er nicht wusste, war, dass er schon erwartet wurde. Seine Frau und seine Tochter warteten auf ihn. Sie waren schon seit mehreren Stunden bereit, ihn zu empfangen. Die fremden Männer logen, sie kamen zuerst zu ihm nach Hause und befragten seine Frau nach ihm und nach seinem Aufenthalt. Als sie mit der Antwort nicht
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