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Lichtlos 2 (German Edition)

Lichtlos 2 (German Edition)

Titel: Lichtlos 2 (German Edition)
Autoren: Dean Koontz
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Ihre Frauen und Kinder erhielten auf Lebenszeit freien Eintritt in alle Nationalparks und dreiundzwanzig Prozent Rabatt auf dort erworbene Erfrischungen und Souvenirs.
    Jedenfalls ist eines der irren Artefakte, die man von dem Raumschiff holte und unter halsbrecherischen Schwierigkeiten hierherbrachte, also nach Wyvern, die silberne Kugel, die ich jetzt durch das große Fenster des Beobachtungsraums sehen kann.
    Dr. Norris Hiskott hat nichts mit der Kugel zu tun. Er hat in einem anderen Teil dieser Einrichtung gearbeitet und die Leichen der Besatzung des fliegenden Wok-Dings eingehend studiert. Er hatte riesiges Interesse an ihrer DNA . Wie jeder erwarten würde – jeder außer der Regierung, vermute ich – , ging etwas furchtbar schief, und irgendwie begann sich das Genmaterial der ET s in Dr. Hiskotts Körper einzuschleichen, und eine Zeit lang merkte er gar nichts davon. Da muss man sich doch fragen, ob manche hochgebildeten Menschen wirklich so klug sind, wie man es annehmen sollte.
    Also arbeitet Hiskott eines Tages mit zwei Assistenten, die genauso brillant gewesen sein müssen wie er, in seinem Labor, und plötzlich fallen ihm drei von seinen Fingernägeln aus, als seien sie angeklebt gewesen und der Klebstoff hätte nichts mehr getaugt. Alle sind verblüfft, und als ein Assistent einen der Fingernägel aufhebt, fällt der nächste Nagel aus, dann noch zwei, dann die letzten vier, es regnet regelrecht Fingernägel. Und jetzt kann man in den Spitzen von Dr. Hiskotts Fingern kaum noch sehen, wo früher mal die Nagelbetten waren. Ich meine, da sind keine Aussparungen für sie, und die Haut glättet sich praktisch vor aller Augen. Endlich beginnt sich das Harvard-Studium auszuzahlen, als diese drei Wissenschaftler alle den Bezug zwischen dem, was Hiskott gerade zugestoßen ist, und der Tatsache herstellen, dass die toten ET s, die sie studieren, keine Fingernägel haben.
    Ed, früher unter dem Namen Aladin bekannt, schildert die Dinge nicht in den pikanten Einzelheiten, die man sich wünschen würde. Es entspricht eben nicht seinem Charakter, superdramatisch zu sein, aber ich wette, ihr könnt euch genauso gut wie ich die Panik vorstellen, die diese drei Typen in diesem Labor packt. Ihr Flügel ist ohnehin schon hermetisch abgeriegelt, und man betritt und verlässt ihn durch einen Dekontaminierungsraum, aber jetzt sagt einer von Hiskotts Assistenten, sie müssten den Alarmknopf auslösen, das Labor schließen und eine Notfall-Videokonferenz mit allen anderen einberufen, die am Projekt Polaris beteiligt sind. Der andere Assistent stimmt ihm zu, und Hiskott stimmt ebenfalls zu – aber dann überrascht er sie, greift sie an, schlitzt sie tief mit einem Skalpell mit langer Klinge auf, das er für das Sezieren der Aliens benutzt hatte, schneidet ihnen die Halsschlagadern durch, und keine zwölf Sekunden später sind sie beide hin. All das wird von den Kameras im Labor aufgenommen, die für die Nachwelt oder was auch immer sämtliche Prozeduren aufzeichnen.
    Ob Dr. Norris Hiskott schon immer das war, was man sich klischeehaft unter einem verrückten Wissenschaftler vorstellt, oder ob er durch die DNA von Aliens, die in sein Gehirn geraten ist, einen Knall gekriegt hat, wer kann das schon sagen? Vielleicht ist es ein bisschen von beidem. Was er dann tut? Er wäscht das Blut von seinen Händen, zieht seinen Kittel aus, verlässt das Labor durch den Dekontaminierungsraum und fährt aus Fort Wyvern raus. Als er sein Haus in Moonlight Bay erreicht, erwürgt er auf der Stelle seine Ehefrau – wir wissen nicht, ob er es tut, weil ihr aufgefallen ist, dass er keine Fingernägel hat, oder ob es vielleicht daran liegt, dass sich an ihm eine noch seltsamere Verwandlung vollzieht, die erklären würde, warum er eine Kapuze aufhatte, als er im Motel von Harmony Corner einen Bungalow gemietet hat. Vielleicht war es eine beschissene Ehe, er wollte ihr nicht beim Abwasch helfen oder den Müll raustragen, etwas von der Sorte, und sie hat an ihm rumgenörgelt, und er wollte sie schon seit Jahren erwürgen, und jetzt hatte er nichts mehr zu verlieren, also hat er es getan.
    Mittlerweile hatte die Untersuchung der mysteriösen Kugel mehr als drei Jahre lang zu nichts geführt. Das Ding schwebte einfach da und widersetzte sich sämtlichen ausgeklügelten Plänen, es zu öffnen oder seinen Zweck zu erkunden. Dann, in den drei Tagen vor Norris Hiskotts Verschwinden und insbesondere an dem Nachmittag, an dem er unbemerkt abhaut, beginnen
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