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Lichtlos 2 (German Edition)

Lichtlos 2 (German Edition)

Titel: Lichtlos 2 (German Edition)
Autoren: Dean Koontz
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elektronische Systeme zu überwachen. Stellt euch das mal vor! Aber das tut er jetzt seit fünf Jahren, eine Art Nachtwächter zur Fernüberwachung, der keinen Kaffee und keine Donuts braucht, ein wohlmeinendes Gespenst in der Maschine. Und in all der Zeit kommt es zu keinen weiteren beunruhigenden Vorfällen mit den ekligen Kadavern der Aliens oder mit ihren Artefakten.
    Was Ed und mich angeht: Während meiner frühen Erkundungen der entfernten Ausläufer von Projekt Polaris hat Ed beschlossen, mich nicht zu verpetzen, weil er, obwohl die Kontrollen der ersten drei Türen schon lange, bevor ich sie aufgestemmt habe, versagt hatten, die vierte Tür immer noch gegen all meine Bemühungen, sie gewaltsam zu öffnen, zuhalten konnte. Als er mich in dem gelben Flur mit Ork beobachtet, findet er mich faszinierend, ich weiß selbst nicht, warum, wenn man mal davon absieht, dass dieser Job, den er in den letzten fünf Jahren hatte, stinklangweilig gewesen sein muss.
    Dann komme ich plötzlich mit Harry hierher, und Harry und ich fangen an, über Dr. Hiskott und so zu reden, also spitzt Ed die Ohren oder was auch immer er als Äquivalent zu Lauschern hat. Das FBI und die NSA haben sich in diesen letzten fünf Jahren dumm und dämlich gesucht, um Hiskott zu finden, aber sie sind auf keine Spur von ihm gestoßen, weil sie nie auf den Gedanken gekommen sind, gleich nebenan in Harmony Corner nachzusehen. Da Ed jetzt weiß, wo Hiskott ist, könnte man meinen, er würde den FBI -Typen einen Tipp geben, aber dazu ist er noch nicht bereit.
    Ich sitze auf einem Bürostuhl im Überwachungsraum und frage ihn, warum er den Anruf nicht macht, und er sagt: »Ich habe eine angenehme Zuneigung zu dir entwickelt, Jolie Ann Harmony .«
    »Ich mag dich auch, Ed. Aber, meine Güte, wenn ein Aufgebot von FBI -Leuten herkäme und Hiskott die Scheiße aus dem Leib prügeln würde, dann wäre das das Größte .«
    »Bisher bin ich auf hundertsechs Dinge gekommen, die bei einem solchen Einsatz schiefgehen könnten und zum Tod der meisten Angehörigen deiner Familie führen würden .«
    »Das ist nicht gut, Ed .«
    »Gerade ist mir die hundertachte Möglichkeit eingefallen. Die neunte .«
    »Du hörst wohl nie auf zu denken, was ?«
    »Dazu bin ich da. Die hundertzehnte. Selbst wenn alle Mitglieder deiner Familie überleben sollten, würdet ihr hier in Wyvern unter Quarantäne gestellt .«
    »Quarantäne ist für kranke Menschen oder so was .«
    »Sie werden deine ganze Familie verdächtigen, sich mit der DNA von Aliens kontaminiert zu haben .«
    Falls ich mich jemals gefragt habe, was für ein Gefühl es wohl wäre, wenn sich ein lebender Aal in meinem Magen ringeln würde – was tatsächlich keine Frage ist, die ich mir jemals gestellt habe, aber mal angenommen, ich hätte es getan – , tja, also, in dem Moment, als ich die Worte mit der DNA von Aliens kontaminiert höre, kann ich mir das Gefühl lebhaft vorstellen.
    »Ed, sag es mir rundheraus. Könnten wir kontaminiert sein ?«
    »Ich glaube, diese Möglichkeit ist unerheblich, Jolie Ann Harmony .«
    Ich sitze immer noch hinter der mucksmäuschenstillen Kontrollkonsole, blicke in den Raum mit der Kugel hinaus und beobachte, wie die gespenstischen Schatten durch das grässliche rote Licht auf der anderen Seite des Fensters aus geädertem Bergkristall in dem Artefakt herumspringen und kreisen – falls es tatsächlich Bergkristall ist und falls es sich überhaupt um Fenster handelt.
    » Wie unerheblich ?« , frage ich Ed.
    »Mir fehlt das Wissen über die Biologie von Aliens, das es mir erlauben würde, eine zuverlässige Berechnung anzustellen. Aber ich glaube nicht, dass sich Dr. Norris Hiskott schlicht und einfach durch engen Kontakt mit den ET s kontaminiert hat. Es gibt Indizien, die darauf hinweisen, dass Dr. Hiskott entschieden hat, die Aliens aus dem versunkenen Raumschiff seien nicht tot, sondern scheintot, und dass er das isoliert hat, was er für die Stammzellen hinsichtlich einer bestimmten Funktion der Aliens hielt, und dass er sich diese Stammzellen insgeheim injiziert hat, weil er der Überzeugung war, seine Intelligenz und seine Langlebigkeit dadurch enorm zu steigern .«
    »Ach du meine Güte! War er bekloppt oder so was ?«
    »Alle, die für einen Posten im Polaris-Projekt in Betracht gezogen wurden, mussten sich eingehenden psychologischen Testreihen unterziehen, bevor sie sich zur Arbeit melden konnten. Dr. Hiskotts Diagnose lautete, dass er an Narzissmus leidet, was immense
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