Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leuchtend

Leuchtend

Titel: Leuchtend
Autoren: Emma Green
Vom Netzwerk:
er ist. Aber ich weiß noch immer nichts über Sie. Hören Sie auf damit, sich pausenlos zu entschuldigen. Haben Sie einen Namen, Praktikantin von Éric Chopard?"
"Ich versuche nur, höflich zu sein. Aber ich kann auch damit aufhören, wenn Sie möchten."
    Die Art und Weise, wie er mich von oben herab behandelt, beginnt, mich zu nerven und seine letzte Bemerkung hat mich wirklich zutiefst getroffen. Aber der freche Unterton in meiner Antwort scheint ihm auch nicht gefallen zu haben, wie ich an seinem finsteren Blick, dem halb offen stehenden Mund und der darauf folgenden Stille erkennen kann. Er ist es scheinbar nicht gewohnt, dass ihm jemand die Stirn bietet. Ich fasse mich wieder und versuche schnell anzuschließen.
    "Amandine. Amandine B …"
    Doch ich habe keine Zeit mehr, meinen Nachnamen auszusprechen, da unterbricht er mich auch schon.
    So viel zum Thema Höflichkeit!
    "Amandine. Das ist schön, so fruchtig. Vielleicht auch ein wenig süß.
    Amande, also Mandel, würde besser zu Ihnen passen. Eine harte Frucht mit samtweicher Haut, einem milchigen Kern und süßlich-bitter im Geschmack. Ja, Amande passt perfekt zu Ihnen.
    Ab jetzt werde ich Sie so nennen.
    Ich seufze.
    Wer ist eigentlich dieser arrogante Typ, der sich scheinbar gerne selbst reden hört? Und der glaubt, er sei so mächtig, dass er einfach die Vornamen der Leute ändern darf? Aber ich bin so sehr von seiner Schönheit geblendet, dass ich beinahe sein überdimensionales Ego vergesse. Ich himmle ihn an, was mich irgendwie überrascht.
    "Suchen Sie nach einer Antwort, oder wollen Sie mich weiterhin anstarren, ohne ein Wort zu sagen? Es sei denn, Sie schmollen etwa, meine bittere Amande?"
    "Ich sage lieber nichts. Haben Sie noch weitere Fragen?"
    "Eine kluge Entscheidung, meine süße Amande. Nun zur nächsten Frage. Auf welchen Typ Mann stehen Sie?"
    "Klein, dunkelhaarig, Latino. Einfach gekleidet. Cool, diskret, natürlich. Und vor allem sehr sanft. Und voller Selbstironie."
    Das hat gesessen.
    Während ich langsam gefallen daran finde, sein exaktes Gegenteil zu beschreiben, zeichnet sich ein kleines Lächeln auf seinem Mund ab und schließlich lacht er aus vollem Herzen. Zum ersten Mal entdecke ich ein ehrliches und spontanes Gefühl an ihm. Der Panzer seiner eiskalten Schönheit zerspringt und enthüllt einen verführerischen Mann. Beinahe werde ich schon schwach. Er muss sich seiner Wirkung bewusst sein und steigt schließlich von seinem Pferd, um einen Meter vor mir stehen zu bleiben.
    "Haben Sie Erfahrungen mit Männern, Amande?"
    "Ich glaube, das geht Sie nun wirklich nichts an."
    "Ich glaube, das ist keine Antwort auf meine Frage."
    "Und ich glaube, diese Frage war wirklich fehl am Platz."
    "Und ich glaube, dass Sie sich vor allem vor einer Antwort drücken möchten."
    Erwischt.
    Ich bin 22 Jahre alt und habe drei Exfreunde, von denen es aber nur mit einem ernst war, was bedeutet, dass wir länger als sechs Monate zusammen waren. Die meisten Männer interessieren mich nicht, und wenn sie sich für mich interessieren, bemerke ich es gar nicht. Ich erkenne die Zeichen einfach nicht und es ist immer eine meiner Freundinnen, die diese für mich entschlüsselt und überhaupt bin niemals ich diejenige, die den ersten Schritt macht. Was Gefühle betrifft, so war es nie die große Leidenschaft, und was den Sex betrifft, so ist es eine absolute Flaute, immer sehr klassisch und nie besonders überwältigend. Kurz gesagt, ich habe einfach noch nicht den Liebhaber gefunden, bei dem ich mich völlig gehen lassen kann. Und ich habe auch keine Lust, zwanzig zu treffen, bevor der Richtige dabei ist, das ist alles. So viel zu meinen Erfahrungen, also nein, ich habe nichts zu erzählen und nein, ich habe auch keine Lust darauf, diese Frage zu beantworten. Nur Mr Diamonds, der erhabene Milliardär, dem niemand widerstehen kann, erschießt mich regelrecht mit seinen tiefblauen Augen und verlangt mit erhobenem Kinn eine Antwort von mir, wobei er nicht aufzugeben scheint.
    In einem Ansturm von Mut oder Wahnsinn gehe ich einen Schritt auf ihn zu und die Distanz zwischen Gabriel und mir verringert sich. Mein Blick ist auf den sinnlichsten Mund gerichtet, den ich jemals gesehen habe, und ich lege sanft meine Hand auf seine Wange, will seine Lippen mit meinen berühren und spüre, wie unser Atem sich vermischt. Und dann – spüre ich plötzlich, wie sich etwas neben mir bewegt, mich anrempelt und hochschrecken lässt.
    ***
    Ich wache plötzlich auf, mache
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher