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Lerntechniken

Lerntechniken

Titel: Lerntechniken
Autoren: David Reinhaus
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diese Fertigkeiten aber nur, wer tatsächlich häufig kocht, Auto fährt oder Vorträge hält. Spätestens im Beruf wird von Ihnen verlangt, dass Sie Lerninhalte aus Ihrer Ausbildungszeit anwenden können. Hierfür sind praktische Erfahrungen zwingend erforderlich.
    Beispiele
    Wer Spanisch lernen möchte, sollte sich von Anfang an so viel wie möglich in dieser Sprache unterhalten – vielleicht indem er sich einen spanischen Stammtisch sucht. Wer sich lediglich spanische Filme im Originalton ansieht, kann Spanisch unter Umständen verstehen, aber noch lange nicht sprechen.
    Wer kochen lernen möchte, sollte Sie sich von einem erfahrenen Koch die wichtigsten Handgriffe zeigen lassen und sie gleich selbst ausprobieren.
    An der Uni Münster können Medizinstudenten ihr theoretisches Wissen in einem „Studienhospital“ dem Praxistest unterziehen. In den täuschend echten Krankenzimmern untersuchen die Studenten Schauspieler, welche die Symptome von Krankheiten möglichst realistisch vorspielen. So wenden sie bereits zu Beginn ihres Studiums ihr medizinisches Wissen praktisch an.
    Wichtig
    Prinzip 4: Wer sein theoretisches und praktisches Wissen häufig praktisch anwendet, lernt schneller und effizienter.
Wiederholen
    Je häufiger Sie sich mit einem neuen Lerninhalt beschäftigen, desto häufiger aktivieren Sie alle Nervenzellen, die für seine Verarbeitung und Speicherung zuständig sind. Hierbei festigen sich die Verbindungen zwischen diesen Nervenzellen und Sie können sich später gut an einen neuen Lerninhalt erinnern.
    Beispiele
    Vokabeln lernen: Wer sich die Bedeutung einer neuen Vokabel einprägen will, sollte die Vokabel und ihre Bedeutung so häufig aufsagen, bis beide Informationen fest miteinander verknüpft sind.
    Krawatten binden: Wer sich eine Krawatte binden will, trainiert die nötigen Handgriffe so oft wie möglich.
    Rechtschreibung: Wer sich die Schreibweise eines Wortes sicher merken möchte, schreibt das Wort am besten so oft auf, bis sich das Schriftbild genau eingeprägt hat.
    Durch häufige Wiederholungen gelangen Lerninhalte in Ihr Langzeitgedächtnis. Dort stehen Sie Ihnen im Idealfall ein Leben lang zur Verfügung. Wenn Sie dem Vergessen entgegenwirken wollen, sollten Sie neues Wissen und neue Fertigkeiten in regelmäßigen Abständen praktisch anwenden. Hierdurch bleiben die Nervenverbindungen bestehen. Beispielsweise weiß jeder, der eine Fremdsprache spricht, wie wichtig es für den Wissenserhalt ist, hin und wieder ein Gespräch in dieser Sprache zu führen.
    Wichtig
    Prinzip 5: Die häufige Wiederholung von Lernhinhalten verankert diese schnell und dauerhaft im Gehirn.
Mit Bildern verknüpfen
    Menschen nehmen die meisten Reize über Ihre Augen wahr. Deshalb sind in unserem Gehirn bereits unzählige optische Eindrücke durch abertausende Nervenverbindungen gespeichert. An dieses ziemlich dichte „Spinnennetz“ können Nervenzellen leicht anknüpfen, wenn sie neue optische Eindrücke speichern wollen. Es gibt noch einen weiteren Grund, warum sich unser Gehirn Bilder viel besser als verbale Informationen (z. B. geschriebenen Text) merken kann. Bilder sind viel eher dazu in der Lage, Emotionen hervorzurufen. Wie Sie bereits wissen, wirken diese Emotionen wie ein Lernturbo.
    Diesen Mechanismus sollten Sie sich zunutze machen. Versuchen Sie, sich Lerninhalte bildhaft vorzustellen. Welche Bilder entstehen vor ihrem inneren Auge, wenn Sie an neue Informationen denken? Gelingt es Ihnen, diese mit einprägsamen Bildern zu verknüpfen, werden Sie sie sich sich gut merken können. Diese Technik unterstützt Sie auch beim Erwerb neuer Fertigkeiten (z. B. Fechten lernen). Indem Sie sich die wichtigsten Bewegungsabläufe vor Ihrem inneren Auge vorstellen, bleiben sie gut im Gedächtnis. Selbst historische Fakten können Sie sich besser merken, wenn Sie sich innere Bilder dazu ausmalen.
    Beispiel
    In der nächsten Geschichtsklausur werden die Hintergründe von Cäsars Ermordung abgefragt. Versuchen Sie, sich die Mordszene und ihre Hintergründe in Form von einer Kurzgeschichte genau vorzustellen. Was war Brutus für ein Mensch? Warum entschloss er sich, Cäsar umzubringen? Wie wird er sich wohl vor, während und nach dem Mord gefühlt haben? Je mehr Sie sich in die handelnde Person hineinversetzen, desto mehr Bilder entstehen, die wiederum Gefühle hervorrufen. Auf diese Weise festigen Sie das neue Wissen in Ihrem Gedächtnis.
    Wichtig
    Prinzip 6: Bilder und bildhafte Vorstellungen fördern und
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