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Lerntechniken

Lerntechniken

Titel: Lerntechniken
Autoren: David Reinhaus
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handelt), ist das Spinnennetz an dieser Stelle bereits sehr dicht. Jetzt wird es Ihnen leicht fallen, einen neuen Spinnenfaden an die bereits vorhandenen Spinnenfäden anzuknüpfen.
    Wenn Sie sich mit einem gänzlich neuen Lernthema befassen, sollten Sie sich zunächst ausgiebig mit dessen Grundlagen auseinandersetzen. Dadurch erzeugen Sie ein grobes Netz aus „Wissensfäden“, an das Sie alle weiteren anknüpfen können.
    Wichtig
    Prinzip 2: Wer neues Wissen mit vorhandenem Wissen verknüpfen kann, lernt leichter und schneller. Zahlreiche Lern- und Gedächtnistechniken basieren auf diesem Prinzip (siehe Kap. „Wissen einprägen“, ab S. 97).
Mit Emotionen verbinden
    Die Lernfähigkeit unseres Gehirns wird durch Gefühle gesteigert. Denn für unser Gehirn wirken positive und negative Gefühle wie ein Lernturbo. So merkt sich unser Gehirn sehr schnell, welche Verhaltensweisen, im Sinne unserer persönlichen Ziele (z. B. Anerkennung bekommen), erfolgreich sind und damit zu Glücksgefühlen führen und welche Verhaltensweisen für uns negative Konsequenzen haben (z. B. Kritik ernten) und damit Stressgefühle auslösen.
    Beispiele
    Positive Gefühle: Ein Kind hat im Schulunterricht die Namen hiesiger Vogelarten gelernt. Jetzt unternimmt es mit seiner Familie einen Waldspaziergang. Als es einen Vogel sieht, sagt es dessen Namen aus dem Gedächtnis auf. Hierfür wird es von seinen Eltern gelobt. Das Kind freut sich und wird sich zukünftig noch mehr Tiernamen merken.
    Negative Gefühle: Ein kleines Kind fasst versehentlich auf eine heiße Herdplatte. Es verbrennt sich die Finger. Dieses unangenehme Gefühl sorgt dafür, dass das Kind kein zweites Mal auf eine heiße Herdplatte fassen wird.
    Beim Lernen sorgen positive Gefühle dafür, dass wir uns gerne an neues Wissen und neue Fertigkeiten erinnern und diese gerne anwenden. Diese Gefühle können ganz unterschiedliche Ursachen haben, z. B. kann der Lerninhalt selbst oder die Lernumgebung positiv bewertet sein, es winkt uns eine Belohnung oder wir lernen mit bzw. von jemandem, mit dem uns positive Gefühle verbinden. Wir können diese Gefühle auch selbst mittels bestimmter Lerntechniken herstellen, indem wir unsere Lerninhalte so aufbereiten oder das Lernen so gestalten, dass Gefühle in uns hervorrufen werden (siehe dazu Kap. „Wissen einprägen“, ab S. 97).
    Wichtig
    Prinzip 3: Positive Gefühle beim Lernen führen dazu, dass wir uns neue Lerninhalte schnell und sicher einprägen.
    Übrigens führt auch Humor zur Ausschüttung von Glücksgefühlen. Daher bleiben Lerninhalte, zu denen Ihnen eine witzige Geschichte oder ein witziges Vorstellungsbild einfallen, besonders gut im Gedächtnis haften. Dieses Prinzip erklärt, warum so viele Kinder eher Albert Einstein als andere Nobelpreisträger kennen. Ihnen gefällt das witzige Foto, auf dem Albert Einstein den Journalisten die Zunge herausstreckt.
Praktisch anwenden
    Unser Gehirn lernt am schnellsten und nachhaltigsten durch praktisches Tun. Nach diesem Prinzip lernen bereits Kleinkinder schnell und sicher Laufen. Erst können sie sich nur auf allen Vieren fortbewegen, dann richten sie sich auf und schließlich laufen sie ohne fremde Hilfe. All das lernen siedurch das Versuch-Irrtum-Prinzip. Ihnen kommt zugute, dass sich ihr Gehirn nicht jeden Fehlversuch (z. B. „Gestern bin ich wieder gegen das Stuhlbein gelaufen und umgefallen.“) sondern lieber jede erfolgreiche Bewegung merkt (z. B. „Ich laufe um das Stuhlbein herum.“). Indem sich das Kleinkind alle erfolgreichen Bewegungsabläufe einprägt und diese miteinander verbindet, erzielt es sehr schnell Lernerfolge.
    Auch als Erwachsener profitieren Sie von diesem Lernprinzip: Immer wenn Ihnen eine neue Handlung zum ersten Mal gelingt, schüttet Ihr Gehirn Glückshormone aus. Diese regen Ihre Nervenzellen dazu an, schnell neue Verbindungen untereinander zu bilden. Je mehr dieser Verbindungen entstehen, desto besser können Sie sich an neue Lerninhalte erinnern und desto besser können Sie diese umsetzen. Praktisches Tun hat noch einen großen Vorteil: Passives Wissen wird zu aktivem Wissen. Denn beim Tun entstehen neue Nervenverbindungen zwischen Nervenzellen, die das neu Erlernte verstehen und abspeichern, und Nervenzellen, die uns befähigen, dieses in die Tat umsetzen.
    Gerade praktische Tätigkeiten lernen Sie am besten durch praktisches Tun. Das Lesen von Lern-Kochbüchern, Büchern übers Autofahren oder über Rhetorik ist hilfreich. Perfektionieren kann
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