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Leola

Leola

Titel: Leola
Autoren: Carter Brown
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dort für einen Schwindler oder Verrückten
halten mußte.«
    Leola
Smith blickte mich an und lächelte plötzlich. »Wissen Sie was, Mr. Holman ? Ich hatte recht! Ich konnte mein Leben in keine
besseren Hände legen. Oder?« Das Lächeln schwand, als sie Emmanuel ansah.
»Alles, was Mr. Holman gesagt hat, ist im wesentlichen wahr, Raphael, abgesehen von einigen Details
natürlich. Es tut mir leid — aber mir blieb keine Freiheit der Entscheidung.
Cary hatte mich in der Hand, während ich auf Ihrer Jacht war. Es war von Anfang
an seine Idee.«
    »Von
Anfang an nicht«, sagte ich kalt.
    »Was?«
Sie starrte mich verblüfft an.
    »Cary
ist ein gerissener Organisator, der alle Details ausdachte und für ihre Durchführung
sorgte«, gab ich zu. »Aber er konnte ursprünglich gar nicht auf den Gedanken
gekommen sein.«
    »Warum
nicht?« fragte Emmanuel plötzlich.
    »Weil
er Miss Smith gar nicht genügend kannte. Es mußte jemand sein, der ihr wirklich
nahestand, bevor das Ganze ins Rollen gebracht werden konnte. Jemand, der nicht
nur Ihre Empfindungen für sie kannte, sondern auch jemand, der über die Tochter
und die Schweizer Schule ganz genau Bescheid wußte, der auch wußte, wie, wann
und wo Tolver sich zum erstenmal mit ihr in Verbindung setzen konnte, lauter solche Details. Danach brauchte man
nur noch Cary Bescheid zu sagen und sich hinzusetzen und abzuwarten.«
    »Wie
könnte jemand, der mir so nahesteht, wünschen...« Leolas Stimme schwankte
plötzlich.
    »Ich
glaube, dazu muß Sie jemand gründlich hassen«, sagte ich in entschuldigendem
Ton.
    »Jemand,
der mich und auch Tolver haßte.« Sie starrte mit
aufdämmerndem Entsetzen zu Amory hinüber.
    »Nein.«
Er schüttelte wie benommen den Kopf. »Ich nicht, Leola, das schwöre ich dir.«
    »Er
hatte eine Todesangst vor Tolver «, sagte Chloe mit kalter, bitterer Stimme. »Er war sicher, daß Tolver ihn umgebracht haben würde, wenn nicht sein bester
Freund, Mike Cary, sich eingemischt hätte. Er konnte einfach nicht glauben, daß
nach der Scheidung mit Leola alles aus sei. Was er nicht ertragen kann, ist,
abgewiesen zu werden. Deshalb fing er ja auch an zu saufen. Vorsicht vor
Schwächlingen, sie verstehen besser zu hassen als irgend
jemand sonst!«
    Amory sah sich verzweifelt um, seine Augen suchten
in jedem Gesicht nach einer Spur von Zweifel. Dann schüttelte er wieder
blindlings den Kopf. »Leola weh tun?« murmelte er. »Das könnte ich nicht.
Niemals! Ich...« Er verstummte und wischte sich dann unwillkürlich mit dem
Handrücken über den Mund. »Ich brauche was zu trinken.«
    »Das
Raffinierteste am Ganzen war, daß Amory derjenige
war, der mich beauftragt hat, herauszufinden, wo Miss Smith sei, und mir dabei
vorschlug, als Ausgangspunkt für die Suche Emmanuels Jacht aufs Korn zu
nehmen«, sagte ich leise. »Mit anderen Worten, er selber hat den Stein ins
Rollen gebracht.«
    »Ich
verstehe Sie, glaube ich, nicht recht«, sagte Emmanuel mürrisch.
    »Wenn
die ganze Idee auf seinem Mist gewachsen wäre«, knurrte ich, »wozu, zum Teufel,
hätte er mich dann beigezogen? Wozu sollte er mich geradewegs auf Ihre Jacht
schicken, wo ich nicht nur unter Umständen Miss Smith finden, sondern auch noch
in Carys Pläne hineinpfuschen konnte? Es gibt außer Amory immerhin noch eine andere Person, die in Frage kommt.«
    »Eine
andere Person?« Amorys Mund blieb vorübergehend
offen. Dann verriet der verblüffte Ausdruck in seinen Augen, daß er begriffen
hatte.
    »Das
Mädchen, das sich in den Mann verliebte, den ihre Chefin geheiratet hatte«,
sagte ich müde. »Das Mädchen, daß sie zu hassen begann, weil der Mann, auch
nachdem er geschieden war, nach wie vor so an seiner Frau hing, daß er die
attraktive Sekretärin nicht einmal beachtete! Sie hat mir selber gesagt, daß
sie die Geschichte von dem Kampf an Bord der Jacht tausendmal gehört hatte. Sie
wußte, wie sehr er Tolver haßte. Sie hatte davon
gehört, daß ihre Chefin und Mr. Emmanuel in Paris nicht gut miteinander zu
Rande gekommen waren. Und sie wußte eine Menge über Mr. Emmanuels besten Freund
Mike Cary. Es konnte nicht schwer für sie sein...«
    »Hören
Sie auf, Holman «, sagte Chloe mit harter, kalter Stimme. »Ich habe es satt, mir hier Ihr Gequatsche weiter
mit anzuhören.« Sie blickte auf Leola und lachte laut über deren betroffenes
Gesicht. »Wie ich Sie gehaßt habe«, flüsterte sie.
»Sie können sich gar nicht vorstellen, wie ich Sie gehaßt habe. Der große Filmstar mit den drei
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