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Leola

Leola

Titel: Leola
Autoren: Carter Brown
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Weg!« sagte Chloe boshaft, während sie direkt auf mich zukam.
    Ich
trat beiseite, um sie vorübergehen zu lassen, und als Cary bei mir angelangt
war, holte ich aus und verpaßte ihm mit aller Kraft,
die mir zur Verfügung stand, einen Schlag, der ihn gerade oberhalb der linken
Niere traf. Er gab einen leisen Wimmerlaut von sich und ging auf ein Knie
nieder. Sein Gesicht war schmutziggrau.
    »Das
war ich Ihnen schuldig«, sagte ich. »Sie haben mir auf der Jacht eins mit der
Pistole übergezogen. Erinnern Sie sich?«
    Chloe beugte sich zu ihm hinab, mitleidige Laute
von sich gebend, und half ihm wieder auf die Beine. Er warf einen Blick in mein
Gesicht und kam zu dem Schluß, es sei besser, klein beizugeben. Dann hinkte er,
sich auf Chloe stützend, aus dem Zimmer.
    »Ich
muß Klein Leola holen«, sagte Leola Smith mit gepreßter Stimme.
    »Ich
fahre dich hin«, erbot sich Amory voller Eifer.
    »Gut.«
Sie lächelte ihn nachdenklich an. »Du nimmst ein großes Risiko auf dich,
Victor, dich so sehr dem Zugriff des Todes zu nähern.«
    »Du
hast kein Herz, und ich habe keinen Mumm.« Er zuckte die Schultern. »Vielleicht
brauchen wir einander?«
    »Laß
uns Zeit«, murmelte sie. »Aber fang nicht jetzt damit an.«
    Sie
verließ das Zimmer, während er beseligt hinter ihr hertrottete ,
und ich fragte mich verdrossen, ob er es je lernen würde. Einen Schoßhund
konnte sie in jeder Tierhandlung erstehen.
    Willi
trat neben mich, sah mich mit großen runden Augen an und schob dann ihre Hand
in die meine. Emmanuel kam auf uns zu, nervös an seinem Schnurrbart
herumfingernd.
    »Ich
muß Ihnen danken, Mr. Holman , daß Sie mir das
Lösegeld erspart haben, das ich für Miss Smith bezahlt hätte. Drei Millionen
Dollar!«
    »Selbst
Cary konnte nicht so optimistisch sein.« Ich grinste ihn an. » Wieviel war es denn in Wirklichkeit?«
    »Na
schön!« Er seufzte leise. »Ich dachte, es könne nicht schaden, wenn ich Miss
Smith mit dem großen finanziellen Opfer, das ich für sie zu bringen bereit war,
ein bißchen beeindrucken würde. Es waren zweihunderttausend Dollar, wenn Sie’s
genau wissen wollen. Ich stehe in Ihrer Schuld, Mr. Holman .«
    »Dann
stellen Sie mir einen Scheck aus«, sagte ich.
    »Das
werde ich tun.« Er blickte Willi an und lächelte. »Ich habe das Gefühl, daß
Hollywood der richtige Ort für dich ist, mein Täubchen. Du hast alle
erforderlichen Eigenschaften. Die physischen sind aufs erfreulichste
offensichtlich, aber ich dachte an die sogar noch wichtigeren. Ein reines
Raubtiergemüt, Raffinesse und ein erbarmungsloses und ausschließliches
Interesse an deinem eigenen Wohlergehen. Du wirst es weit bringen, Willi.«
    »Danke,
Raphael«, sagte sie schicksalsergeben.
    »Ich
überlasse dich Mr. Holmans fähigen Händen. Später
werde ich ihm einen Scheck für erwiesene Dienste schicken. Und dir auch. Ich
habe ein plötzliches Bedürfnis nach neuen Gesichtern und einem Kulissenwechsel.
Vielleicht verkaufe ich die Jacht und kaufe statt dessen irgendwo eine kleine
Privateisenbahn. Kann ich von hier aus ein dringendes Ferngespräch führen, Mr. Holman ?«
    »Dort
drüben«, sagte ich, führte ihn in den hinteren Teil des Wohnzimmers und
überließ ihn seinem Telefongespräch.
    Wir
warteten auf der vorderen Veranda auf ihn, und er erschien ein paar Minuten später
mit strahlendem Lächeln. »Wie reizend von Ihnen, mir auf Wiedersehen sagen zu
wollen. Ein Mann, der so reich ist wie ich, weiß kleine Freundlichkeiten immer
zu schätzen, weil sie für ihn so selten sind.« Er kniff Willi spielerisch ins
Kinn. »Ich werde Privatkopien von all deinen Filmen anfertigen lassen und vor
meinen Bekannten damit protzen, daß ich dich einmal gut gekannt habe.« Dann
strahlte er mich an. »Ich würde mich über das, was sich jetzt am Ende der Sache
ereignet hat, an Ihrer Stelle nicht erregen. Wissen Sie? Ich bin der festen
Ansicht, daß die Gerechtigkeit siegen wird, selbst wenn sie dazu Schleichwege
benutzt. Ich bin ganz sicher, daß die beiden bekommen werden, was sie
verdienen.« Er. kicherte plötzlich. »Ich habe ein überaus erfolgreiches
Telefongespräch geführt.«

ELFTES KAPITEL
     
    M it der Morgenpost des nächsten Tages trafen
zwei Schecks ein. Der für mich lautete auf zehntausend und der für W. Lau
ausgeschriebene auf achttausend Dollar. Willi fand, das müsse gefeiert werden, und
ich hielt es für eine ausgezeichnete Idee. Sie wollte ein von eigener Hand
zubereitetes Abendessen bei Kerzenlicht veranstalten.
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