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Leola

Leola

Titel: Leola
Autoren: Carter Brown
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Ich war mir nicht so
sicher, ob ich diese Idee so hervorragend fand, aber Willi schien entschlossen
zu sein. Gegen fünf Uhr nachmittags schob sie mich aus dem Haus und befahl mir,
nicht vor acht Uhr zurückzukehren. Ich kaufte mir eine Abendzeitung, parkte den
Wagen am Wilshire Boulevard und strebte der nächsten
Bar zu.
    Als
ich Seite drei der Zeitung aufschlug, blickte mir Chloe Benton mit nachdenklichem Blick entgegen. Die Überschrift lautete: Liebespaar
begeht Selbstmord in verlassenem Motel. — Ich trank mit
einem Schluck meinen Bourbon aus, bestellte einen neuen und wandte mich den
Details zu. Die Polizei, benachrichtigt durch einen anonymen Telefonanruf,
hatte ein verlassenes Motel fünfundsiebzig Kilometer nördlich von Los Angeles
aufgesucht und dort die Leichen eines Mannes und einer Frau in einer der
Kabinen gefunden. Der Mann konnte nicht identifiziert werden, Alter um fünfunddreißig,
und dann folgte eine Beschreibung Mike Carys. Die Frau war Chloe Benton, sechsundzwanzig Jahre alt, eine Privatsekretärin, die in Beverly Hills
gewohnt hatte. Vermutlich hatten die Public-Relations-Leute des Studios dafür
gesorgt, daß Leola Smith’ Name weggelassen wurde. Die beiden Leichen waren
nackt in einem Bett in der Kabine gefunden worden, und die Polizei glaubte, daß
der Mann erst das Mädchen mit ihrer Einwilligung erschossen und dann die Waffe
gegen sich selber gerichtet hatte. Und damit hatte sich der Fall.
    Ich
saß ein paar Minuten lang wie betäubt da und überlegte dann, daß Emmanuels
Freunde — die er ohne Zweifel angerufen hatte, bevor wir am Abend zuvor Leola
Smith’ Haus verließen — ganze Arbeit geleistet hatten. Perfekte Arbeit! Einen
gespenstischen Augenblick lang überlegte ich, wie nahe wohl Walsh und Lennie bei Tolver liegen mochten,
dort im Lehmboden der Scheune. Dann verbannte ich diesen Gedanken möglichst
schnell, denn das war etwas, woran ein Mensch, der sich als Wirtschaftsberater
bezeichnet — und zudem über die Lizenz eines Privatdetektivs verfügt — , nicht
denken sollte.
    Es
war fünf nach acht, als Willi mich an der Tür meines eigenen Hauses begrüßte.
Sie trug ein prachtvolles und täuschend einfaches, kurzes schwarzes Kleid, dem
ihre Superstruktur volle Unterstützung angedeihen ließ. Das Kerzenlicht war
weich und intim; die Vichy-Sauce war angemessen gekühlt worden, bevor Willi die
Büchse geöffnet hatte, und Wildhuhn aus Cornwall — in der ich eine
Fertiggerichtspezialität meines zweitliebsten Restaurants wiedererkannte — war
eine kulinarische Meisterleistung des Wiederaufwärmens. Ich öffnete eben eine
zweite Flasche Wein, während sie das Geschirr wegräumte, füllte erneut die
Gläser und lehnte mich erwartungsvoll in meinen Stuhl zurück.
    »Dessert?«
rief ich in fragendem Ton.
    »Kommt
gleich«, rief sie zurück. »Es ist eine sehr kostspielige Sache, muß au naturel serviert werden, ein bißchen garniert.«
    Also
Eiscreme mit Karamelsauce , dachte ich finster. Dann,
ein paar Minuten später, kam das Dessert in das weiche Kerzenlicht
hereingewirbelt, und der plötzliche Glanz blendete meine Augen. Als ich es
wagte, sie wieder zu öffnen, stockte mir der Atem, und ich starrte auf die
prachtvolle Harmonie sich bewegender Glieder und wippender Rundungen, während
der paillettenbesetzte Strumpfhalter im Schein der Kerzen glitzernde Reflexe
warf. Dann überwältigte mich mein schlechtes Gewissen. Willi hatte die ganze
Arbeit geleistet, und ich hatte nur dabeigesessen und ihr zugesehen. Ich fand,
daß ich, als der Tanz zu einem leicht bebenden Ende kam, nun zumindest das
letzte Geschirr wegräumen konnte. Ich packte sie und trug sie ins Schlafzimmer.
    »Das
war als Dessert gedacht und nicht als Mahlzeit mit fünf Gängen«, sagte sie
lange Zeit später entrüstet und kicherte.
    Ich
knipste die Nachttischlampe an und war fasziniert durch das Licht- und
Schattenmuster, das sie auf Willis prachtvollen nackten Körper warf. Sie
schnurrte leise wie eine Katze und fuhr mit der Hand über meine Brust. »Moment
mal«, sagte ich und warf mich auf den Bauch. »Kratz mich am Rücken, dort juckt
es mich.« Ich schloß in dankbarer Ekstase die Augen, bis sie plötzlich zu
reiben auf hörte.
    »Rick,
Darling?«
    »Was?«
brummte ich.
    »Ich
habe dir gleich gesagt, es war nur als Dessert gedacht, aber du hast dich wie
ein Wolf darüber hergemacht.« Sie kicherte erneut. »Es ist deine eigene
Schuld!«
    »Was,
zum Teufel, quatschst du da?« knurrte ich.
    »Dein
ganzer
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