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Leola

Leola

Titel: Leola
Autoren: Carter Brown
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geplatzten Ehen und all das Gewäsch, daß
Sie weggehen müßten, um wieder zu sich selber zu finden. Sie sind ein komplett
selbstsüchtiges Luder, und außer Ihnen selber hat nie in Ihrem Leben jemand
auch nur für fünf Sekunden eine Rolle gespielt. Das gilt auch für Ihre Tochter.
Sie ist schon jetzt Ihr Ebenbild.« Sie lachte erneut. »Warten Sie bloß noch
fünf Jahre, wenn sie siebzehn ist und Sie neben ihr wie eine alte Vettel
aussehen! Dann werden Sie Ihr Bestes tun, sie zu überreden, in ein Kloster
einzutreten!«
    »Klein
Leola!« Leolas Gesicht verzerrte sich. »Wo ist sie?«
    »Keine
Sorge, es geht ihr ausgezeichnet«, sagte Chloe verächtlich. »Zufällig mag ich das Kind gern, weil es wenigstens äußerlich nach
seinem Vater schlägt und nicht nach Ihnen. Sie ist bei Mrs. Copples , Ihrer früheren Haushälterin, untergebracht
und genießt dort jede Sekunde ihres Daseins. Sie können sie jederzeit abholen.«
    »Ich
bin vermutlich entlassen, was?« sagte Cary plötzlich.
    Das
verblüffte selbst Chloe Benton für einen Augenblick.
Sie starrte ihn an, während ihre Augenbrauen fast im Haaransatz verschwanden.
    »Das
wird Ihre geringste Sorge sein«, sagte Emmanuel und kicherte.
    »Warum?«
Cary verzog verächtlich den Mund. »Wir haben eben einen Film gesehen, in dem
die Smith Tolver erschoß .
Für mich war das ein Beweis. Holman hat dann zwar
behauptet, ich hätte ihn in Wirklichkeit erschossen, aber dafür scheinen mir
keine Beweise vorhanden zu sein.«
    »Soviel
ich mich erinnere, waren Sie zu dem Zeitpunkt, als es passierte, in Kanada«,
sagte Emmanuel. »Sie können ebensogut in Kalifornien
gewesen sein.«
    »Oder
in Saudi-Arabien«, sagte Cary spöttisch. »Eins ist sicher — wenn Sie die Smith
auf den Zeugenstand bringen und sie ihre Geschichte erzählen lassen, so
bezweifle ich, daß Sie, wenn Sie nichts Besseres zu bieten haben, bei einem
Staatsanwalt großen Enthusiasmus erregen werden. Und ganz besonders bezweifle
ich, daß der große Filmstar gern seine Karriere in die Pfanne haut, indem er der
Welt die schmutzige Geschichte erzählt, die Holman soeben zum besten gegeben hat. Sie können also überhaupt nichts unternehmen,
und ich haue jetzt ab.«
    »Sie
bleiben, wo Sie sind, Cary«, fauchte ich.
    Er
blickte auf die nach wie vor auf ihn gerichtete Pistole und zuckte die
Schultern. »Dann sitze ich eben noch ein paar Minuten rum und warte, was der
große Filmstar zu sagen hat.« Er blickte auf Emmanuel und grinste spöttisch.
»Und der große Multimillionär, der sich von einem Frauenzimmer, auf das er
scharf war, an der Nase hat herumführen lassen. Mann, wenn die Geschichte auf
den ersten Seiten der Zeitungen erscheint, wird es ein Gelächter geben, wie es
die Welt noch nicht gehört hat.«
    Chloe kicherte, als sie den grünlichen Schimmer auf
Emmanuels Gesicht sah, und mischte sich dann ein. »Zwei große Filmstars, Mike«,
sagte sie schadenfroh. » Vergiß unseren Helden nicht,
Victor Amory ! Kannst du dir vorstellen, wie seine
glühenden Verehrerinnen in seinen nächsten Film rennen werden, nachdem sie
gehört haben, was für ein rückgratloser Säufer er im normalen Dasein ist?«
    »Ja.«
Er nickte zustimmend. »Und vergiß Holman nicht. Er wird erhebliche Scherereien haben, wenn er der Polizei erzählt, daß
er vergessen hat, einen Mord zu melden, obwohl er genau weiß, wo Tolver begraben liegt. Ganz zu schweigen von Gil Walsh und Lennie . So viele unerklärbare, ungemeldete Leichen, na!«
    »Ich
glaube, wir brauchen jetzt nicht länger hierzubleiben«, sagte Chloe vergnügt. »Du kannst mir beim Packen helfen, dann
verschwinden wir von hier.« Sie kicherte. »Willst du deinem Boss, dem Fettsack,
noch adieu sagen, bevor wir gehen?«
    Sie
standen beide auf, und Chloe stellte sich schnell vor
Cary. »Wenn Sie entschlossen sind, abzudrücken, Holman ,
müssen Sie zuerst auf mich schießen.«
    »Mr. Holman ?« Emmanuel blickte mich an, und seine
graubraunen Augen waren schmerzerfüllt. »Sie haben recht. Wir alle haben zuviel zu verlieren, wenn diese ganze Geschichte je vor
Gericht erzählt wird. Die einzigen, die tot sind, sind die, die es verdient
haben — Tolver und die beiden Männer, die Sie
zwangen, Ihr eigenes Grab zu schaufeln.« Er schüttelte energisch den Kopf. »Der
Preis ist zu hoch, Mr. Holman . Lassen Sie sie
laufen.«
    Ich
zögerte ein paar Sekunden und steckte dann langsam die Achtunddreißiger in die Gürtelhalfter zurück.
    »Gehen
Sie beiseite, Holman , Sie stehen uns im
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