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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman
Autoren: Bastei Lübbe
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Lippenstift auf den Kragen geschmiert hast, wollte ich dich nur noch küssen.«
    »Äh   … wolltest du?« Sie hatte Mühe, die Zusammenhänge zu begreifen. Warum sollte ein großer, wahnsinnig attraktiver Offizier und Gentleman eine vertrottelte Kuh wie sie, die ihm die Uniform ruinierte, küssen wollen?
    »Oh ja«, sagte Nigel. Seine Augen waren direkt auf ihre gerichtet. »Alles in meinem Leben war immer so   … korrekt. Und du bist«, hier warf er ihr ein Lächeln zu, bei dem ihre Knie weich wurden, »das wundervolle personifizierte Chaos. Würden Sie mir erlauben, Sie zu küssen, Madam?«
    »Mich küssen? Willst du das denn wirklich?«
    »Oh, um Himmels willen!«, rief Olive aus der Küche. »Frag sie nicht, Nigel! Man kann auch zu sehr Offizier und Gentleman sein.«
    »Oooh!«, japste Ven, als Nigel sie kurzerhand hochhob und sein Mund exakt, genau und ganz korrekt auf ihrem landete.

Epilog

    Bahamas, zweiter Weihnachtstag, fünfzehn Monate später
    »›Und wieder ein beschissener Tag im Paradies‹, würde Royston sagen«, seufzte Frankie und streckte sich auf ihrer Sonnenliege aus, während Roz auf die neben ihr sank.
    »Hast du nach den Männern gesehen?«, fragte Olive. »Sind sie glücklich und zufrieden?«
    »Na ja.« Roz trank etwas von Vens Mineralwasser. »Ich würde sagen, eher feuchtfröhlich. Salvatore führt Manus in die Wonnen des Grappa-Rausches ein.«
    »Der gute alte Dad«, sagte Frankie lächelnd. »Einen Grund findet er immer. Und was treibt mein reizender Bräutigam?«
    »Vaughan, Freddy und Atho schütten sich Ouzo hinter die Binde.«
    »Also ehrlich, ich bin erst seit Heiligabend verheiratet, und schon verlässt er mich, um mit den Jungs rumzuhängen?«, beschwerte Frankie sich.
    »Atho wird nach ein paar Ouzo ziemlich ausgelassen. Ich würde mich an deiner Stelle auf einiges gefasst machen, Frankie. Es könnte noch heiß mit Vaughan werden.« Olive grinste. Sie war im sechsten Monat schwanger, braungebrannt und sah wie der Inbegriff von Glück aus. Inzwischen hieß sie Mrs. Petrakis, und in ihr wuchs ein Zwillingspärchen von Petrakissen heran. Mit ihrem nassen weißblonden Haar und den strahlenden olivengrünen Augen wirkte Olive eher wie eine griechische Göttin und nicht wie eine Ex-Hausfrau aus Barnsley.
    Frankie lächelte ihr zu. »Denkst du jemals, dass es ein Fehler war, David zu verlassen?« Alle prusteten los.
    »Ihm geht es gut, glaub mir«, sagte Olive. »Wie ich höre, macht Dolly Braithwaite mindestens zweimal die Woche unten bei ihm sauber.« Hierauf schrien alle »Uuuh«.
    David hatte entsetzliche Angst gehabt, dass Olive ihm die Hälfte seines Fish&Chips-Imperiums wegnehmen könnte, und war freudig erstaunt gewesen, als sie ihm versprach, dass sie nichts von ihm wollte. Deshalb stimmte er in eine zügige Scheidung ein. David und Dolly würden zweifellos ein zufriedenes, leidenschaftsloses Leben mit Wochenenden in Bridlington und jedem Tag Fisch zum Abendessen führen.
    »Das ist übrigens ein hübscher Tankini, Ven«, sagte Olive. »Wo hast du den her?«
    »Von Primark«, antwortete Ven grinsend. »Und ich sag dir was: Das Ding hält meine Möpse weit verlässlicher an Ort und Stelle als der teure Designerbadeanzug, den ich auf der ersten Kreuzfahrt mit hatte.«
    »Tja, einmal aus Barnsley, immer aus Barnsley«, sagte Roz augenzwinkernd.
    »Ich wette, Nigel ist enttäuscht«, mutmaßte Frankie. »Er schien den alten Badeanzug zu mögen.«
    Das Geld hatte sie alle kein bisschen verändert, jedenfalls nicht die Seiten an ihnen, die wirklich zählten. Ven war nach wie vor eine begeisterte Schnäppchenjägerin, Roz arbeitete nun mit Manus in seiner neu ausgebauten Werkstatt. Seit Manus sie am Valentinstag nach Gretna Green entführt hatte, war sie Mrs. Howard. Olivehatte sich eine Immobilie in Kefalonia gekauft, die sie auf Hochglanz schrubbte, mit Land dahinter, auf dem sie noch mehr Oliven anbauten. Atho und sie hatten eine Menge Spaß in ihren Olivenhainen. Frankie und Vaughan lebten vollkommen stressfrei in einem wunderschönen altmodischen Cottage. Frankie unterrichtete »Baby-Italienisch« an der örtlichen Schule, und Vaughan schraubte an Motorrädern herum. Die beiden waren, wie man in Yorkshire zu sagen pflegte, »froh wie die Säue in der Suhle«.
    »Meine kleinen Flitterwochen-Babys«, seufzte Olive glücklich und strich sich über den runden Bauch. »Ich bin allerdings nicht sicher, ob ich es deinen Eltern nachmachen und sie nach dem Ort nennen will, an dem
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