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Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman

Titel: Leichtmatrosen küsst man nicht - Roman
Autoren: Bastei Lübbe
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sie gezeugt wurden.«
    »Der da wäre?«, fragte Ven.
    »›Küchentisch‹ oder ›am Olivenbaum‹.«
    Venice lachte. »Verdorbenes Stück! Tja, aber such dir die Namen gut aus, denn sie könnten eines Tages ihr Leben verändern.« Das wusste Ven nur zu gut. Wäre sie nicht Venice getauft worden, hätte sie womöglich nie diese Geburtstagskreuzfahrt nach Venedig gebucht, auf der sie dem umwerfenden Nigel O’Shaughnessy begegnet war. Und wäre nie in seinen weißen Uniformarmen gelandet. Oder mit ihm zu den Fjorden und danach den Kanaren gereist, und hätte vielleicht keinen Antrag beim Feuerwerk auf Madeira bekommen, als das neue Jahr eingeläutet wurde   – oder in Venedig geheiratet. Ihre drei Brautjungfern flogen mit Jen und deren Familie übers Wochenende ein und vertilgten Zwölf-Millionen-Kalorienin Eiskugeln bei Angelo. Vor allem hätte Ven sich nicht von Rik Knight-Jones inspirieren lassen, wieder zu schreiben. Inzwischen stand ihr Buch über vier Freundinnen auf einem Schiff kurz vor der Veröffentlichung. Es war der erste Teil einer auf drei Bände angelegten Reihe über Menschen, die ihr Glück auf einer Kreuzfahrt fanden.
    Nun waren sie alle vier verheiratet und Olive sogar schwanger. Sie waren wieder auf der Mermaidia , nur diesmal für eine zweiundzwanzigtägige Bahamas-Tour.
    »Und auf wie vielen Kreuzfahrten wart ihr schon?«, fragte Ven kichernd. »Bei mir ist es nämlich die fünfzehnte auf der Mermaidia . Wir mussten auch schon eine Zeit lang auf dem neuen Schiff fahren, der Selina . Ein Albtraum, sage ich euch! Nur fünf Swimmingpools.«
    »Schnöselige Ziege!«, lachte Frankie. »Waren Eric und Irene in letzter Zeit mal wieder dabei?«
    »Sie waren mit auf der Sankt-Petersburg-Reise. Royston und Stella sind nach New Orleans mitgefahren. Und ich kann euch versichern, dass er und seine Garderobe so schrill sind wie eh und je.«
    »Guckt euch die Wolke da an. Die sieht aus wie eine Flamenco-Tänzerin«, sagte Frankie.
    Roz setzte ihre Sonnenbrille auf und blickte nach oben. »Du hast echt eine blühende Fantasie, Frankie. Was sieht denn bitte schön an der nach Flamenco-Tänzerin aus?«
    »Na, sieh doch mal richtig hin.« Frankie malte in der Luft. »Das ist der Rock, das der nach oben gestreckte Arm und das dieses Kammdings auf ihrem Kopf.«
    »Mantequilla«, erklärte Ven.
    »Mantilla, du Nuss«, korrigierte Frankie gackernd. »Mantequilla ist das spanische Wort für Butter.«
    »Hey, nun gib mal nicht so mit deinen vielen Sprachen an, ja? Nicht auf dem Schiff meines Mannes!« Venwedelte mit dem Zeigefinger. »Habt ihr gewusst, dass Nigel geschlagene sechs Monate brauchte, bis er mir ›gestanden hat‹, was dieser Satz bedeutete, den du mir für Venedig beigebracht hast?«
    »Ups!« Frankie lachte. »Allerdings bilde ich mir gerne ein, dass er dich gerade deshalb so süß fand. Und ich wette, du hast das seither öfter zu ihm gesagt.«
    »Tanzt du eigentlich noch, Roz?«, fragte Olive.
    »Ja, Bauchtanz, Bhangra und seit neuestem Flamenco.« Sie beugte sich zu den anderen und flüsterte: »Manus mag die Kostüme, falls ihr versteht, was ich meine. Kaum nehme ich die Kastagnetten in die Hand, kriegt er diesen Blick.« Worüber sie sich offenbar nicht beschwerte.
    Ven konnte die Tänzerin oben am Himmel vor sich sehen, wie sie mit Roz zusammen tanzte. Florence und Dennis Thompson hingegen hatte sie nie wieder gesehen, ganz gleich wie oft sie nachts aufs oberste Deck gegangen war. Nicht einmal ein kurzes Aufschimmern schwarzer Pailletten im Dunkeln. Vielleicht waren sie wirklich nur dort gewesen, um ihr den Himmel zu zeigen, an dessen Existenz sie heute fest glaubte.
    »Hach, das kann man für kein Geld der Welt kaufen, nicht?«, fragte Olive gähnend. »Man kann große Häuser kaufen, schicke Wagen, Olivenhaine und Kreuzfahrten, aber weder Babys noch wundervolle Männer noch Freundschaft. Uns kann man nicht kaufen.«
    »Nein«, seufzte Mrs. Ocean-Sea mit einem Lächeln, bei dem sich tiefe Grübchen in ihren Wangen bildeten. Auch das konnte man nicht kaufen, nicht mal bei eBay, nicht mal für eine Milliarde Pfund. »Nein, Mrs. Petrakis, das kann man ganz sicher nicht.«

Danksagung der Autorin
    Es gibt eine Vielzahl von Leuten, denen ich dafür danken möchte, dass sie mich bei der Arbeit an diesem Buch inspiriert und unterstützt haben.
    Zunächst einmal wäre da die Gang von P & O Cruises: meine fantastische Freundin, die engelsgleiche Michele Andjel, die mich mit Eiswein bekanntmachte. Und
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