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Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
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lächelte belustigt.
    »Laß sie. Dann reagieren sie sich ein bißchen ab.«
    Evans ließ die Trommel zwischen Daumen und Zeigefinger kreisen und prüfte, wieviel Patronen er noch hatte.
    »Was hast du mit diesen Kerlen hier vor?«
    Townshend wurde hellhörig, aber er tat so, als interessiere ihn Ewerts Antwort nicht.
    Ewert zuckte die Schultern.
    »Weiß noch nicht«, sagte er.
    »Viel kannst du mit denen doch nicht aufstellen, Jack! Die sind doch weich wie Butter!«
    Ewert schwieg und zündete sich eine Zigarette an. Er beobachtete John Anders am Funkgerät.
    »Was ist? Warum kriegen Sie sie nicht?« fragte er.
    Der mißtrauische Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    »So schnell geht's nun auch wieder nicht«, sagte John Anders. Er bemühte sich, seiner Stimme Festigkeit zu verleihen. »Wir haben schließlich wochenlang versucht, sie zu bekommen.«
    »Aber jetzt haben Sie doch die richtige Wellenlänge, oder?«
    Helling drehte sich um und sah Ewert aufsässig an.
    »Wenn Sie alles besser wissen, warum versuchen Sie es nicht selbst, Sie Wundertier?«
    »Halt den Mund, Sleepy«, sagte Townshend ruhig.
    »Sie müssen nicht glauben, daß wir auf Sie angewiesen sind, Sie komischer Gartenzwerg«, sagte Evans heiser, denn immer wenn sich Ewert gegenüber jemand nicht so betrug, wie es sich gehörte, wurde Evans wütend. Er war ein glühender Verehrer von Ewert – natürlich meinte er mehr die Figuren, die Ewert in seinen Filmen verkörpert hatte, aber diesen feinen Unterschied machte Evans nicht. Für ihn war Ewert der Held unzähliger Gangsterschlachten, und damit basta. Ewerts spektakuläres Auftreten in dem Warenhaus, wo er sich zum Chef der Bande machte, hatte Evans' Ansicht nur noch gefestigt. »Wenn Sie die Amis nicht gleich im Kasten haben, ziehe ich Ihnen die Ohren lang, dann brauchen Sie kein Funkgerät mehr, dann können Sie bis nach China hören!«
    »Ist gut, Dick, er meint es nicht so«, sagte Ewert.
    Evans sah ihn empört an.
    »Wie kommt dieser Wurzelzwerg dazu, so mit dir zu reden? Das lasse ich nicht zu! Der weiß wohl nicht, wen er vor sich hat!«
    »Es ist gut, Dick, ich habe dir gesagt, er hat es nicht so gemeint!«
    Evans knurrte vor sich hin. Er musterte Helling mit kleinen Augen. Helling fühlte sich unbehaglich, als Evans ihn so direkt ansah. Hastig drehte er sich wieder um.
    »Wer kann denn nun mit einem Flugzeug umgehen«, fragte Ewert zum zweitenmal. »Oder wollen Sie mit einem Segelboot nach Amerika?«
    »Das nicht«, sagte Townshend langsam, »obwohl wir daran gedacht haben, daß es vielleicht besser wäre. Wir kämen schon in die Luft mit einem Flugzeug, die Schwierigkeit ist nur das Landen.«
    »Dann sind Sie also der Pilot?«
    »Ich habe mal ein Sportflugzeug gehabt«, sagte Pete Townshend. »Das ist natürlich viel einfacher zu fliegen, aber im Prinzip müßte es ja wohl dasselbe sein.«
    Ewert nickte.
    »Die Landung finde ich nicht so gefährlich«, sagte er schließlich.
    Townshend sah ihn fragend an. »Wozu gibt es Fallschirme?«
    Der vierte Mann von Townshends Leuten, Jörg Knoop, ein Holländer, schlug sich auf die Schenkel.
    »Warum sind wir darauf noch nicht gekommen, Pete?«
    »Weiß der Teufel; ja, warum eigentlich nicht?«
    Evans sah ratlos von einem zum andern.
    »Was soll denn das nun schon wieder bedeuten?« fragte er. »Willst du nach Amerika? Da haben sie doch Atombomben geworfen!«
    »Ach was«, sagte Ewert, »genausowenig wie hier!«
    »Ich verstehe das alles nicht!« Evans kratzte sich resigniert am Hinterkopf. »Wird schon richtig sein, wenn du es sagst.«
    »Über die Landung brauchen Sie sich nicht viel Gedanken zu machen.« Ewert zündete sich eine neue Zigarette an. »Viel schwieriger stelle ich mir den Flug selbst vor. Wie wollen Sie denn überhaupt Richtung halten?«
    »Das kann ich. Kompaß lesen, steuern, den üblichen Kram. Das kann ich im Schlaf«, sagte Townshend.
    »Und wenn wir in ein Unwetter kommen?«
    Townshend zuckte die Schultern.
    »Das ist unser Risiko.«
    »Wie weit sind Sie mit Ihren Vorbereitungen?«
    »Wir sind fertig. Wir haben unsere Sachen hier im Haus untergebracht, im Raum neben diesem hier. Die oberen Räume haben wir sicherheitshalber nicht benutzt. Wir wollten nur zunächst Funkverbindung mit den Amerikanern aufnehmen; es hat ja keinen Sinn, einfach ins Blaue hinein nach Amerika zu fliegen.«
    »Hallo Jackville! Hallo Jackville!« sagte John Anders plötzlich, »Jackville, können Sie mich hören? Jackville, bitte
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