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Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
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Plünderer beobachtet hatte, war sein Plan entstanden.
    Ewert war ein mittelgroßer Mann, der früher einmal ein recht erfolgreicher Schauspieler gewesen war. Dabei war ihm sein außergewöhnliches Aussehen zuhilfe gekommen. Er war zwar nur mittelgroß, aber er hatte eine kräftige, untersetzte Figur. Das Auffallendste an ihm aber war sein Gesicht. Er hatte buschige, schwarze Haare, die immer aussahen, als miede er seit Monaten erfolgreich den Friseur. Die schwarzen Haare, die ihm meistens bis tief in die Stirn hingen, sein schwarzer Bartwuchs und sein hartes, kantiges Gesicht mit der gebrochenen Nase verliehen ihm ein brutales Aussehen. Im Gegensatz dazu war seine Stimme weich, tief und angenehm. Im Grunde aber war er alles andere als brutal. Er war eben ein Mann, der sich neuen Gegebenheiten anpassen konnte. Es hatte nicht sehr lange gedauert, bis Ewert sich klar gemacht hatte, was zu tun war, wenn er überleben wollte. Und leben wollte er.
    Er hatte eine Bande von Plünderern in einem Warenhaus gestellt. Die Männer waren von seinem bestimmten Auftreten so überrascht, daß sie zunächst gar nicht an Gegenwehr dachten. Bis der Anführer ein Klappmesser zog und damit auf Ewert losging.
    Das hätte er besser nicht tun sollen. Denn dann wäre er vermutlich am Leben geblieben. Solche Situationen waren für Ewert nichts ungewohntes. Zu oft hatte er in Kriminal- oder Spionagefilmen solche Szenen spielen müssen.
    Die Männer hatten ihn danach als Anführer akzeptiert. Ewert war das gelegen gekommen, denn es gehörte zu seinem Plan.
    Er wollte in eine der größeren Städte, möglichst London, vordringen, und von dort aus das Land verlassen. Er wußte genau, daß seine Chance, London zu erreichen, gleich Null war, wenn er allein auf die Reise ging.
    Sein Plan war aufgegangen. Er hatte die Stadt erreicht. Und jetzt ging er daran, den letzten Teil seines Plans in die Wirklichkeit umzusetzen: Menschen zu finden, denen er vertraute, und die lange, gefährliche Reise über den Ozean mit diesen Leuten beginnen.
    Die Männer, die seinen Weg bis London geteilt hatten, wußten vom letzten Teil seines Plans natürlich noch nichts.
    Und wenn sie es gewußt hätten, wahrscheinlich wären sie ihm nicht so willig gefolgt.
    Denn Ewert wollte sie nicht mitnehmen.
     
    *
     
    »Nimm ihnen die Waffen ab, Dick«, sagte Ewert.
    Dick machte sich schweigend an die Arbeit.
    »Willst du da einfach so ruhig zusehen, wie der uns abservieren will, Pete?« fragte Sleepy Helling aggressiv.
    Pete Townshend biß sich auf die Unterlippe. Er war genauso verärgert über diese Überrumpelung, aber es war ihm noch kein Rezept eingefallen, etwas dagegen zu unternehmen.
    »Ich würde Ihnen nicht empfehlen, irgendwelche Dummheiten zu versuchen«, sagte Ewert langsam. »Draußen sind noch ein paar Männer, die nicht viel Federlesens machen!«
    Townshend sah ihn überrascht an.
    »Ewert«, sagte er, »Sie sind Jack Ewert, der besoffene Barpianist aus Treibgut der Großstadt, der Superagent der 6. Macht? «
    Ewert lächelte. Es war nicht zu übersehen, daß er sich geschmeichelt fühlte, denn wie fast jeder Schauspieler besaß er eine gehörige Portion Eitelkeit, ohne die man in diesem Beruf anscheinend nicht auskommt.
    »Stimmt«, sagte Ewert, »bin ich. Aber das hilft Ihnen auch nichts. Dick, wirf die Waffen dort in die Ecke!«
    Es klirrte, als die Waffen auf den Steinfußboden fielen.
    Dick Evans sah Ewert fragend an.
    »Geh 'raus und sag den anderen, daß sie hier im Haus Quartier beziehen sollen! Ich bleibe solange hier. Sie brauchen sich nicht zu beeilen, ich habe mit den Herren hier sowieso noch zu reden!«
    Evans knurrte etwas Unverständliches und verschwand.
    Ewert lockerte seinen Hemdkragen und setzte sich an einen Tisch. Das Gewehr lag griffbereit vor ihm.
    Er sah die Männer aufmerksam an. Pete Townshend erwiderte seinen Blick.
    »Wer von Ihnen kann ein Flugzeug fliegen?« fragte Ewert.
     
    *
     
    In der amerikanischen Kleinstadt Jackville saß Ed Horace, ein ehemaliger General, vor seinem Funkgerät und bemühte sich verzweifelt, den Kontakt mit London wiederherzustellen. Aber es war vergeblich. Der Kontakt war und blieb unterbrochen.
    Er drehte sich langsam um, als Buchanan, der Bürgermeister von Jackville, eintrat.
    »Na?« fragte Buchanan.
    Horace zuckte die Schultern. Er sah übermüdet aus.
    »Eben hatte ich sie ganz deutlich drin. Mit einem Mal ist die Verbindung abgerissen. Nichts zu machen, ich kriege sie einfach nicht mehr 'rein.«
    Er
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