Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
Vom Netzwerk:
unsere Aufgabe sein, sie rechtzeitig zu entlarven und unschädlich zu machen. Und nun geben Sie endlich auf. Sie wissen so gut wie wir, wie sinnlos eine Weiterführung des Krieges ist. Wir haben ihn verloren – alle haben ihn verloren. Aber wir werden ihn gewinnen, den Frieden nämlich, wenn wir das Wort ›Krieg‹ aus unserem Wortschatz streichen. Die andere Seite hat es bereits getan.«
    »Sie sind verrückt!« Hamilton drehte sich langsam so, daß er Jagger und den anderen die Seite zuwandte. Dann ließ er plötzlich seine Pistole fallen, um auch mit der rechten Hand einen Starthebel fassen zu können. »Eine Vorsichtsmaßnahme, Jagger. Nun sind es mindestens drei Raketen, die ich auf den Weg schicken kann. Sie erreichen in zwanzig Minuten ihr Ziel. Und in einer knappen Stunde ist die Antwort hier.«
    Jagger wußte, daß das niemals geschehen durfte. Ein einziger Mann war dabei, das endgültige Ende der Welt herbeizuführen. Was Tod und Verderben geschafft hatten, nämlich Vertrauen der Überlebenden und Zusammenschluß der restlichen Menschheit in allen Erdteilen, durfte nicht durch den Wahnsinn eines Fanatikers zunichtegemacht werden. Hamilton mußte sterben.
    Aber wie?
    Selbst wenn er sofort tot war, würde er im Sturz noch die beiden Hebel vorreißen können. Jagger schätzte die Richtung ab. Ewert hinter ihm stand so, daß seine Geschosse den General schräg von hinten erreichten. Vielleicht würde die Wucht des Aufschlags den Körper nach vorn stoßen, gegen die Hebel. Das war die einzige Chance, die es gab.
    Aber es gab keine Möglichkeit, das Ewert zu sagen, ohne daß der General Verdacht schöpfte und handelte.
    »Sie sind unbelehrbar«, sagte Jagger schließlich leise. »Namen wie der Ihre stehen in den Geschichtsbüchern aller Völker, und zu manchen Zeiten hatten sie einen guten Klang. Künftig aber werden diese Namen in den Schulen nicht mehr genannt werden, und wenn, dann nur mit Abscheu und Verachtung. Das Spiel mit der Macht ist aus, Hamilton. Sie haben verloren.«
    Jagger trat blitzschnell einen Schritt zur Seite, und die ersten Schüsse aus der Maschinenpistole Ewerts streiften ihn fast.
    Ewert war ein guter Schütze. Er hatte sich die Chance genau ausgerechnet, noch während Jagger mit Hamilton sprach. Die Maschinenpistole gegen die Hüfte gepreßt, wie er es in seinen Filmen oft genug getan hatte, leerte er das ganze Magazin. Er zielte auf Hamiltons Hände und die beiden Hebel.
    Die Kugel zerfetzten Hände und Hebel, ehe der General eine Bewegung machen konnte. Als er reagierte und die Arme vorriß, waren an diesen Armen keine Hände mehr.
    Die letzten drei Schüsse Ewerts durchbohrten sein Herz.
    Ohne Hamiltons Leiche zu beachten, ging Jagger zu der Schalttafel. Er betrachtete die Hebel und das, was von ihnen übriggeblieben war.
    »Glück gehabt«, sagte er. Mehr nicht.
    Ewert schob ein neues Magazin ein.
    »Das wäre erledigt. Kümmern wir uns um den Rest.«
    »Zimmermann!« rief Jagger und rannte aus der Schaltzentrale.
    Mit schußbereiten Waffen folgten ihm die anderen.
     
    *
     
    Zimmermann lag auf dem Rücken. Er war nicht bei Bewußtsein, aber er atmete schwach und unregelmäßig.
    »Puls?«
    Jagger sah auf.
    »Nur schwach«, sagte er zu Evans.
    Er konnte kaum sprechen.
    »Wir müssen Dr. Robert holen«, sagte Ewert, »er ist der einzige, der ihm helfen kann, wenn ...«
    »Wir können ihn mit dem Hubschrauber holen«, sagte Davies.
    »Ich komme mit«, sagte Evans, »ich zeige Ihnen den Weg!«
    Sie verließen schnell den Raum.
    »Steckschuß, soweit ich das feststellen konnte«, sagte Ewert.
    Jagger sah ihn hoffnungslos an.
    »Glauben Sie ...«
    Ewert wandte sein Gesicht ab. Er konnte Jagger nicht ansehen, als er antwortete.
    »Ich weiß es nicht. Wir müssen einfach hoffen. Es bleibt uns nichts anderes übrig.«
    »Jetzt ... jetzt müssen Sie mit den Soldaten reden«, sagte Jagger.
    Ewert zögerte.
    »Gehen Sie«, sagte Jagger. »Gehen Sie und sagen Sie ihnen, warum wir gekommen sind, und warum wir nicht anders handeln konnten. Und sagen Sie ihnen, was er ihnen sagen wollte.«
    Ewert blickte einen Augenblick auf Zimmermann. Er wollte noch etwas sagen, aber dann biß er sich auf die Lippen, als er sah, daß ihm Jagger den Rücken zugekehrt hatte. Seine Schultern zuckten.
    Ewert wandte sich abrupt ab und verließ den Raum.
     
    *
     
    Er mußte viele Fragen beantworten, und die Soldaten machten es ihm nicht leicht. Zu lange hatte ihnen der General seine Vorstellungen eingehämmert. So
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher