Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
Vom Netzwerk:
überall her kommen. Und keine der zwölf Raketen konnte ein Ziel innerhalb der Vereinigten Staaten ansteuern.
    Die Angreifer kamen bestimmt aus dem eigenen Land ...
    In dieser Sekunde wußte Hamilton, woher sie kamen.
    Er hörte Schritte. Sie waren also in sein Zimmer eingedrungen und hatten den Gang gefunden. Mit hastigen Handbewegungen drückte er einige Knöpfe ein. Die Raketen würden starten und ihre Ziele ansteuern, wo immer diese auch lagen. Er hatte nun nichts anderes mehr zu tun, als die zwölf Starthebel vorzuziehen.
    Und daran konnte ihn niemand mehr hindern.
    Er legte die linke Hand auf den ersten Hebel und wartete.
     
    *
     
    Als Jagger die Tür eingetreten hatte, duckte er sich unwillkürlich, aber es geschah nichts. Das Zimmer war leer. Hamilton mußte Lunte gerochen haben.
    »Verdammt!« knurrte Ewert. »Der Kerl ist weg!«
    Jagger entgegnete, ohne sich umzudrehen:
    »Da drüben ist eine Tür. Sie ist offen. Seid vorsichtig.«
    »Das muß der Weg zum Raketenstand sein«, sagte Gerald Brooks erschrocken. Er war zu sich gekommen, aber noch etwas benommen. »Wenn der Verrückte auf die Idee kommt ...«
    Er brauchte nicht weiter zu reden. Jeder wußte, was er sagen wollte.
    »Los!« befahl Jagger.
    Sie waren nur vier Mann, denn die anderen blieben oben im Bunker zurück, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Jagger war davon überzeugt, allein mit dem General fertigzuwerden.
    Ewert war bei ihm; er verstand sich gut mit ihm. Und die beiden Männer aus dem Bunker, Gerald Brooks und Dave Davies, waren in Ordnung; auf sie konnte er sich verlassen. Aber trotzdem fehlte ihm Zimmermann. Denn wenn Drohung und Gewalt nicht halfen, hätte Zimmermann vielleicht durch seine Überzeugungskraft helfen können.
    Jagger hatte keine Skrupel. Nicht dann, wenn es darum ging, Gewalt mit Gewalt zu begegnen.
    »Gleich sind wir da«, sagte Dave Davies und ging langsamer.
    Der Boden und die Wände bestanden aus glattem, kaltem Metall, ebenso die Decke. Das Licht kam in Abständen aus eingelassenen Lampen. Hier brannte es noch, denn der Bunker wurde durch einen Atomreaktor mit Energie versorgt. Wenn es sein mußte, für viele Jahre.
    Und dann endete der Gang abrupt in der Kontrollhalle.
    Jagger blieb mit einem Ruck stehen, als er in die Mündung von Hamiltons Pistole blickte. Seine Hände hingen lose herab, und in der rechten hielt er die Maschinenpistole. Davies stand neben ihm. Er rührte sich nicht, als er sah, wie Hamiltons Finger den Hebel umklammerten.
    »Dachte ich es mir doch«, sagte der General spöttisch. »Die Friedensfanatiker vom Land. Wie haben Sie mich gefunden?«
    Brooks und Ewert tauchten ebenfalls auf. Hamilton sah ihnen entgegen. Sein Gesicht drückte fast unmenschliche Beherrschung aus.
    »Nun kenne ich endlich die Verräter«, bemerkte er verächtlich. »Ich weiß jetzt, wie der Überfall gelingen konnte. Aber noch haben Sie mich nicht, meine Herren.«
    Jagger trat einen Schritt vor.
    »Es wird Ihnen nichts nützen, Hamilton. Wir erschießen Sie, ehe Sie eine der Raketen abfeuern können. Ergeben Sie sich. Ich verspreche Ihnen ein ordentliches Gericht.«
    Hamilton lachte kurz auf.
    »Ein ordentliches Gericht ...? Was verstehen Sie darunter? Hergelaufene Zivilisten und Besserwisser, die von Frieden faseln, ohne den Krieg und seine Ursachen zu kennen. Glauben Sie denn, daß man mich laufen läßt, Mr. Jagger? So war doch Ihr Name, wenn ich mich recht entsinne. Wo steckt denn Zimmermann?«
    »Sie werden ihn noch rechtzeitig sehen, Hamilton. Werfen Sie die Pistole weg!«
    Abermals lachte Hamilton. Seine linke Hand legte sich fester auf den Hebel. Die Rechte zitterte nicht, während sie die Luger hielt.
    »Wenn Sie schießen, ziehe ich den Starthebel vor. Vielleicht gelingt es mir noch, die zweite und dritte Rakete zu starten, ehe Sie mich umbringen. Es spielt keine Rolle, wo die Geschosse aufschlagen und detonieren. Die Verseuchung ist perfekt, dafür haben unsere Fachleute gesorgt. Und drüben wird man wissen, daß sich die Antwort noch lohnt. Rechnen Sie sich aus, was passiert. Wenn ich aber alle zwölf Raketen starte, bleibt die todbringende Antwort vielleicht aus. Überlegen Sie es sich.«
    »Es gibt nichts zu überlegen«, sagte Mick Jagger und rechnete nach, wie schnell man die Hand heben, zielen und schießen konnte. Das Ergebnis war unbefriedigend. »Werden Sie endlich vernünftig. Der Krieg ist aus. Wir alle haben ihn verloren, und das können auch Sie nicht ändern.«
    Hamilton rührte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher